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1997 - Das Ende des Sonnentresors

Titel: 1997 - Das Ende des Sonnentresors
Autoren: Unbekannt
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„Soeben hat der achtundzwanzigste April begonnen."
    Bis zum Ende der Frist hatten sie noch achtundvierzig Stunden. Myles schüttelte resignierend den Kopf. Um das Chaos draußen in den Griff zu kriegen, reichte die Zeit nicht. Außerdem stand der eigentliche und gefährliche Teil des Unternehmens noch bevor - der Vorstoß nach Skoghal, ins Zentrum des Chaos.
     
    3.
     
    „Lasst sie nicht hinaus!" Die Stimme Boningareys klang laut und schrill durch den Innenhof. Das war nicht mehr der beherrschte, leicht hypnotisch wirkende Wylka-Klang. Der Protektor schubste die Soldaten in seiner Nähe vorwärts. Vredentaich fuhr blitzschnell herum. Selbst bei intensivstem Training hätte sich kein Meisterdieb so gezielt umwenden können, ohne das Gleichgewicht zu verlieren.
    Bei Hernstal, durchfuhr es Veldenhovv. Was ist der Hüter für ein Wesen? Etwas wie Furcht schlich sich in sein Gemüt. Der Hüter war jahrhundertealt und damit älter als jeder andere Angehörige seines Volkes. Nicht einmal aus der Vergangenheit des gemeinsamen Ur-Volkes der Wlatschiden kannten sie einen solchen Fall. Der Meisterdieb hegte gewisse Zweifel ob es sich um einen Vlatschi aus Fleisch und Blut handelte. Die Soldaten zögerten immer noch. Ihr Respekt vor dem Kristallhüter war so groß, dass sie die Anweisung ihres Protektors nur mit Murren befolgten. In achtungsvollem Abstand kreisten sie die beiden Vlatschis ein.
    An den Türen zum Innenhof entstand Lärm. Schreie erklangen, Zuschauer ergriffen die Flucht. Ein Energiestrahl raste über die Köpfe der Vlatschis hinweg. „Das Mündungsfeuer ...", murmelte Veldenhovv. „Hüter, sieh dich vor!" Es handelte sich um keine Wlatschiden-Waffe. Dazu war der Strahl zu scharf gebündelt. Die Energie zerstörte eines der Arkaden-Kapitelle. Es fiel herunter. Aus dem Arkadenbogen lösten sich Steine und vertrieben die Schaulustigen von ihren Plätzen.
    Fünf kleine, zerbrechlich aussehende Artgenossen stürmten in den Innenhof. Einer von ihnen trug einen Handstrahler aus den Arsenalen, die die Galaktiker den Wlatschiden für ihren Kampf gegen die Algioten zur Verfügung gestellt hatten. Wylkas! Von ihrer Anwesenheit in der Heiligen Stadt hatte keiner gewusst. Wieder bebte der Boden. Die Fassaden des Gebäudes schwankten sichtbar. Veldenhovv setzte zum Sprechen an, aber der Hüter kam ihm zuvor. „Diese Wylkas leben heimlich hier. Sie entweihen die Heilige Stadt. Niemand hat sie der Reinigungsprozedur unterzogen. Es ist ein Sakrileg, was sie tun."
    Haltung und Mimik der Soldaten zeigten, dass sie ohne Ausnahme innerlich auf seine Seite wechselten.
    Die fünf bewaffneten Wylkas drängten die Vlatschis zur Seite und rannten zum Vierteiler. Sie bildeten einen Kreis um Boningarey. „Niemand von euch hat das Recht, über Leben und Tod zu entscheiden", verkündete Vredentaich. „Das ist einzig und allein dem Hüter vorbehalten. Er übt die Gerichtsbarkeit in der Heiligen Stadt aus." Der Protektor stieß ein heiseres Bellen aus. „Hast du es jemals getan?"
    Der Hüter blieb ihm die Antwort jedoch schuldig. Er deutete auf die Vlatschis unter den Arkaden. „Frag sie, ob es mall den Jahrhunderten notwendig war!" Boningarey versetzte dem Artgenossen mit dem Impulsstrahler der Galaktiker einen Stoß. „Töte den Dieb!" Der Boden schwankte stärker. Der Wylka legte die Waffe an und zielte. Er wollte schießen, aber der Boden wich unter ihm. Blitzartig rückten die Steinfliesen zur Seite. Der Schütze fiel mitsamt der Waffe in ein Loch, das sich sofort über ihm schloss. „Wylkas bringen Unglück über Gunjar." Die Stimme des Hüters schien von allen Seiten gleichzeitig zu kommen. „Sie waren es, die sich der Befriedung durch die Gharrer zu entziehen versuchten und aus dem Piratengewerbe die Gilden der Diebe und Meisterdiebe entwickelten. An diese Relikte einer kriegerischen Vergangenheit klammern sie sich mit aller Macht." Wie auf ein geheimes Kommando richteten die Vlatschi-Soldaten ihre Waffen auf die Wylkas. Diese sahen die Ausweglosigkeit ihrer Lage ein und ergaben sich. „Bewacht sie, bis wir die Stadt verlassen haben!" trug Vredentaich den Vlatschis auf. „Danach bringt sie von Gunjar weg. Sie dürfen nie mehr zurückkehren."
    Boningarey warf sich nach vorn. Er entriss einem Artgenossen die Waffe und schoss aus der Hüfte. Der Strahl raste Veldenhovv entgegen - zu schnell, um ihm auszuweichen. Das ist das Ende, durchfuhr es den Meisterdieb. Er hat es doch noch geschafft. Der Schlag gegen seinen Körper
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