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1996 - Wenn Tazolen meutern

Titel: 1996 - Wenn Tazolen meutern
Autoren: Unbekannt
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Griff, und die anderen haben zu viel Angst vor ihm. Außerdem befinden wir uns mitten im Krieg. Seit ich mit der Fünften Flotte unterwegs bin, geraten wir von einem Scharmützel ins nächste. Dazwischen muss ich beten und in mich gehen, sonst gibt es für uns keine Rückkehr."
    Die Fünfte Flotte der Ersten Hoheitlichen Einheit bestand aus 3000 Pfeilraumern und 7000 Knotenschiffen. Die Pfeilraumer wurden größtenteils von Tazolen und Voranesen gesteuert; die Knotenschiffe waren hauptsächlich ebenfalls mit Voranesen und ferner mit Saggarern besetzt, der Rest bestand aus einem bunten Gemisch von Zytekern und anderen Völkern Algions.
    Dro ga Dremm hielt Corr re Venth auf Trab und fand stets eine neue „Beschäftigung", um die Galaktiker in Schach zu halten. Viele Flotten waren auf der Jagd nach der SHE'HUAN, andere patrouillierten im Raum und griffen sofort an, sobald sich ein größerer Pulk an chearthischen Raumschiffen bildete. Zahlreiche andere Einheiten, teilweise nur fünf oder sechs Schiffe stark, griffen einzelne Planeten in Chearth an, vernichteten militärische Anlagen, raubten Güter, die für die Algioten nutzbar waren, oder errichteten Stützpunkte. Die Galaxis war zu einem einzigen Schlachtfeld geworden.
    Einerseits konnte Dro so unter anderem die Fähigkeiten der Scoctoren am besten nutzen. Zudem hielt er sie so fern von sich und den Möglichkeiten für neue Intrigen. Keinesfalls würde der selbsternannte Herrscher Algions es derzeit auf eine interne Auseinandersetzung ankommen lassen. Illus' schrecklicher Tod war ein mahnendes Beispiel gewesen, das allen zur Abschreckung diente. Aber eine weitere solche Tat könnte den Spieß umdrehen und einen offenen Aufruhr verursachen. Noch dazu, wenn Corr das nächste Opfer wäre.
    Dro wusste genau, dass die Scoctoren hin- und herschwankten und eigentlich mehr dem besonnenen Grübler Corr re Venth zugetan waren, aber ihre Angst vor dem derzeitigen Herrscher war zu groß, um sich offen gegen ihn zu stellen. Über all das waren sowohl Dro als auch Corr sich im Klaren; im Moment befanden sich die beiden Rivalen also in einer Art Patt-Situation. Dro ga Dremm hatte Chearth inzwischen in verschiedene Sektoren aufgeteilt und seine Armada aufgesplittet, um gleichzeitig zu agieren und die Chearther in der gesamten Galaxis nicht zur Ruhe kommen zu lassen. Es schien ihm gleichgültig zu sein, dass der Krieg trotz der zahlenmäßigen Überlegenheit immer zermürbender wurde. Die Chearther scheuten nach wie vor eine verlustreiche, offene Schlacht, aber sie ließen nicht locker, wenn es darum ging, eigene Systeme zurückzuerobern und die kaum errichteten Stützpunkte der Algioten wieder zu zerstören. Und bei jedem Gefecht gab es Verluste, wurden algiotische Schiffe zerstört oder schwer beschädigt.
    Corr re Venths Flotte hielt sich in dem Sektor auf, zu dem auch der Sonnentresor gehörte - der momentan von den Eroberungsplänen ausgenommen war. Weshalb, hatte Dro ga Dremm nicht preisgeben wollen. So war die Fünfte Flotte vorwiegend damit beschäftigt, strategisch günstige Systeme, die nicht allzu gut bewacht waren, anzupeilen, zu überfallen und Stützpunkte für Nachschubkolonnen zu errichten. Sobald diese eingetroffen waren und das System ausreichend gesichert war, zog Corr re Venth weiter zur nächsten Eroberung. Die Systeme wurden so ausgewählt, dass. eine allmähliche Annäherung zu den anderen Sektoren erfolgte - die Wege für die Nachschubkolonnen immer kürzer und die Ballung der Schiffe immer größer wurden. Nach und nach sollte Chearth auf diese Weise ausgeblutet werden.
    Das klappte aber nicht immer. Die Chearther besaßen einen guten Spionage dienst - manchmal wurden die Algioten bereits von einer Feuersalve empfangen, oder das gesamte System war vermint und wertvolle Rohstoffe und Bewohner evakuiert. Vor allem die Wlatschiden hatten sich darauf spezialisiert, Nachschubkolonnen anzugreifen. Manchmal aber waren die Scoctoren listiger und gaben Fehlinformationen heraus, um im letzten Moment die Koordinaten zu ändern. Wie die Informationen an den Feind gelangten, kam nur selten heraus; es fanden sich immer Mittel und Wege - auch für die Algioten.
    Corr informierte sich zuerst genau über die Lage vor Ort, bevor er sich entschied, dort zuzuschlagen. Anders als Dro ga Dremm lag ihm nichts daran, stets geballte Übermacht zu demonstrieren und mit allen Mitteln zu feuern. Es war sinnvoller, sich der Strategie der Chearther anzupassen und zu sehen, wer eher die
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