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1996 - Wenn Tazolen meutern

Titel: 1996 - Wenn Tazolen meutern
Autoren: Unbekannt
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dass Randorus ihm weiterhin treu ergeben war.
    Natürlich gab es Tricks mit gewissen Duftwässerchen, solche Eindrücke zu erwecken, aber Corrs Nase war sehr fein, und seine Sinne waren in diesen Tagen stets hellwach und scharf. Es würde ihm auffallen, wenn er von künstlichen Düften umgeben war. Sollte ihm Gefahr drohen, würde Randorus ihn jedoch rechtzeitig warnen.
    Cran Non wenn ihr nur hier wärt. Wenn ich wüsste, ob ich mich noch auf euch verlassen kann! - OXion, was denke ich da? Ich zweifle schon wieder ... Das muss sich ändern. Aber ich kann noch nichts tun, ich muss weiterhin abwarten und gehorchen - und hoffen, dass nicht zu schnell alles zusammenbricht!
     
    2.
     
    Am Sonnentresor, 25. April 1291 NGZ
     
    „Darla, bei allen Kreaturen, warum sagst du immer, dass Vincent noch existiert?" Tuyula Azyk rannte aufgeregt im Labor der PYXIS herum. Die Haut ihres Tellerkopfes war stark gerötet. „Ich verstehe das nicht! Ich habe doch gesehen, wie er sich in Sirku aufgelöst hat!" Die 32jährige Ärztin und Wissenschaftlerin beschäftigte sich mit verschiedenen Diagnose-Geräten der PYXIS; auf einigen Holoschirmen waren stark vergrößerte Zellkerne oder Blutkörperchen zu sehen. An einem Simulationsgerät drehte sich ein Ausschnitt der Doppelhelix eines DNS-Strangs, spaltete sich auf, fügte neue Bausteine ein und zeigte in einer Animation, was dabei an organischem Material herauskam. Diese Abfolgen geschahen ziemlich schnell; es war nicht die erste Versuchsreihe, und das Programm des Syntrons war inzwischen umfassend genug. Darlas Blick war ebenfalls so geübt, dass sie irgendwelche auffällige Veränderungen bei dieser Geschwindigkeit bemerkte und sofort den Ablauf anhielt. „Ich kann nur immer wieder betonen, dass wir hier ein phantastisches Phänomen haben", sagte sie zu der kleinen Blue, als hätte sie nicht zugehört. „Sieh dir das an, Tuy! In der 3.,18. und 236. Generation sind die Ergebnisse gen au gleich, obwohl die Anordnung anders ist!" Das Mädchen blieb stehen. „Und was bedeutet das?" Die auf Olymp geborene Ärztin drehte sich zu Tuyula Azyk um. „Ich habe keine Ahnung!" gab sie zu. „Wir konnten Strukturen orten, die darauf hinweisen, dass in der Chimäre genügend Substanz des bisherigen Avatara-Körpers übrig ist. In diesem Körper wiesen die Zellkerne einen speziellen psionischen Bestandteil auf, der eindeutig auf Garron hinweise. Und jetzt kann ich davon ausgehen, dass auch in dieser Chimäre genügend nennen wir es mal Vince-Struktur -, übrig ist, dass sein Bewusstsein weiterhin vorhanden ist, wenngleich auch derzeit ausgeschaltet!"
    Sie war völlig im Forschungsfieber gefangen und vergaß darüber alles andere. Obwohl Darla in den letzten Tagen kaum geschlafen hatte, wirkte sie hellwach und ausgeruht; ihre von schwarzem Makeup umrandeten großen grünen Augen funkelten lebhaft. Die blaugesträhnte Haarmähne war willkürlich aufgetürmt und hochgesteckt, was allerdings immer noch ungewöhnlich genug aussah. „Darla", begann Tuyula traurig, die den Eifer der Wissenschaftlerin nicht nachvollziehen konnte, „aber selbst wenn er noch existiert - besteht dann eine Chance für ihn, wieder ein Mensch zu werden?
    Oder bleibt er so, wie er jetzt ist? Eine abscheuliche Kreatur aus Menschen, Maahks und Gharrern?"
    „Das versuche ich ja zu ergründen, und es ist wie so oft bei Vincent: Es gibt keine Antwort. Noch nicht." Darla Markus verschränkte die schlanken, feinnervigen Finger ineinander. „Keine meiner Versuchsreihen hat bisher verwertbare Ergebnisse gebracht. Ich weiß nur, dass es im Bereich der Psi-Forschung noch sehr viele Dinge gibt, von denen wir nicht die geringste Ahnung haben, und dass ich ein oder zwei davon herausfinden will."
    „Und ... und was glaubst du persönlich?" Die schillernden Katzenaugen bohrten sich förmlich in sie.
    Darla streckte einen Arm, aus. „Komm mal her, Tuy." Sie ergriff einen langen mit weichem blauem Pelzflaum bedeckten, grazilen Arm und zwang die Blue, sich ihr gegenüber auf einen Stuhl zu setzen. „Mach dich nicht selbst verrückt!" fuhr sie belehrend fort. „Du bist schon so lange mit Vincent zusammen, dass du allmählich an solche Situationen gewöhnt sein solltest. Bei ihm müssen wir andere Maßstäbe ansetzen. Er ist zwar ein geborener Mensch, aber inzwischen hat er sich weiterentwickelt - zu einer Lebensform, die wir noch nicht verstehen können."
    „Aber er verhält sich doch wie ein Mensch!"
    „Dennoch besitzt er einzigartige
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