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1996 - Wenn Tazolen meutern

Titel: 1996 - Wenn Tazolen meutern
Autoren: Unbekannt
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Dao-Lin-H'ay hielten sich derzeit auf dem Zentralmodul der GILGAMESCH auf, um das weitere Vorgehen zu planen, sobald die Sonnenwürmer vernichtet waren. Es stand außer Frage, dass Dro ga Dremm nicht von seinen Eroberungsplänen abließ. Überall in Chearth waren galaktische Einheiten zur Unterstützung der Verteidiger unterwegs.
    Die Armada der Algioten war zwar erheblich geschrumpft, befand sich aber immer noch in gewaltiger Überzahl. Zu manchen Gesprächen wurde auch Vil an Desch hinzugezogen, um herauszufinden, wie man mit den Algioten Verhandlungen aufnehmen konnte. „Worauf wir am meisten hoffen können, ist, dass wir die algiotischen Einheiten weiter demoralisieren können", sagte die Kartanin während einer Konferenz. Die aktuelle Lage wurde gerade durchgesprochen. Eine große, in verschiedene Abschnitte unterteilte Holotafel am Ende des Konferenztisches veranschaulichte die Situation in verschiedenen Sektoren Chearths und gab eine Zusammenfassung der geheimdienstlichen Aktivitäten, die Vermutungen über die nächsten Ziele anstellten. „Durch unsere Ausweichtaktik zermürben wir sie allmählich. Es wird sich zeigen, wie lange die Hilfsvölker noch loyal bleiben. Dro ga Dremms Taktik richtet sich letztlich gegen ihn."
    „Mich wundert, dass er sich seit einiger Zeit vom Sonnentresor fernhält"sprach Tekener seine Gedanken aus: „Er scheint sich nur noch auf die Eroberung zu konzentrieren."
    „Vielleicht ist ihm inzwischen klargeworden, dass er im Unrecht ist", überlegte Kantor. „Er will sich keine Blöße geben, wenn der Sonnentresor endgültig zusammenbricht, aber kein strahlender Gott Gaintanu hervorkommt."
    Dao-Lin glättete bedächtig den zarten, hellen Flaum ihres Handrückens. „Er ist ein religiöser Fanatiker. Diesen Gedanken würde er sich selbst verbieten", widersprach sie. „Ich glaube eher, dass er zuerst Chearth erobern will. Er will den Glauben mit aller Macht hier durchsetzen, um sich selbst zu einer Art Gott zu erheben - und alle davon zu überzeugen, dass er der einzige und wahre Gottgesandte ist, der die Schriften verbreitet. Herrscher von zwei Galaxien zu werden ist doch ein lohnenswertes Ziel. Dann erst will er sich die Zeit für die Unsterblichkeit nehmen, die Gaintanu ihm - und vermutlich ihm allein - verleihen soll."
    „Vielleicht sollte ich diesen Kerl mal an seinem dürren Hals packen und ein bisschen durchschütteln", brummte Tek, „um sein Gehirn wieder in die richtige Position zu bringen." Dao-Lin warf ihm einen strafenden Blick aus ihren großen, goldtopasfarbenen Augen zu, der jedoch nicht allzu ernst gemeint war. „Wir werden sehen, was Icho Tolot uns berichtet", sagte Atlan. „Die SHE'HUAN müsste jeden Moment eintreffen ..."
    „Da ist sie schon", unterbrach Dao-Lin und wies auf die Anzeige der Funkaktivierung. Jeder Unsterbliche konnte von seinem Platz aus den Ruf annehmen.
    Tatsächlich erklang kurz darauf Icho Tolots dröhnende Stimme im Raum: „Leider war die Expedition ein Fehlschlag. Wir kommen unverrichteter Dinge zurück."
    „Was?" rief Atlan. Sein Gesicht war nicht das einzige, das unverhohlene Enttäuschung zeigte. „Hat der Yaronag nicht funktioniert?"
    „Soweit sind wir gar nicht gekommen", antwortete der unsterbliche Haluter: Seine massige Gestalt zeigte sich in einem stark verkleinerten Holo auf der Mitte des Konferenztisches. „Bevor wir starten konnten, tauchte ein Mischwesen auf, das sich als Sirku identifizierte."
    „Dorthin ist Sirku also entmaterialisiert!" rief Dao-Lin. Ihre schmalen, zart befellten Finger mit den eingezogenen Krallen huschten über die Sensortasten ihrer Konsole. Sie stellte eine Konferenzschaltung zur PYXIS her. Kurz darauf baute sich ein zweites Holo auf, in dem Dada Markus und Tuyula Azyk erschienen. Die Kartanin wiederholte kurz, was Tolot gesagt hatte. Die Blue war sehr aufgeregt. „Hat nur Sirku gesprochen?" wollte sie wissen. „Ja", antwortete der Haluter. „Sirku machte uns deutlich, dass die Sonnenwürmer absolut tabu sind und unter keinen Umständen vernichtet werden dürfen."
    Atlan runzelte die Stirn. „Da bin ich mal auf die Erklärungsversuche gespannt."
    „Auf die warten wir auch noch", meinte Tolot. „Wir erhielten nur eine kurze Begründung, nämlich dass die Guan a Var von der Koalition Thoregon für eine wichtige Mission gebraucht werden."
    „Lebend?" fragte Myles Kantor ungläubig. „Vermutlich sind sie deshalb damals nicht vernichtet, sondern im Sonnentresor gefangen worden", mutmaßte
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