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1996 - Wenn Tazolen meutern

Titel: 1996 - Wenn Tazolen meutern
Autoren: Unbekannt
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etwas hätte sich ein Voranese früher nie erlaubt. Corr empfand eine heftige innere Unruhe. Nach außen hin ließ er sich jedoch nichts anmerken. „Willst du meine Befehlsgewalt in Frage stellen?" krächzte er laut. „Du vergisst, dass du mit einem Scoctoren sprichst!"
    „Ich habe es nicht vergessen, Ehrwürden Corr", versicherte Guranek demütig. „Aber ich möchte verstehen, wofür wir unser Leben lassen."
    „Es herrscht Krieg. Und mehr gibt es nicht zu sagen. Greift jetzt an!" Der Schirm erlosch. Corr erhob sich und ging zum Altar, um das Liandos zu holen. Langsam ließ er die Schnüre durch seine Finger gleiten, um seine Fassung wiederzugewinnen.
    „Randorus, wir bekommen Probleme", sagte er ernst. „Am Ende bricht uns noch die ganze Flotte auseinander. Wenn wir dies hier beendet haben, muss ich mir etwas überlegen, um die Soldaten wieder zu motivieren."
    „Ja, Ehrwürden."
    „Sortiere mir aus dem Zentralarchiv diejenigen Daten über Systeme, die nicht allzu weit von hier entfernt sind, und die für uns interessante Rohstoffe besitzen. Gib mir die Liste auf mein Terminal!"
    „Sofort."
    Corr zeigte sich anschließend persönlich in der Zentrale, was er höchst selten tat, um die Vorgänge im Chempall-System zu beobachten. Guranek befolgte den Angriffsbefehl- wie lange noch? Die Algioten griffen jetzt in gesammelten Pulks an, zersprengten die Reihen der Chearther und konzentrierten das Feuer auf einzelne Schiffe. Daraufhin zogen sich die gegnerischen Schiffe zurück. Die beiden Stützpunkte der Algioten waren allerdings, wie Guranek gesagt hatte, weitgehend zerstört. Corr gab Befehl, die Überlebenden aufzunehmen und das System aufzugeben.
    Dann kehrte er in seine Gemächer zurück, wo er bereits von Randorus mit einem Bericht erwartet wurde. Die Sortierung hatte vier Systeme aufgelistet, von denen eines dem Scoctoren sofort ins Auge stach. Das Illanu-System war nur wenige Lichtjahre von hier entfernt. Es besaß elf Planeten. Der vierte Planet war eine unbesiedelte Sauerstoffwelt mit einer großen Menge an natürlichen Schwingquarzen. Außerdem gab es riesige Flächen Anbaugebiete mit Nahrungsrohstoffen, die auch für die Algioten verträglich waren. Der siebte, atmosphärelose Planet besaß sehr wertvolle Schwermetalle. „Die beiden Planeten werden von mehreren Konzernen ausgebeutet", berichtete Randorus. „Es gibt nur Arbeiter, die sich auf der Sauerstoffwelt in einer einzigen Siedlung niedergelassen haben. Eine richtige kleine Schatzgrube." Carr fuhr sich über den Mundschlitz. „Das ist genau das, was ich brauche", meinte er. „Stelle eine Verbindung zur HEDO RU GIOR her. Ich werde Dro über mein neues Ziel in Kenntnis setzen." Es war sicher nicht dumm, ein Netz von Stützpunkten aufzubauen, das sich langsam um die Chearther zog. Wer sagte aber, dass nur Dro ga Dremm davon profitieren sollte? Er brauchte das ja nicht zu erfahren...
    Der Herrscher Algions meldete sich. „Hast du Erfolg gehabt?" wollte er ohne Umschweife wissen. „Die Chearther sind vertrieben, aber wir haben unsere Stützpunkte dennoch verloren", berichtete der Scoctore. „Ich habe allerdings eine Möglichkeit des Ausgleichs gefunden", fuhr er fort. „Das Illanu-System bietet reichhaltige Vorkommen. Auch passende Rohstoffe zum Auffüllen unserer Nahrungsvorräte. Es gibt dort nur ein paar Wachschiffe, keine Bodenstationen. Die beiden in Frage kommenden Planeten werden von einem Konsortium ausgebeutet. Offensichtlich hält man sich in dieser Galaxis an Abmachungen, weil die Bewachung eher schwach 1st. Wir dürften daher leichtes Spiel haben. Es ist ein kurzer Sprung von hier."
    „Einverstanden. Beschafft soviel Beute wie möglich! Systeme wie diese sind sehr wichtig für den Nachschub, um unsere Position in Chearth zu halten. Zudem wird es die Chearther empfindlich treffen, wenn wir ihnen nach und nach die wichtigsten Ertragsquellen wegnehmen." Dro beendete den Kontakt. Corr fuhr sich zufrieden über den kleinen Hinterkopf. „Damit haben wir zwei Probleme gelöst", sagte er zu seinem Taktoren. „Dorombar soll den Kurs setzen und Guranek informieren."
    Schon bald darauf war die Fünfte Flotte Richtung Illanu-System unterwegs. „Selbst wenn wir davon ausgehen, dass unser Funkverkehr abgehört wurde, werden die Chearther zu spät zu Hilfe kommen", freute sich Corr. In einer Ansage an die Kommandanten der Flotte teilte er mit, dass es nun endlich die ersehnte Beute geben würde. „Wir werden den gewohnten Blitzangriff
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