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1991 - Mhogenas Entscheidung

Titel: 1991 - Mhogenas Entscheidung
Autoren: Unbekannt
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antwortete ich lapidar.
    Die Diskussion war ins Stocken geraten. Daher reckte ich den Hals und warf einen Blick auf die Hologrammphalanx, die Kolo Marog so tief angeordnet hatte, daß ich und die anderen Gäste sie mit einem Minimum an Verrenkungen im Auge behalten konnten.
    Eine der dreidimensionalen Darstellungen war auf den ersten Blick so interessant wie die Darstellung eines nackten Haluters mit geschlossenen Augen in einem unbeleuchteten, fensterlosen Kerkerverlies. Sie zeigte den Raumsektor, in dem wir uns befanden: den Vesta-Kreuzer KARTAUSE, Mhogenas QUANTHUZ, Ganzettas GANIRANA, die PATHU der beiden halutischen Wissenschaftler und die drei anderen Haluterschiffe, die ebenfalls jeweils mit zwei schwarzen Riesen besetzt waren.
    Aber das mußte man schon wissen, um es zu erkennen. Wer es nicht wußte, machte praktisch nur ein gleichförmig wallendes schwarzes Nichts aus.
    Der Anblick hätte langweiliger nicht sein können. Eine weit über fünfzig Lichtjahre durchmessende Kugel aus sternen- und planetenlosem Weltraum. Schwarz in schwarz, aufgelockert von einigen schwarzen Sprenkeln.
    Denkst du heute ganz einfach nur dummes Zeug, meldete sich der Logiksektor, oder machst du den Clown? Willst du etwa gar den Zyniker spielen? Das überlaß lieber Ronald Tekener. Er kann es wesentlich besser.
    Ich seufzte innerlich.
    Gestehe es dir endlich ein. Dann fällt es dir leichter, das zu tun, was du tun mußt. Du... ihr alle wollt Schreckliches tun - und ihr habt vor, Mhogena zu betrügen und zu hintergehen!
     
    *
     
    Ich riß mich zusammen. Gegen die Logik des Sektors kam ich nicht an.
    Das Holo dieses Raumsektors mochte zwar stinklangweilig sein, aber dieser Eindruck war höchst trügerisch. Unsere kleine Armada befand sich in einer höchst gefährlichen Region des Weltraums, nämlich genau am Rand des Einflußbereichs der Gomrabianischen Hyperraumhügel in der Eastside der Galaxis Chearth.
    Der Begriff „Hügel" mochte irreführend sein, war aber entstanden, als die hyperphysikalischen Kenntnisse der Gharrer noch nicht ausreichten, um das sich dahinter verbergende Phänomen zu erklären, und war danach sozusagen als Metapher erhalten geblieben. In der Tat beschrieb es recht genau jene optische Darstellung der Amplituden einer Hyperraum-Verzerrung, die von einem hierher entführten Tiefenbahnhof ausging.
    Ein psionischer Lockruf, eine ursprüngliche Schutzfunktion des Bahnhofs, zog jedes Lebewesen, das ihm zu nahe kam, in das „Tiefe Tal" zwischen den Hügeln, durch einen genau sechs Kilometer langen, gleichzeitig aber unendlichen sechsdimensionalen Tunnel. Da dieses Gebilde aber nicht ordnungsgemäß in der Grube verankert war, dem Eingangsbereich der Tiefe, des Raums unter dem Raum, der ndimensionalen Schicht, die das Einstein-Universum von den anderen Raum-Zeit-Kontinua trennte, wurden die eingefangenen Objekte nach einer nicht näher bestimmbaren Zeitspanne - nach einem Sekundenbruchteil oder einer Ewigkeit - wieder durch das nicht verankerte Ende ausgestoßen und lösten sich als dreidimensionale Gebilde im sechsdimensionalen Zwischenraum auf.
    Jedes dreidimensionale Objekt ohne Antrieb, der auf mindestens sechsdimensionaler Physik basierte, würde sich auf alle Ewigkeit, ohne jede Möglichkeit zur Rückkehr, in diesem Schacht verlieren.
    Den Gharrern war es mit Hilfe der Superintelligenz Nisaaru gelungen, diesen Tunnel zu „versiegeln".
    Mhogena schwieg sich darüber aus, wie genau dies geschehen war. Mein Freund Icho Tolot hatte dem Meister des Sandes zwar das Einverständnis abgerungen, die Hyperraumhügel untersuchen zu dürfen, doch nun, da der Plan in die Tat umgesetzt werden sollte, sträubte sich der Fünfte Bote von Thoregon plötzlich.
    „Nein", wiederholte Mhogena. „Ich halte es für zu gefährlich, und es muß andere Mittel und Wege geben."
    „Ich verstehe Ihre Bedenken, werter Meister des Sandes", grollte Kolo Marog. Die Syntronik der PATHU hatte ein Dämpfungsfeld erzeugt und um die beiden Haluter gelegt, das jeden Ton, der über ihre Lippen kam, auf ein für Wasserstoff- und gewöhnliche Sauerstoffatmer erträgliches Maß reduzierte. „ Aber die Untersuchung der Gomrabianischen Hyperraumhügel könnte auch für den Fortbestand von ganz Chearth von ausschlaggebender Bedeutung sein. Für die Mission der Haluter ist sie jedoch unabdingbar."
    „Warum? Wieso interessieren Sie sich so sehr für die Hügel? Ich habe doch berichtet, was es mit ihnen auf sich hat." Der Fünfte Bote sprach ein
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