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1991 - Mhogenas Entscheidung

Titel: 1991 - Mhogenas Entscheidung
Autoren: Unbekannt
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einwandfreies Interkosmo und benutzte sogar die förmliche Anrede, die die sanften Riesen von Halut bevorzugten.
    Nicht alles, dachte ich. Du hast längst noch nicht alles verraten, Mhogena.
    „Ganz einfach", behauptete Kolo Marog glatt. „Wir haben es Ihnen schon mehrmals erklärt, ehrwürdiger Meister. Wir wollen herausfinden, ob zwischen dem Sonnentresor und den Gomrabianischen Hyperraumhügeln eine Wechselwirkung besteht."
    „Aber das ist doch Unsinn!" Mhogena beugte sich vor. Wer ihn genauer kannte, wußte, daß dies ein starkes Anzeichen seiner inneren Erregung war. „Die Hyperraumhügel hat es schon viele Jahrtausende gegeben, bevor die Nonggo den Sonnentresor errichteten."
    „Vielleicht sogar schon Jahrhunderttausende oder Jahrmillionen", gestand Arol Domes ein. „Niemand weiß, wer den Tiefenbahnhof gestohlen und hierher verschleppt hat und wann dies geschah. Aber einerseits könnten die Nonggo diese Verbindung hergestellt haben, andererseits könnte sie von allein entstanden sein."
    Damit haben sie ihn, erklärte mein Extrasinn. Mhogenas hyperphysikalisches Verständnis reicht nicht aus, um dem Haluter Gegenargumente zu bieten.
    „Und gerade was das Treiben der Nonggo betrifft, können wir nicht das geringste Risiko eingehen", fügte Kolo Marog hinzu. „Die Rolle, die sie hier in Chearth gespielt haben, ist und bleibt undurchsichtig.
    Warum haben sie die Sonnenwürmer damals nicht mit dem Yaronag getötet und die Gefahr, die von ihnen ausgeht, damit auf Dauer beseitigt? War dies wirklich eine unentschuldbare Unterlassung, oder steckt mehr dahinter?"
    Arol Domes senkte Kopf und Oberkörper. „Nur wer die Vergangenheit kennt und aus ihr lernt, kann die Gegenwart bewältigen. In unserem Fall bergen die Rätsel der Vergangenheit unter Umständen eine tödliche Gefahr für die Gegenwart."
    Seine Worte hörten sich für meinen Geschmack etwas zu philosophisch und dick aufgetragen an, erzielten bei Mhogena aber eine gewisse Wirkung. „Sie haben insofern recht, werte Verbündete", sagte er zögernd, „als die Geschehnisse in Chearth einem blutigen Höhepunkt entgegenstreben und das Schicksal unserer Galaxis auf dem Spiel steht. Ich muß Ihre Einwände anerkennen. Aber..." Er stockte.
    Warum sträubt er sich dermaßen, die Versiegelung der Gomrabianischen Hyperraumhügel zu öffnen? fragte mein Logiksektor. Was steckt dahinter? Was verbirgt er?
    Und du hast mir neulich noch vorgeworfen, ich hätte mein Mißtrauen gegen die Methans noch immer nicht überwunden!
    „Nun gut", fuhr der Meister des Grauen Sandes schließlich fort. „Ich werde zu meinem Wort stehen, Ihre Bitte erfüllen und Ihnen die Hyperraumhügel öffnen. Aber das muß ich allein tun. Lediglich Amithuso wird mich begleiten. Ich werde sofort mit einem Beiboot der QUANTHUZ starten."
    „Das kommt nicht in Frage!" sagte ich aufgebracht. „Das ist viel zu gefährlich. In Chearth herrscht nacktes Chaos. Die Einheiten der Algiotischen Wanderer haben Offensiven gegen zahlreiche Welten eurer Brudervölker gestartet und jagen die SHE'HUAN und alle Schiffe der Galaktiker. Sie könnten jederzeit hier auftauchen. Ich bestehe darauf, daß die Schiffe der Haluter dir Geleitschutz geben, Mhogena."
    Der Gharrer schien drei seiner Augen auf mich zu richten. Das vierte war starr. Dies war sein körperlicher Makel, den jeder besonders starke Psi-Reflektor aufwies. Amithusos Verunstaltung bestand darin, daß seine linke Hand verkrüppelt war, was man unter dem schützenden Raumanzug allerdings nicht erkennen konnte.
    Ich vermochte ihren Blick nicht zu deuten. Betrachtete er mich etwa wissend und vorwurfsvoll, oder redete ich mir das lediglich wegen meiner Schuldgefühle ein?
    „Allein oder gar nicht", wiederholte Mhogena, und mir wurde klar, daß er auf keinen Fall von seiner Bedingung abweichen würde.
    „Aber", fügte er dann hinzu, „eine Ausnahme will ich machen, Freund Atlan. Du darfst uns begleiten."
    Warum ich? dachte ich nur, sagte aber keinen Ton.
     
    2.
     
    Atlan: In den kalten Flammen
    19. April 1291 NGZ
     
    Warum ausgerechnet ich? dachte ich erneut, als Mhogena und Amithuso ihre Raumanzüge schlossen. Eine reine Vorsichtsmaßnahme, wie der Fünfte Bote mir versichert hatte. Angeblich bestand kein Grund zur Beunruhigung.
    Ich selbst genoß die idealen Umweltbedingungen, die mein SERUN für mich erzeugte, seit ich auf die QUANTHUZ und dann in deren zwanzig Meter langes Beiboot übergewechselt war.
    Normalerweise hätte ich solch eine
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