Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1986 - Kampf der Giganten

Titel: 1986 - Kampf der Giganten
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
glitt durch den leicht flirrenden Hohlkanal und schoss zum Transformgeschützsockel hinauf. SENECA überspielte die Zieldaten auf das Terminal. Holos zeigten, dass die SOL in einem selbstmörderisch erscheinenden Manöver an die Kosmische Fabrik herangesteuert wurde. „Feuer!"
    Mitten zwischen den regenerierten goldenen Bauten und geschwärzten Turmstümpfen entsteht ein gleißend weißer Punkt; die Verkörperung des Nulldimensionalen, der Singularität, bei der es keinen Raum und keine Zeit gibt. Doch dieser Punkt wächst und dehnt sich aus, unterliegt einer inflationären Expansion in Nullzeit, deren Kern das Standarduniversum sprengt. Zehn Lichtminuten Ausdehnung erreicht die Kugel beim Maximum, dann folgt die augenblickliche Kontraktion zurück zum Punkt, der sofort wieder aus dem normalen Raum-Zeit-Kontinuum verschwindet - und mit ihm alles, was zum Sektor der Maximalausdehnung gehört hat.
    Eine unglaubliche Bresche ist in die Struktur der Akkretionsscheibe geschlagen, allen bekannten Gesetzen zum Trotz gibt es sogar eine Ausbeulung in der Schwärze des Ereignishorizonts. Sofort stürzen zwar die Massen in die verbliebene Lücke, füllen das Fehlende wieder auf, unter Emissionen, die denen einer Supernova nicht nachstehen, aber dies zu beobachten ist kein Gerät, kein Verstand wirklich imstande. Etwas kaum zu Begreifendes hat sich ausgetobt, mit unglaublicher Macht nach einem Stück Raumzeit gegriffen und es aus dem vorhandenen Gefüge herausgestanzt. Ein im Vergleich schwaches Nachklingen ist dagegen das nun folgende Chaos mit seinen Schockfronten, hyperenergetischen Stürmen und paranormalen Sekundäreffekten.
    Hunderte Sonnen des zentralen Milchstraßensektors flammen auf, wandeln sich abrupt in Feuer und Vernichtung speiende Monstren. Hyperstürme kaum gekannten Ausmaßes verzerren Raum und Zeit. Wogen schlagen aus der Akkretionsscheibe. Die sie umringenden blauen Giganten wanken und torkeln, stürzen ineinander, schwellen zur gewaltigen Walze, die von der rasend rotierenden Scheibe aufgesogen werden. Hilflos taumeln Tausende Raumschiffe, von Schutzschilden umgeben, die kurz vor dem Zusammenbruch stehen, aber wie durch ein Wunder den anstürmenden Gewalten standhalten. Bizarre Phänomene durcheilen die SOL: Irrwische erscheinen und verwehen, unheilvolles Knacken und Krachen dringt aus Wänden und Boden; die SOL-Zellen-Kugeln und das verlängerte Mittelstück ächzen und verwandeln sich in dröhnende Glocken.
    Gestalten werden durchscheinend, Schreie erklingen und brechen ab. Elmsfeuer huschen an Kanten von Aggregaten und Pulten entlang, hüllen die Räume in fahles Licht. Irgendwo knattern und prasseln Kurzschlüsse. Monitoren werden schwarz, Holoprojektionen fallen in sich zusammen.
    Tausend Gedanken schwirren dem Sternenprinzen durch den Kopf. Frauen - Thora, Mory, Orana, Gesil.
    Kinder - Thomas, Suzan, Michael, Eirene. Mondra Diamond - Agalija Teekate sagt: „Ein Junge, Perry. Die Ärzte haben festgestellt, dass es ein Junge wird. Im Februar wird er zur Welt kommen." Februar! Das ist schon einen Monat her! Sein Sohn, der Sohn des Sechsten Boten von Thoregon, muss längst geboren sein! Perry Rhodan windet sich in Qualen. Jeder Schrei, jedes Ächzen, jedes Wimmern martert seine Seele. Sein irritierter Blick stiert durch die transparente Wand zum benachbarten Konferenzraum, in dem sich die Báalols versammelt haben - nacheinander verschwinden die Körper, lösen sich spurlos auf, begleitet von einem sphärischen Klingen und Schwingen. Bullys Gesicht erscheint, riesenhaft zum Ballon vergrößert, der durch die Zentrale gleitet. Nackte Angst und Unverständnis stehen in den Augen. Ein Zischen dringt an Perrys Ohren, Bullys Kopf verkleinert sich abrupt.
    Perry Rhodan schüttelt sich. Zellaktivatorträger, Sternenprinz, Mensch im Brennpunkt kosmischer Ereignisse - in dieser Sekunde verflucht er den Tag, als er den Raumanzugstiefel über den Lukenrand der STARDUST geschoben hat. Erbitterung durchzieht ihn - er, der Mann, dessen Wirken an den Grundfesten des Seins rüttelt, der die Chronofossilien aktiviert hat, von dem vielleicht das Schicksal vieler Galaxien abhängt, flucht und weint und schaudert. Sein Blick geht, ohne sich dessen wirklich bewusst zu sein, über die SOL hinaus. Kurz vor der endgültigen Ohnmacht glaubt er eine zerstiebende Glutwolke zu erkennen, aus der ein Objekt rast, von dem er nicht sagen kann, wie groß es ist, was es darstellt und was seine Absichten sind. Er ist sich nicht einmal
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher