Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1985 - Ein Köder für MATERIA

Titel: 1985 - Ein Köder für MATERIA
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Camelot-Abwehrchefs von Galactic Guardians leiteten sich aus persönlicher Erfahrung mit einem einzigen von ihnen her. Und den hatte er nur ein einziges Mal flüchtig gesehen. Zwei Stunden später war der Kerl nämlich tot gewesen.
    Timmermann Flannahan hatte sich damals mit einer Gruppe anderer Agenten auf seinen nächsten Einsatz vorbereitet. Assitar war aufgefallen, dass er einen mühsam beherrschten, fast nervösen Eindruck machte.
    Für einen Camelot-Agenten seiner Erfahrung stellte das etwas Ungewöhnliches dar.
    Und dann dieser Anflug von Fanatismus in seinem Blick...
    Warum der Agent ihm so seltsam vorgekommen war, hatte sich kurz darauf herausgestellt, als Denor Massalls Okrill den echten Flannahan fand. Der Mann war tot und nur oberflächlich vergraben. Der falsche Flannahan hatte sich kurz darauf als Galactic Guardian entpuppt und war vom Okrill getötet worden.
    Jetzt, beim Anblick des Mannes mitten im Kommandoraum der Space-Jet, spürte Armin Assitar so etwas wie Enttäuschung in sich.
    Jerome Pennsylvanier war einsachtzig groß, besaß einen schmalen Kopf mit sympathischen Gesichtszügen und einen blonden Bürstenhaarschnitt. Inzwischen hatte er seine Kleidung abgelegt und eine neutrale Kombination aus einem der Wandschränke angezogen. Die Füße waren nackt, so dass jeder die sechs Zehen an seinem rechten Fuß sehen konnte.
    Pennsylvanier interpretierte Assitars Blick richtig und grinste. „Es tut mir leid, wenn ich euren Vorstellungen von einem Galactic Guardian nicht gerecht werde", sagte er mit gutturaler, freundlicher Stimme. „Da gilt es ein Vorurteil zu korrigieren. Den Guardian gibt es nicht. Die meisten von ihnen sind normale Wesen wie du und ich."
    Irgendwo in Assitar schrillten Alarmglocken.
    Gleichzeitig begann die Maske am Hals stärker zu jucken, so dass er es kaum mehr aushielt. „Warum sagst du uns das so deutlich?"
    Der Kerl ging nicht darauf ein. „Mein richtiger Name lautet Yorgan Pittker. Geboren bin ich auf Terra am 30. Dezember 1260.
    Zu den Guardians kam ich vor drei Jahren auf Tyengers. Seither gehörte ich zur Mannschaft der PANTANI, eines der letzten alten Zweieinhalb-Kilometer-Kähne. Vor drei Wochen flog ich zum letzten Mal die Handelsroute von Herriök nach Olymp. Anschließend versetzten sie mich auf diesen traurigen Außenposten Zephos."
    „Vor drei Wochen... Es hat ziemlich lange gedauert, bis die Folie in unsere Hände gelangte."
    „Meine Vertrauensfrau auf Olymp arbeitet im horizontalen Gewerbe. Ihr Zuhälter überwacht sie auf Schritt und Tritt. Er kontrolliert sogar ihre Post. Sie war informiert, dass die Nachricht spätestens am 16. Februar das Camelot-Büro in Trade City erreichen musste. Garantiert fiel es ihr nicht leicht, den Luden auszutricksen."
    „Du hast sie eingeweiht?"
    „Mann, ich bin Profi! Natürlich ahnt sie nicht im geringsten, worum es tatsächlich geht. So, jetzt seid erst einmal ihr an der Reihe."
    Assitar griff entschlossen zum Hals und riss sich die Biomol-Maske ab. „Ich vertraue dir - wenigstens vorläufig", sagte er. „Du kennst mich?"
    „Wer kennt dich nicht?"
    Die Holobilder der wichtigsten Persönlichkeiten auf Camelot waren in den letzten Wochen durch die galaktischen Informationsnetze in der Milchstraße verbreitet worden; zumindest interessierte Personen sollten sie gesehen haben. Und wer Kontakt zu Camelot suchte, informierte sich garantiert besonders gut.
    Seit die Position des Planeten durch Rhodans Rede vor dem Galaktikum öffentlich geworden war, hatte der Flugverkehr im Kugelsternhaufen M30 und seiner Nähe stark zugenommen.
    Der Cameloter nahm den Überläufer mit hinüber in die THALASSA. „Du bist dir im klaren, dass dir langwierige Prozeduren bevorstehen", eröffnete er ihm, als sie sich in der Kantine gegenübersaßen und Pittker die - nach seinen Angaben - erste Mahlzeit seit eineinhalb Tagen zu sich nahm. „Unsere Verhörspezialisten drehen dich durch die Mangel. Ich rate dir, von Anfang an die Wahrheit zu sagen und nichts zu verschweigen. Auch nicht, wenn du jemanden umgebracht hast."
    „Ich gehöre nicht zu Grannets Killern, falls du das meinst. Eine Kampfausbildung habe ich nie mitgemacht.
    Mein Job war rein kaufmännischer Natur."
    Armin Assitar kniff die Augen zu schmalen Schlitzen zusammen. Der Name Grannet war früher gefallen, als er erwartet hatte.
    Tizian Grannet stand unter allen galaxisweit gesuchten Personen einsam an der Spitze. Nachdem er dem Terranischen Liga-Dienst zuletzt in Fornax ein ganz
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher