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1985 - Ein Köder für MATERIA

Titel: 1985 - Ein Köder für MATERIA
Autoren: Unbekannt
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Schweigen. „Ich habe die Zeit seit der letzten Sitzung des Galaktikums gut genutzt und viele solcher Geheimgespräche unter vier Augen geführt. Mit Erfolg."
    Instinktiv spürte Rhodan, dass der Imperator ohne Umschweife auf das Ziel zustrebte. Bostich hatte diesmal keine Lust, lange um den Brei herumzureden oder sich gar haufenweise in Höflichkeitsfloskeln zu ergehen, wie das am Hof auf Arkon Iüblich war. „Die Zusammenstellung einer galaktischen Flotte gegen MATERIA ist in greifbare Nähe gerückt, Rhodan.
    Ob sie zustande kommt, hängt von einem einzigen Faktor ab."
    „Einem Faktor, den Ihr nicht kontrolliert."
    „Einem winzigen nur."
    Bostich ließ keinen Zweifel daran aufkommen, dass er alle Fäden fest in der Hand hielt und sein politischer Einfluss in der Milchstraße größer war, als die meisten ahnten. Mit diesem Imperator würde Arkon es schaffen, zur bedeutendsten Macht in der Milchstraße zu werden. Den Einfluss der Liga Freier Terraner oder gar des Zwerg-Staates Camelot übertraf das Kristallimperium längst. „Die Hochachtung vor der Leistung der Unsterblichen bewog mich, die Finger von ihnen zu lassen." Der Arkonide erhob sich. „Begleiten Sie mich dort hinüber, Rhodan."
    Schulter an Schulter gingen sie zum linken Bühnenaufgang des Amphitheaters. Zwischen Marmorsäulen mit korinthischen Kapitellen leuchtete ein Ausschnitt des Weltalls. Im grellen Licht der Sternenflut hingen Tausende kleiner Reflexe. Raumschiffe!
    Perry brauchte nicht lange nachzudenken, worum es sich handelte. Die Flotte gegen MATERIA existierte bereits. Der Imperator verlor kein Wort über Anzahl, Größe und Bewaffnung der Schiffe, aber ein Blick in die Augen des Arkoniden machte Rhodan klar, dass es eine gewaltige Flotte sein musste. Und Bostich musste ihr nur den Marschbefehl geben.
    Der Terraner erinnerte sich, dass der Imperator nie der Ansicht widersprochen hatte, dass sich ein Sieg MATERIAS über ES katastrophal für die Milchstraße und ihre Völker auswirken würde. Die logische Schlussfolgerung daraus war, dass er den Einsatz einer Flotte befürwortete. Bostich ging es lediglich darum, wer diese Flotte zustande brachte und auf den Weg schickte. „Arkon wird in altem Glanz und alter Größe wiedererstehen", sagte Bostich freundlich und gerade so, als sei es das Natürlichste auf der Welt. „Vergessen Sie das nicht, wenn Sie in Zukunft irgend etwas unternehmen."
    Es klang nicht nach einer Drohung, sondern eher nach einer Feststellung. Es untermauerte, dass in Zukunft nichts ohne den Imperator lief.
    Er erteilt dir eine Lektion in Politik, dachte Perry. Du hast von Anfang an gewusst, dass so etwas auf dich zukommt. Langsam wurde Perry auch klar, was Progeron mit seinem Ausspruch gemeint hatte, dass er ein Reich zerstören würde. Das arkonidische hatte er damit nicht gemeint. „Eure Erhabenheit, Ihr werdet Euch damit abfinden müssen, dass nicht jeder Wunsch in Erfüllung geht.
    Camelot wird Euch immer die Stirn bieten."
    Bostich lachte laut und glockenhell. Er war sichtlich amüsiert. „Ich weiß. Deshalb habe ich Sie hergebeten, Rhodan. Die Entmachtung Camelots im Tausch für eine galaktische Flotte gegen MATERIA - ein besseres Geschäft können Sie sich nicht wünschen. Wir werden Ihren Planeten Phönix nicht angreifen, auch wenn dies sehr einfach wäre, und Camelot politisch nicht mehr bekämpfen. Dafür stellen wir zwei Bedingungen."
    Er legte eine Kunstpause ein. Perry zog verwundert die Augenbrauen hoch. „Sprecht weiter, Eure Erhabenheit."
    „Camelot verpflichtet sich, in Zukunft auf den eigenständigen Neubau moderner Großraumschiffe zu verzichten. Und sobald die GILGAMESCH in die Milchstraße zurückkehrt, wird dieses Symbol Camelots an das Kristallimperium übereignet."
    „Ihr seid nicht Herr über Eure Sinne, Bostich. Die GILGAMESCH stellt einen immensen Wert dar. Camelot kann es sich nicht leisten, Arkon ein solches Geschenk zu machen. Ich spreche im Namen aller Verantwortlichen, wenn ich ein solches Ansinnen ablehne."
    Es war ein schwaches Rückzugsgefecht, und er wusste es selbst. Bostich hatte längst dafür gesorgt, dass ihm keine andere Wahl blieb. Der Arkonide ahnte, dass Rhodan es nicht darauf ankommen lassen würde. „Sie wissen, was auf dem Spiel steht?"
    „Natürlich, Imperator. Arkon wird die Flotte nach Hause schicken. Es wird keinen Angriff auf MATERIA geben. Die Zukunft der Milchstraße wird sehr düster aussehen, und Arkon wird ebenso wie alle anderen raumfahrenden Völker
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