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1985 - Ein Köder für MATERIA

Titel: 1985 - Ein Köder für MATERIA
Autoren: Unbekannt
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denkt. Vielleicht freut er sich sogar über den Diebstahl des alten Kahns."
    Trabzon hatte keine Zeit, auf das Gespräch zu achten. Er kommunizierte pausenlos mit vierzig Stationen im Schiff. Im Bereich der Feldtriebwerke saßen allein mehr als hundert Männer und Frauen an den Bedienungskonsolen und zeichneten für die Feinsteuerung der Triebwerke verantwortlich. Aus Sicherheitsgründen waren alle Gefechtsstände besetzt. Solange die PANTANI ohne ihre Schirmfelder flog, stellte sie für kleine, wendige Schiffe leichte Beute dar. „Lift off!" meldete die Hauptpositronik auf einem der Monitoren.
    Die Sensoren in den Landestützen zeigten gerade mal einen halben Zentimeter an. In Millimeterschritten ging es aufwärts. Wäre die Mission nicht so ungemein wichtig gewesen, hätten Cameloter und TLD-Agenten sich nicht mit Heiterkeitsausbrüchen zurückgehalten. So aber beschränkten sich die Männer und Frauen auf ein ungläubiges Kopfschütteln.
    Drei Zentimeter. Der Rumpf des Ultrariesen schwankte. Ein Teil der Feldtriebwerke hielt den Schub nicht.
    Fieberhaft arbeitete Trabzon Karett an der Eingabekonsole. Gleichzeitig kommunizierte er mit einem Dutzend Steuereinheiten in den Tiefen des Rumpfes. Leichte Korrekturen mit den Steuerdüsen stabilisierten die Lage des Schiffes. Meldungen von eingerosteten Schwenklagern trafen ein. Er ignorierte sie.
    Zwanzig Zentimeter!
    Mit einem funktionierenden Schiff wären sie jetzt bereits in die oberen Schichten der Atmosphäre vorgestoßen. Ein leichter Ruck ging durch das Schiff. Ein Sog entstand, der die PANTANI nach oben hob. „Danke, Pepe", flüsterte Trabzon.
    Sie sahen die ZIRKA nicht und hatten sie auch nicht auf der Ortung. Sie flog im Schutz ihres Deflektorfeldes hoch über dem Schiff. Mit einem Traktorstrahl half sie nach. Die Feldtriebwerke des Ultrariesen überwanden das stärkste Trägheitsmoment. Die Beschleunigung nahm spürbar zu.
    Prompt wuchs die Schwerkraft; offensichtlich funktionierten die Andruckabsorber nicht richtig. Die SERUNS neutralisierten den Andruck, der die Männer und Frauen in ihre Sessel presste.
    Fünf Meter, zehn Meter. Die PANTANI beschleunigte mit aufbrüllenden Triebwerken. Der Pulk aus Gleitern über ihr wurde vom Traktorfeld mitgerissen. Die Fahrzeuge brachten sich im Horizontalflug hastig außer Reichweite. Der Beschuss durch Impulsstrahler hörte auf. In der Ferne entdeckte Trabzon den ersten Solarschweber der hanischen Kolonisten. Bis er das Landefeld erreichte, benötigte er noch über eine halbe Stunde. Bis dahin war das altersschwache Ultraschlachtschiff über alle Wolken.
    Die Beschleunigung nahm weiter zu. Fünfhundert Meter über Grund.
    Sekunden später passierte das Schiff die Ein-Kilometer-Marke. Jetzt übernahmen die Impulstriebwerke; sie erreichten rasch ihre ideale Betriebstemperatur und entfalteten ihre Schubkraft. „Alles klar, Pepe." Karett schickte einen kurzen Funkimpuls nach oben. „Du kannst uns loslassen."
    Der Traktorsog hörte auf. Für einen kurzen Augenblick entstand der subjektive Eindruck, als sacke die PANTANI nach unten durch. Dann stieg sie ungehindert in den Himmel hinauf. „Hyperraum-Ortung", meldete der Pikosyn seines SERUNS. „Zwei Diskusschiffe nähern sich dem System von der gegenüberliegenden Seite. Ihr Austritt findet in wenigen Minuten statt."
    Trabzon Karett reagierte sofort. „Pepe, Kommando zurück! Nimm uns wieder ins Schlepptau!"
    Die beiden Bluesraumer kehrten in dem Augenblick in den Normalraum zurück, als die PANTANI die obersten Luftschichten verließ und in den Weltraum hinausraste. Funksprüche eilten zwischen ihnen und der Station auf Herriök hin und her. Die Hanen unten wussten nicht genau, was vorgefallen war, meldeten aber die Entführung des Handelsschiffes.
    Die Diskusraumer änderten den Kurs und hielten an der Sonne vorbei auf den Kugelraumer zu. Die PANTANI erreichte zehn Prozent Lichtgeschwindigkeit, während die Hanenraumer bereits verzögerten, um nicht über das Ziel hinauszuschießen. „Zusammentreffen in vierundzwanzig Minuten", schrieb die Positronik auf dem Bildschirm.
    Trabzons Pikosyn errechnete neunzehn Minuten. Der Positronikspezialist schob die Differenz auf Messfehler der überalterten PANTANI-Anlagen.
    Zwanzig Prozent Lichtgeschwindigkeit. Die Blues übersahen den Traktorstrahl der ZIRKA, der den Ultrariesen zusätzlich beschleunigte. Die Zeit bis zum Erreichen der siebzig Prozent Lichtgeschwindigkeit verringerte sich dadurch um mehr als ein Drittel. Die
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