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1985 - Ein Köder für MATERIA

Titel: 1985 - Ein Köder für MATERIA
Autoren: Unbekannt
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mit seinen Mitteln nicht schaffte, gelang mir mit einem Eimer kalten Wassers. Ich kippte es Monkey über den Hinterkopf und den Nacken. Erst schüttelte er sich, dann richtete er sich mit einem Ruck auf. „Was..." Sein Blick fiel auf die Fetzen des Spielzeugs.
    Hastig erklärte ich ihm, worum es ging. Monkey trat zum Bett und versetzte Konnar einen Stoß in den Rücken. „Wach schon auf, du Mistkerl!" knurrte er ihn an.
    Der Galactic Guardian rührte sich nicht. Monkey packte ihn an den Schultern und drehte seinen Oberkörper herum. Konnars Augen waren offen. Sie zeigten das Weiß der Augäpfel. „Da ist nichts zu machen", sagte Gucky. „Wenn er bei Bewusstsein wäre, hätte ich es längst bemerkt."
    Der Pikosyn meines SERUNS informierte mich über die Körperwerte des Oxtorners. Sie bewegten sich in bedenklichen Bereichen. Der Kampf hatte den Mann stärker angestrengt, als er das vermutlich wahrhaben wollte. Die beiden Verletzungen taten ein übriges. In diesem Fall nützte ein Eimer Wasser nichts. „Zwei, drei Minuten", sagte ich. „Mehr Zeit kann ich ihm nicht geben. Wenn er bis dahin nicht von allein erwacht, holen wir ihn medikamentös ins Bewusstsein zurück."
    Von den fünfundzwanzig Minuten Frist bis zur Explosion der PANTANI waren bereits fünf verstrichen.
    Unsere Einsatzgruppen durchkämmten die wichtigsten Bereiche des riesigen Schiffes und versuchten, eine Spur des Senders zu finden. Bisher verlief die Suche ohne Ergebnis.
    Monkey wandte sich an Karett. „Die Zeit reicht nicht", sagte er zu dem Spezialisten. „Lass dir etwas einfallen!"
    „Dazu ist es zu spät", widersprach ich. „Wir müssen evakuieren."
    Erinnerungen an die schrecklichen Stunden wurden wach, als wir auf Century II einen aussichtslosen Wettlauf gegen die Zeit veranstaltet hatten, um die SOL zu retten. Damals waren wir fast doppelt so viele Spezialisten gewesen, und wir hatten acht bis zehn Stunden zur Verfügung gehabt und nicht nur zwanzig Minuten wie jetzt.
    Der Oxtorner nickte. „Gucky, Trabzon und ich bleiben hier", sagte er.
    Ich zögerte mit einer Reaktion. Es stand zuviel auf dem Spiel. Die PANTANI war unsere einzige Chance, einen zweiten Kugelraumer für die Pseudo-SOL in die Hände zu bekommen. Wenn wir uns diese Möglichkeit verdarben, hatten wir keine Chance mehr. „Also gut", entschied ich. „Dann kümmere ich mich um den Rückzug."
    Ich verließ die Kabine und beschleunigte in Richtung Antigravschacht. In meinem Pikosyn trafen laufend Meldungen ein. Unsere Spezialisten hatten sich entlang der Peripherie des innersten Kugelsegments der PANTANI verteilt. Ein Ultraschlachtschiff dieser Größenklasse besaß aus Statikgründen drei solcher Kugelschalen, wobei die äußerste mit der Schiffshülle identisch war. Die Sprengsätze für eine komplette Zerstörung befanden sich erfahrungsgemäß in der Nähe der innersten Kugelschale, allerdings gab es darüber keine Aufzeichnungen. Die Positionen variierten von Schiff zu Schiff.
    Solche Einrichtungen dienten der Sicherung technischer Errungenschaften. Damit sie nicht in die Hände des Gegners fielen, hatte sie man vor allem in früheren Jahrhunderten stets eingebaut. Ich überschlug im Geist, dass wir mit knapp sechshundert Personen mindestens drei Tage brauchten, um die Sprengsätze oder den Sender zu finden. „An alle", sagte ich. „Evakuierung einleiten! Wir geben die PANTANI auf. Vorerst bleiben nur jene Suchgruppen im Schiff, die sich an der inneren Kugelschale und damit in der Nähe des Senders aufhalten.
    Monkey, wie sieht es bei euch aus?"
    „Unverändert", antwortete Trabzon Karett an Stelle des Oxtorners. „Holt Konnar aus der Ohnmacht, egal wie!"
    Monkeys SERUN war auf die Anforderungen des oxtornischen Metabolismus eingerichtet und kümmerte sich bereits um den Bewusstlosen. Noch während ich den Zentrumsbereich verließ, hörte ich, wie Arol Konnar zu sich kam und einen Fluch ausstieß. „Das ist ein feindlicher Übergriff", beschwerte er sich. „Ihr seid in das Hoheitsgebiet der Galactic Guardians eingedrungen."
    „Ein Kahn voller Räuber, Diebe und Schlimmerem", entgegnete Monkey. „Ein seltsames Hoheitsgebiet..."
    Konnar lachte höhnisch. „Ihr werdet mit dem Schiff untergehen."
    „Du wirst uns die Position des Senders verraten."
    „Von mir erfahrt ihr nichts."
    Monkey und Trabzon Karett lachten nur. Der Oxtorner bekam einen Wutanfall. „Das Lachen wird euch bald vergehen."
    „Wer zuletzt lacht, lacht am besten", hörte Bully Gucky sagen.
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