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1976 - Die Sonnenwürmer

Titel: 1976 - Die Sonnenwürmer
Autoren: Unbekannt
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Jahrtausende hinweg mit Hyperenergien vollgepumpt wurden, um immer wieder noch großartigere Leistungen zu vollbringen. Irgendwann war dann der kritische Punkt überschritten, und die Guana entwickelten sich zu unersättlichen Sonnenwürmern!"
    „Wir Joridaer haben uns schuldig gemacht", sagte Koolaas niedergeschlagen. „Göttergleich haben wir uns zu den Herren über die Schöpfung aufgeschwungen, ohne tatsächlich zu wissen, was wir überhaupt tun. Und die eigenartige Fortpflanzungsweise der Guana und späteren Guan a Var hat alles unserer Kontrolle entgleiten lassen, bis ..."
    „Wir haben den Treffpunkt erreicht", beendete Yoba'a'teth die Diskussion über die Ergebnisse ihrer Forschungen, die erst die Untersuchung des Gehirns des toten Guan a Var ermöglicht hatte. Noch nie zuvor hatte ein Joridaer solche Analysen durchführen können. „Sibreer ist bereits eingetroffen und möchte dich dringendst sprechen."
    „Wir sind nur noch ein Dutzend!" sagte Sibreer aufgebracht. „Alle anderen sind tot! Der Wahn der Guan a Var greift immer schneller um sich!" Das Holo in Yoba'a'teths Zentralraum kräuselte hektisch die Tentakel. „Es ist kein Wahn", versetzte Koolaas bedrückt. „Die Denkweise der Guan a Var verändert sich. Sie denken nun in Begriffen des Hyperraums, nehmen unseren Normalraum eventuell gar nicht mehr wahr. Vielleicht wissen sie gar nicht, was sie tun, sind unschuldig an den Katastrophen, die sie heraufbeschwören. Die eigentliche Schuld haben wir auf uns geladen, Sibreer, in dem wir sie geschaffen haben, ohne dass wir unsere Schöpfung wirklich beherrschten. Nicht sie sind die wahren Monstren von Louipaz, Sibreer, sondern wir Joridaer, die wir sie in unserer Hybris erst zu dem gemacht haben, was sie nun sind."
    „Wir haben endgültig verloren, Koolaas! Nur noch zwölf Joridaer ... alle anderen wurden von ihren Guan a Var getötet! Und auch mein Dern'o'lic reagiert in letzter Zeit sehr seltsam. Ich befürchte, er ..." Sibreer schrie auf und wurde aus seinem Sessel hochgeschleudert. Rote Funken umspielten wie kleine Irrlichter seinen Körper, und dann zuckten aus den organischen Wänden des Zentralraums seines Guan a Var Energieentladungen und peitschten den gepeinigten Joridaer, bis er leblos zusammenbrach. Obwohl Koolaas nur eine holographische Darstellung des Geschehens sah, glaubte er, verbranntes Fleisch riechen zu können. Es dauerte scheinbar eine Unendlichkeit, bis er die Lähmung abgeschüttelt hatte, die ihn im Griff hielt. „Nichts wie weg hier!" sagte er dann. „Wenn Dern'o'lic andere Guan a Var herbeiruft, ist es um uns geschehen!"
    Yoba'a'teth nahm gemächlich Fahrt auf. „Schneller!" Das Hologramm vor Koolaas erlosch, und der Joridaer verspürte Erleichterung, dass er den schrecklichen Anblick nicht mehr ertragen musste. Dann jedoch flammte es wieder auf und zeigte das Zentralgestirn des Systems, in dem er sich mit Sibreer getroffen hatte. Auf der gelben Sonne tanzten Guan a Var. Dutzende von ihnen, wenn nicht sogar Hunderte, zogen ihre Leuchtspuren über die Korona. Die gewaltigen Protuberanzen zuckten und sprangen, vereinigten sich zu planetengroßen Sonnenflecken und stoben wieder auseinander.
    Ein Bild von überirdischer Schönheit und gleichzeitig unerträglichem Schrecken. „Du bist der letzte, Koolaas", sagte der Guan a Var. „Der letzte Joridaer. Alle anderen sind mittlerweile tot."
    „Yoba'a'teth ..."
    „Und du wirst dich bald zu ihnen gesellen, Koolaas. Die Zeit der Joridaer in Louipaz ist endgültig abgelaufen. Nun beginnt die Ära der Guan a Var." Die Sonne im Hologramm wurde nun rasend schnell größer, und Koolaas konnte bei den Zusammenballungen der Sonnenwürmer schon einzelne Exemplare deutlich voneinander unterscheiden. „Ich werde mich an den Energien dieses Gestirns nähren, bis es aufflackert und in ganz Louipaz zu sehen ist", fuhr Yoba'a'teth fort. „Ich werde mich von den Strahlen der Sonne wärmen und von wohligen Schauern durchlaufen lassen. Ich werde unseren Vorfahren ein Fanal setzen und das Signal für die neue Zeit der Größe geben."
    „Yoba'a'teth, komm wieder zur Vernunft! Oder willst du mich töten? Dir machen die Temperaturen, die in der Sonne herrschen, nichts aus. Ich kann sie aber nicht ertragen!"
    „Du bedeutest mir nichts mehr, Koolaas. Mach mir das bitte nicht zum Vorwurf. Ich kann es nicht erklären, aber ich nehme dich kaum noch wahr. Ich denke jetzt ganz anders als zuvor. Dieses Gespräch mit dir erfordert meine gesamte
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