Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1976 - Die Sonnenwürmer

Titel: 1976 - Die Sonnenwürmer
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Raumschiffen absolut ausgeliefert. Es gab nur noch wenige Guana, die ihre Normalität bewahrt hatten und das schreckliche Treiben ihrer Artgenossen mit Entsetzen betrachteten. Doch nicht einmal sie konnten einen positiven Einfluss auf die Guan a Var nehmen, denn die hatten sich bereits dermaßen von ihren ehemaligen Artgenossen entfremdet, waren auf eine gewisse Weise degeneriert, dass sie nicht einmal zu begreifen schienen, was für ein Unheil sie anrichteten.
    Koolaas schüttelte sich. Sei ehrlich, schien sein zweites Herz ihm einzuflüstern. Yoba'a'teth mag noch normal sein, aber irgendwann wird auch er von dem Wahn erfasst werden, wenn nicht bald ein Heilmittel dagegen gefunden wird. Und dann wird er dich ohne das geringste Zögern töten. Gib den Kampf auf, forderte sein drittes Herz ihn auf. Du bist Zeuge geworden, wie große Schwärme der Guan a Var Sonne um Sonne, Dutzenden und Hunderten gleichzeitig, die Energie. entzogen, sie in den Kollaps getrieben und zu Novae verwandelt haben. Danach wanderten sie weiter, zur nächsten Sonne, um dort ihr Werk fortzusetzen.
    Ganze Sonnensysteme mitsamt ihren Bewohnern wurden auf diese Weise ausgelöscht, ganze Völker ausgerottet. Und du musst diesem Treiben hilflos zusehen, denn du bist selbst ein Opfer jener entfesselten Sonnenwürme1; die deine Vorfahren einst zu ihrem Nutzen gezüchtet haben. Nein! dachte der Joridaer. Wir haben in unserer Unkenntnis die Gefahr heraufbeschworen, wir müssen sie auch wieder beseitigen. Es ist sinnlos, sagte das Herz.
    Die Guan a Var sind nicht mehr aufzuhalten. Irgendwann werden sie Louipaz zu einer sterbenden Galaxis gemacht haben. Das wirst du aber nicht mehr erleben. Ergib dich deinem Schicksal. „Niemals", sagte Koolaas laut. „Niemals werde ich ihren Wahnsinn einfach so hinnehmen. Ich werde alles tun, um ihn zu bekämpfen."
    „Was hast du gesagt?" fragte Yoba'a'teth. „Nichts", erwiderte Koolaas. „Gar nichts."
    Es war gar kein Wahnsinn. Die Analyse des Gehirns des toten Guan a Var ließ kaum einen Zweifel übrig. Und die zweite Auswertung der Syntronik hatte erstaunliche Erkenntnisse an den Tag gebracht, die die Ergebnisse der Sektion bestätigten. „Irgendwann, nach zahlreichen Genmanipulationen, sind die Guan a Var mutiert", stellte Koolaas fest. „Sie haben allmählich den Bezug zum Standarduniversum verloren, sind quasi zu Wesen des Hyperraums geworden. Die ursprünglichen Geschöpfe, aus denen sie durch Genkonstruktion entstanden, wiesen schon eine starke Affinität zum Hyperraum auf, doch durch die Veränderungen wurde sie ins Unermessliche gesteigert. In der Endphase der Entwicklung konnten sie die Vorgänge im Normalraum gar nicht mehr wahrnehmen, sahen und hörten nur noch im Hyperspektrum. Sie wurden buchstäblich berauscht von den Eindrücken des Hyperraums."
    „Und verloren dabei ihre herkömmliche Denkfähigkeit", bestätigte Yoba'a’teth. „Deshalb zeigte auch der Schöpferschutz keine Wirkung mehr. Er war ausgelegt auf Wesen, die wie die Joridaer dachten und fühlten, versagte aber völlig bei Wesen, deren Denkweise den Joridaern so fremd war, dass sie sie nicht einmal ansatzweise verstehen konnten."
    „Schon während der großen Suche nach der Heimatwelt der Ursprungswesen, von denen diese Dateien berichten, entwickelte die Intelligenz der Guana sich weiter, bis sie es schließlich verstanden, die Organisch-Künstliche Intelligenz, die ihnen eingepflanzt war, von sich zu trennen, ohne dass ihre Symbionten, ihre Kommandanten, ihre Besatzung es mitbekamen. Auf diese Weise überwanden sie auch die Sprachfilter. Über Jahrtausende hinweg täuschten sie die Joridaer, verheimlichten, welche Entwicklung in ihnen eingesetzt hatte ..."
    „Und irgendwann nach dem Aufstand, der nach Rha'a'beths Aufruf begann, fingen die Guana, die nun schon Guan a Var genannt wurden, an, fünfdimensional zu denken. Sie verstanden die Impulssprache ihrer einstigen Partner nicht mehr. Sie degenerierten in gewisser Hinsicht, verloren allmählich die Intelligenz, die ihr Verhalten im Standarduniversum bestimmte, ihr Gewissen und ihr Bewusstsein. Sie wurden zu Instinkthandlern, die nicht mehr über die Ernährung, Arterhaltung und Vermehrung hinaus denken konnten."
    „Zumindest verloren sie die Intelligenz, wie die Joridaer sie verstanden", bestätigte Koolaas. „Vielleicht entwickelten sie eine völlig neue ... eine Intelligenz des Hyperraums."
    „Und diese schreckliche Mutation hatte ihren Ursprung darin, dass die Guana über
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher