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1976 - Die Sonnenwürmer

Titel: 1976 - Die Sonnenwürmer
Autoren: Unbekannt
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Konzentration. Du bist für mich nur noch ein Schatten, Koolaas, eine Erinnerung, die immer schneller verblasst." Es war deutlich wärmer geworden im Zentralraum des Guan a Var, und Koolaas wusste, dass die Temperatur bald völlig unerträglich werden würde. Doch er verspürte keine Angst vor dem Tod, der ihn erwartete. „Eine unglaubliche Verwandlung steht mir bevor, Koolaas. Ich werde in der Hitze der Sonne baden, die Strukturen meines Körpers abstreifen und ganz neue annehmen. Fünfdimensionale Strukturen, Koolaas! Strukturen, die weit über das Verständnis der Joridaer hinausgehen. Ihr habt uns zwar geschaffen, doch nun lassen wir euch hinter uns zurück, und ihr werdet bald nur noch eine Erinnerung in den Hirnen eurer Schöpfungen sein. Und wenn wir euch irgendwann vergessen haben, wird niemand mehr wissen, dass es überhaupt jemals Joridaer gegeben hat."
    Yoba'a'teth hatte recht. Ihre Zeit war unwiderruflich vorbei. Sie hatten die Sonnenwürmer erschaffen, und ihre Schöpfung trat nur ihre Nachfolge an im Verlauf der Entwicklung, die diese Galaxis nehmen würde. Aber es war eine perverse, eine widernatürliche Entwicklung, die nur Tod und Vernichtung mit sich bringen würde. Er bezweifelte es zwar, doch vielleicht konnte er einen Teil der Schuld sühnen, die die Joridaer auf sich geladen hatten, wenn er diesen schrecklichen Tod akzeptierte. „Fliege ganz langsam, Yoba'a'teth", sagte er. „Lass dir Zeit! Lass mich das Ende mit vollem Bewusstsein erleben. Das Ende der Joridaer und den Anfang der Guan a Var."
     
    8.
     
    Im Sonnentresor: Tekeners Zweifel
    25. Februar 1291 NGZ
     
    „Die erste Fusionsbombe, die wir mit der Transformkanone abgestrahlt haben, hat den Styg-Schirm des Pfeilschiffs entscheidend geschwächt", rekonstruierte Elgor Rizz zusammenfassend das Geschehen. „Die zweite ließ ihn endgültig zusammenbrechen, hat die Hülle des Schiffs aufgerissen und zum Ausfall wichtiger Aggregate geführt. Und die dritte wurde vom Transformfeld mitten in der Kommandozentrale in ihren Normalzustand zurückverwandelt und zur Explosion gebracht."
    „Dafür ist das Schiff aber noch verdammt gut erhalten", erwiderte Tekener trocken.
    Der Ertruser kniff die Augen zusammen und betrachtete das Hologramm des ehemals achthundert Meter langen Pfeilschiffs. Man konnte seine Überreste nicht einmal als Wrack bezeichnen. Eine Hälfte des Schiffes war von der Fusionsbombe völlig zerstört worden. Bei der anderen waren Stahlträger der Hülle geschmolzen oder hatten sich durch die enorme Hitzeentwicklung verbogen und zu obskuren Gebilden zusammengezogen, die wie Stacheln in das All ragten. Dann sah er wieder den Smiler an, als wisse er nicht, was er von dessen Bemerkung zu halten habe. „Wie durch ein Wunder", fuhr er fort, „ist der Großteil der Fusionsenergie durch das Leck, das die zweite Bombe gerissen hat, ins All entwichen." Das zerstörte Schiff erweckte den Eindruck, als hätte niemand die schreckliche Vernichtung der entfesselten Gewalten überleben können.
    Dennoch hatten die Entermannschaften der PYXIS, die das Schiff durchsucht hatten, siebzehn überlebende Tazolen geborgen. Mittlerweile hatte Tekener die Mannschaften wieder zurückgezogen. Zahlreiche unlöschbare Brände schwelten in den Tiefen des Wracks, das bald vollends auseinanderbrechen oder gar explodieren würde. Verwertbare algiotische Technologien hatten die Leute von der PYXIS nicht sicherstellen können, doch zumindest hatten sie sich überzeugt, dass kein lebender Tazole mehr an Bord war. „Ich verstehe nur nicht", sagte der Feuerleitchef nachdenklich, „wieso das Pfeilschiff zum Schluss keine Gegenwehr mehr geleistet hat. Es raste auf uns zu, unternahm kein Ausweichmanöver, feuerte aber auch nicht. Man könnte fast glauben, schon zu diesem Zeitpunkt wären alle Besatzungsmitglieder in der Kommandozentrale tot gewesen."
    „Das bezweifle ich." Der Smiler schaute unverändert ernst drein. „Genau, wie ich bezweifle, dass wir die Wahrheit jemals erfahren werden." Rizz nickte. Von der Besatzung der Zentrale hatte natürlich niemand überlebt. Auch der ehrwürdige Scoctore Norgo ro Yong war tot. Und die geretteten Tazolen waren alles andere als auskunftsfreudig. Bei den meisten handelte es sich um niedrige Dienstränge, die nicht in die Entscheidungen der Schiffsführung eingebunden gewesen waren und im Prinzip nicht einmal wussten, was Norgo ro Yong überhaupt im Sonnentresor gesucht hatte.
    Und sie erwiesen sich als unbelehrbar. Mit
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