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1971 - Rätselhaftes Sarkamanth

Titel: 1971 - Rätselhaftes Sarkamanth
Autoren: Unbekannt
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lebensfrohes und fröhliches Mädchen, doch davon war in diesen Sekunden wenig zu spüren. Tess kämpfte um ihren Freund Benjameen, zu dem sie nicht nur aufgrund ihrer telepathischen Fähigkeiten eine viel engere Beziehung hatte als zu allen anderen. „Wir können nicht warten", wies Gia de Moleon ihre Bitte schweren Herzens zurück. Sie legte den Arm um die Schultern der Mutantin. „Ich verstehe dich ja, aber es geht nicht. Die Clowns nehmen uns die letzte Chance, die wir noch haben. Wir müssen handeln, bevor sie vollenden, was sie in den Korrago-Raumern begonnen haben." Tess erbleichte, und es schien, als könnte sie sich nicht mehr auf den Beinen halten. Sie klammerte sich an die Marsgeborene, und dabei blickte sie mit unnatürlich geweiteten Augen nach Sarkamanth hinüber. „Was ist mir dir, Tess?" fragte Gia. „Ihr ... ihr dürft die Stadt nicht an greifen", stammelte die Telepathin. „Da drüben ist eine Macht. Sie ist größer als alles, was ihr euch vorstellen könnt. Ich empfange mentale Impulse." Sie legte die Hände an den Kopf, schloss die Augen und atmete heftig und mit weit geöffnetem Mund. „Wenn ihr wüsstet, was da drüben in Sarkamanth ist!" Wie ein Hauch kamen diese Worte über ihre bleichen Lippen, doch Gia kamen sie vor wie ein Schrei. Stendal Navajo war weniger empfindsam als sie. Er beugte sich über die Telepathin, packte sie an den Schultern und schüttelte sie. „Nun hör mal zu!" fuhr er sie an. „Mit so einem Theater hältst du uns auch nicht davon ab, das zu tun, was getan werden muss. Wir werden diesen verdammten Diskus mit dem Turm und der Stadt angreifen und in eine glühende Gaswolke verwandeln, weil wir keine andere Wahl haben."
    „Du glaubst mir nicht?" Stendal Navajo lachte verzweifelt auf. „Nein, natürlich nicht!" Dabei zog er seinen Zylinder mit einem Ruck tiefer in die Stirn, um auf diese Weise seiner Entschlossenheit Ausdruck zu verleihen. „Dir geht es nur um deinen Benjameen, und du versuchst uns von einem Angriff abzuhalten. So läuft das aber nicht." In diesem Moment meldete sich der Ingenieur Genner. Das Holo seines Gesichts baute sich über dem Handgelenk der TLD-Chefin auf. „Du musst kommen, Gia", rief er. „Sofort!"
    Das Wesen, das sich auf dem Thron räkelte, war etwa vier Meter hoch. Ich versuchte, es in irgendeiner Weise einzuordnen oder mir über sein äußeres Erscheinungsbild klarzuwerden. Es gelang mir nicht, denn es veränderte permanent seine Gestalt und seine Physiognomie. Für Sekundenbruchteile glaubte ich, einem Galornen gegenüberzustehen, dann aber meinte ich, einen Toraaber und wenig später einen Zentrifaal zu sehen. Kaum hatte ich beschlossen, mich für eine Gestalt zu entscheiden, schon musste ich meine Meinung revidieren, weil sie nicht mehr stimmte.
    Eben noch glaubte ich, es mit einem humanoiden Wesen zu tun zu haben, dann sah ich ein insektoides und gleich darauf ein fischähnliches Geschöpf, das sich in einen Kraken verwandelte, dann einem zottigen Wesen mit vier Beinen glich, um sogleich zu einer anderen Form zu wechseln, die konturenlos war, so dass ich sie nicht definieren konnte. „Wer bist du?" fragte ich, obwohl ich mir ziemlich sicher war, den Namen dieses seltsamen Wesens zu kennen. „Ich bin Wechselbalg", antwortete der Koloss auf dem Thron. Nun endlich begriff ich, was dieser Name bedeutete! Er passte zu diesem Wesen wie kein anderer. Ich konnte nur vermuten, dass Wechselbalg die Merkmale aller Rassen und Völker in seinem Körper vereinigte, die es jemals in dem von ihm beherrschten Teil des Universums gegeben hatte. Ich stellte ihm eine entsprechende Frage, und er bestätigte. „Richtig", erwiderte er. „Ich habe Anteile aller in mir, die in den letzten zwei Millionen Jahren in meiner Mächtigkeitsballung existiert haben." Ich war zu schwach, um mich auf den Beinen halten zu können, und so setzte ich mich auf den Boden. „Ich hoffe, du hast nichts dagegen?" fragte ich, um nicht unhöflich zu sein. „Das ist in Ordnung so", entgegnete er. „Ich bin froh, dass du mir gestattet hast, zu dir vorzudringen", sagte ich, bemüht, mich so zu verhalten, dass ich mir sein Wohlwollen erhielt. Mir war klar, dass ich es nie und nimmer geschafft hätte, die Treppen hochzusteigen und ihm gegenüberzutreten, wenn er es nicht gewollt hätte. Mit einer geistigen Macht, wie ich sie bei keinem anderen Wesen zuvor beobachtet hatte, konnte er mit mir tun und lassen, was immer er wollte. „Darf ich dir Fragen stellen?"
    „Nur
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