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1971 - Rätselhaftes Sarkamanth

Titel: 1971 - Rätselhaftes Sarkamanth
Autoren: Unbekannt
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zu", ermunterte er mich. „Was willst du wissen?"
    „Was ist Sarkamanth?"
    „Ist dir das nicht schon längst klar geworden? Du hast dich mit vielen unterhalten. Hast du dabei nicht erkannt, dass Sarkamanth eine Terminale Enzyklopädie ist, meine Enzyklopädie? Sie ist bereit, dir zahllose Auskünfte über alle Bereiche der Vergangenheit zu geben, über Kultur, Technik und Geschichte."
    „So ungefähr habe ich es mir vorgestellt", sagte ich wahrheitsgemäß, wobei ich noch immer darüber rätselte, was Wechselbalg mit mir vorhatte, warum er mir als einzigem gestattet hatte, Sarkamanth zu betreten, und weshalb ein so mächtiges Wesen wie er mit mir sprach. „Ich habe Szenen aus allen Zeiten und von allen Örtlichkeiten meiner Mächtigkeitsballung gespeichert." Mit dieser Antwort bestätigte er mir, was ich bereits vermutet hatte. Meine Mächtigkeitsballung! Ich verspürte den Hauch der Ewigkeit. Wechselbalg war eine Superintelligenz für einen bedeutenden Teil des Universums! Er war das, was ES für die Milchstraße und deren nahe Galaxien war.
    Einem solchen Wesen zu begegnen war nur ganz wenigen vergönnt, und für einige Atemzüge war ich nicht in der Lage, meine durcheinanderwirbelnden Gedanken zu ordnen. Zahllose Fragen beschäftigten mich - unter ihnen vor allem: Was hatte die Superintelligenz veranlasst, ausgerechnet nach Thorrim zu kommen? Wechselbalg ließ mir Zeit, und als ich mich einigermaßen gefasst hatte, eröffnete er mir, dass er in seinem Mächtigkeitsbereich zu allen Zeiten gleichzeitig existierte und dass Sarkamanth seine Durchgangsstation zu allen jenen Orten und Zeiten war.
    Er formulierte es so, dass ich es verstehen konnte, doch bis ich es verinnerlicht hatte, verging einige Zeit. Während er pausenlos sein äußeres Erscheinungsbild änderte, fragte ich mich, wie ein Wesen zu allen Zeiten gleichzeitig existieren konnte. Plötzlich schreckte mich ein Gedanke auf und riss mich aus allen Überlegungen über Wechselbalg und sein kosmisches Dasein. „Das Kesselbeben!" rief ich. „Die beiden Galaxien DaGlausch und Salmenghest werden bei einem Superbeben untergehen. Und natürlich auch Thorrim."
    „Ich weiß", bestätigte er, und dabei gingen paramentale Impulse von ihm aus, die ich nicht zu deuten wusste, die mich aber keineswegs beruhigten.
    Zusammen mit Tess Qumisha und Stendal Navajo flog Gia de Moleon auf der Antigrav-Plattform zu den beiden birnenförmigen Korrago-Raumern, wo Genner und etwa hundert weitere Ingenieure und Techniker bereits auf sie warteten. „Was ist passiert?" fragte sie, als sie gelandet waren. „Das musst du dir selbst ansehen", erwiderte er, „sonst glaubst du es nicht. Komm, es ist nicht weit!" Er führte sie, den Bürgermeister und die Telepathin durch eine Schleuse in eines der beiden Raumschiffe. Im unterem Bereich des Schiffs waren große Teile der ehemaligen Wände und Wandverkleidungen entfernt worden. So öffnete sich ihnen schon nach wenigen Schritten der Blick auf die gewaltigen Überlichttriebwerke, die von ihrer beinahe zweihundert Meter breiten Basis bis zu ihren oberen Aggregaten nahezu achtzig Meter hoch waren. Zu den eigentlichen Triebwerkblöcken gehörten zahlreiche periphere Geräte, die ebenfalls von erheblichen Dimensionen waren.
    Genner sagte kein Wort, das war auch nicht nötig. Über die gesamte Höhe des Triebwerkblocks hinweg waren Zusatzaggregate zerstrahlt worden, und in der Wand des Triebwerks klafften riesige Lücken. Es war unverkennbar, dass sie bei einem Energiestrahlbeschuss entstanden waren. Unter der Einwirkung einer kaum noch vorstellbaren Hitze war die keramische Wandung auseinandergeplatzt und gerissen. Metallische Elemente hatten sich aufgelöst oder waren geschmolzen und am Block heruntergelaufen, um irgendwo tiefer wieder zu erstarren. „Waren es die Clowns?" fragte Stendal Navajo endlich, nachdem alle einige Zeit lang schweigend vor dem Bild der Katastrophe verharrt hatten. „Sie waren es", bestätigte Genner. Er stieß diese Worte wie einen Fluch aus. „Einige von ihnen haben die syntronischen Zentren angegriffen, und wir haben alles aufgeboten, um sie davon abzuhalten. Doch damit wollten sie uns nur ablenken. Die Mehrzahl von ihnen hat sich auf die Triebwerke konzentriert. Hier und drüben in dem anderen Raumer. Und sie haben gründliche Arbeit geleistet."
    „Die Schäden sind nicht mehr zu reparieren", fürchtete Gia. „Nein. Sie sind irreparabel", antwortete der Ingenieur. Ihnen war, als habe er ihr Todesurteil
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