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1971 - Rätselhaftes Sarkamanth

Titel: 1971 - Rätselhaftes Sarkamanth
Autoren: Unbekannt
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Waffen auf die Schaltungen und die Syntrons der Zentrale feuerten. Chaos brach aus. Glutflüssiges Material spritzte an den Wänden hoch, und unersetzliche technische Einrichtungen verdampften in Bruchteilen von Sekunden zu rot glühenden Schwaden. „Nein, nein!" schrie Gia de Moleon und schob sich an einigen TLD-Agenten vorbei. „Hört auf damit!"
    Die Clowns wandten sich ihr zu und lächelten. Einer von ihnen winkte ihr freundlich zu. Sie empfand seine Geste als blanken Hohn. Bevor sie noch mehr sagen konnte, verschwanden die Clowns. Sie schienen im Boden zu versinken. Genner brach verzweifelt zusammen. Er sank in einen. der Sessel, blickte fassungslos auf den Schaden, den die Fremden angerichtet hatten, und suchte nach Worten. Er brauchte nichts zu sagen. Gia de Moleon wusste auch so, dass es so gut wie keine Reserven an syntronischen Bauteilen mehr gab. „Wir sind hilflos gegen sie", erkannte sie. „Wir können sie nicht daran hindern, alles zu zerstören."
    „Warum?" fragte der Ingenieur. „Warum tun sie das? Ich verstehe es nicht." Damit war er nicht allein. Niemand konnte sich das Verhalten der Clowns erklären. Die TLD-Chefin hob ihr Handgelenk an den Mund und nahm Verbindung mit Stendal Navajo auf. Sie berichtete kurz, was geschehen war, dann fügte sie hinzu: „Es gibt nur eine Möglichkeit, uns zu retten - wir müssen Sarkamanth und Wechselbalg angreifen. Von dem Diskus gehen die Angriffe aus. Von dort kommen die Clowns. Wenn wir ihn vernichten, haben wir das Problem gelöst."
     
    7.
     
    Als ich die Augen aufschlug, wusste ich sofort, wo ich mich aufhielt und wie ich auf den Platz vor dem Turm gekommen war. Ich richtete mich auf, kroch auf allen vieren ein Stück voran, merkte, dass ich mich tatsächlich von der Stelle bewegte, und stand auf. Ich blickte auf meine Füße, tat den ersten Schritt, ließ zögernd den zweiten folgen, fasste den Eingang des Turms ins Auge und war mit fünf weiteren Schritten bei ihm. Anscheinend hatte ich es geschafft. Ich konnte den Turm betreten. Doch vorläufig blieb ich in der Tür stehen, denn ich war schwach, so dass ich mich kaum auf den Beinen halten konnte. Mein Mund war so trocken, dass ich nicht mehr schlucken konnte, und mein Magen revoltierte. Ich wusste nicht, wie lange ich da draußen auf dem Platz gelegen hatte, aber während meiner Bewusstlosigkeit hatte ich viel Energie verloren.
    Ich erinnerte mich daran, dass der Turm einen Durchmesser von etwa 22 Metern hatte, und ich fragte mich zum wiederholten Mal, was sich in seinem Inneren verbergen mochte. Viel mehr als eine schmale Treppe, die an seiner Innenseite in die Höhe führte, konnte ich nicht sehen. Das Zentrum des Turms blieb hinter einer metallisch aussehenden Wand vor mir verborgen. Als ich gerade beschlossen hatte, die Stufen hochzusteigen, kam mir von oben ein clownähnlicher Toraaber entgegen. Er hatte eine Flasche und einen kleinen Korb mit Obst dabei. Wortlos hielt er mir die Flasche hin. Ich griff gierig danach und trank. In meinem Innersten war ich wie ausgedorrt, und mir war klar, dass ich dringend Flüssigkeit benötigte. Danach stillte ich meinen Hunger mit dem Obst. „Wo ist Wechselbalg?" fragte ich. Er deutete mit dem Daumen über die Schulter hinweg nach oben, und ich stieg an ihm vorbei die Stufen der Treppe hoch. Je früher ich bei Wechselbalg war, umso besser. Nur er konnte mir vermutlich dazu verhelfen, nach Alashan und zu Tess zurückzukehren. Ich hatte zu lange nichts gegessen und getrunken. Jeder Schritt fiel mir schwer, und ich musste immer wieder stehen bleiben, um mich zu erholen. Mein Atem flog, und das Herz hämmerte mir in der Brust. Meine Güte, dass eine Treppe so beschwerlich sein kann! dachte ich.
    Ich überlegte, dass ich in meinem ganzen Leben noch keine Treppe hinaufgestiegen war. Stets hatte ich mich von einem Antigravfeld tragen oder von einem Lift bewegen lassen. Eine Treppe war ein Relikt aus ferner Vergangenheit, und ich empfand sie als Folterinstrument. Doch ich gab nicht auf.
    Stufe um Stufe kämpfte ich mich mühsam nach oben. Hin und wieder kam ich an kleinen Fenstern vorbei, durch die helles Licht hereinfiel, und mir wurde bewusst, dass ich seltsamerweise immer nur einen hellen Sonnentag in Sarkamanth erlebt hatte.
    Stand die Zeit für mich still? Wieso dämmerte und dunkelte es nicht? Irgendwann musste es doch mal Nacht werden. Aus purer Gewohnheit heraus blickte ich auf mein Chronometer. Es zeigte 14.13 Uhr an, doch das bedeutete -gar nichts. Die
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