Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1971 - Rätselhaftes Sarkamanth

Titel: 1971 - Rätselhaftes Sarkamanth
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
„Allerdings wird es den selbstzerstörerischen Trieb nicht mehr geben." Vanessa brach in Tränen aus. Wieder und wieder beteuerte sie, dass ein Clown den Schaden im Korrago-Raumer angerichtet habe und nicht sie. Er glaubte ihr nicht, und während sie noch nach einem Ausweg suchte, löste er einen verborgenen Lähmstrahler aus, der auf sie gerichtet war, und sie brach zusammen. Ein Roboter fing sie auf, bettete sie auf eine Liege, entblößte ihren Arm und bereitete ihn für die Injektion vor.
    Saskan Wuk trat mit dem Hochdruckgerät an sie heran. Er blickte ihr in die weit geöffneten Augen. „Du brauchst keine Angst zu haben", versuchte er sie zu beruhigen. „Wenn du aufwachst, wirst du dich an nichts erinnern." Er setzte das Gerät auf ihren Arm. Es fühlte sich kalt und feindlich an.
    Vanessa hätte schreien mögen, doch ihre Muskulatur war gelähmt. Die Nerven gehorchten ihr nicht, und kein einziger Laut kam über ihre Lippen.
    Als ich erkannte, dass ich mich nicht von der Stelle bewegen konnte, solange ich versuchte, Sarkamanth zu verlassen, gab ich auf, drehte mich um und kehrte in die Stadt zurück. Atemlos vom ebenso schnellen wie vergeblichen Lauf, schritt ich auf die Maarhungem zu, die sofort wieder fanatisch zu schreien begannen und mich mit Argumenten zuschütteten, die ich gar nicht hören wollte. Ich drängte mich an ihnen vorbei. Unter demokratischem Verhalten verstanden sie, dass sie sich äußern konnten und die anderen gefälligst zu schweigen hatten. Wortlos floh ich in eines der Häuser, hielt mich kaum zwei Sekunden lang in dem dort herrschenden Nebel auf und kehrte auf die Straße zurück.
    Wie erwartet waren die Maarhungem verschwunden, und andere Intelligenzen füllten die Straßen und Gassen. Es waren entfernt humanoide, in denen ich nach den Berichten Rhodans sogenannte Zentrifaal zu erkennen glaubte: bleiche Gestalten in schwarzer Kleidung mit ungemein breiten Oberkörpern, wegen der bei den Wirbelsäulen dreigeteilten Rücken und schwarzer Blickleiste. Ich sprach einen von ihnen an, und da ich meine Fragen gezielt stellte, erfuhr ich sehr bald, dass sie sich als zeitlose Wesen verstanden, die so etwas wie lebende Informationsspeicher waren. Sie waren Bedienstete von Wechselbalg, die Zeiten aus einer fernen Vergangenheit abdeckten bis hin zu Zeiten, die nahe bei der Gegenwart lagen. Sie und alle anderen stammten aus der Galaxis Plantagoo oder aus den Galaxien rings um Plantagoo.
    Wie sie zu Bediensteten Wechselbalgs geworden waren und was der seltsame Name Wechselbalg bedeutete, konnten er mir nicht erklären. Als ich wissen wollte, was ich tun musste, um Sarkamanth wieder zu verlassen, antwortete er: „Gehe an deinen Ausgangspunkt zurück!" Zunächst war mir nicht ganz klar, was er damit meinte, und ich suchte das Haus auf, das ich als erstes betreten hatte. Als ich wieder daraus hervorkam, sah ich vierbeinige, zottige Wesen auf den Straßen, die Augen an den muskulösen Vorderbeinen hatten und denen vier kurze, kräftige Arme aus dem Rücken wuchsen.
    Ich hielt mich nicht mit ihnen auf, sondern eilte zum Stadtrand: Obwohl das Land da draußen bewaldet war und nicht die geringste Spur einer Besiedelung aufwies, versuchte ich, aus dem Bannkreis von Sarkamanth zu entkommen. Ich war mir dessen bewusst, dass ich träumte und dass es darauf ankam aufzuwachen. Ich hatte jedoch Zweifel, dass ich aufwachen konnte, solange ich mich nicht auf der richtigen Existenzebene jener mit den Toraabern - befand. Ich fragte mich, ob Sarkamanth zugleich an mehreren Orten existierte oder ob die Stadt gar auf einen anderen Planeten gewechselt war, Ich schaffte es nicht, die unsichtbare Grenze zu überschreiten. Nun zweifelte ich nicht mehr daran, dass der Ausgangspunkt meine Begegnung mit den Toraabern war.
    Ich musste in eines der Häuser gehen, die Zeit wechseln - oder was immer Sarkamanth für mich veränderte - und hoffen, dass ich Toraaber auf den Straßen vorfand. Nur wenn mir das gelang, konnte ich Alashan, den TLD-Tower und vor allem Tess wiederfinden. Ich versuchte es wieder und wieder. Jedesmal wenn ich auf die Straßen hinaustrat, fand ich Vertreter eines anderen Volkes vor. Da mir keines von ihnen den Rückweg eröffnen konnte, blickte ich kaum hin und kehrte sofort wieder ins Haus zurück, um einen neuen Versuch zu unternehmen.
    Nach dem vierzigsten Versuch sah ich endlich ein, dass ich zu sehr auf den Zufall setzte. Es gab bestimmt Millionen von verschiedenen Völkern in den Galaxien rings um
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher