Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1971 - Rätselhaftes Sarkamanth

Titel: 1971 - Rätselhaftes Sarkamanth
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
ausgesprochen. Ohne Korrago-Raumer gab es keinen Start von Thorrim, ohne diese Raumschiffe konnten sie DaGlausch nicht verlassen, konnten sie sich nicht vor dem Superbeben in Sicherheit bringen. „Die Clowns hätten uns auch gleich erschießen können", flüsterte Genner mit gepresster Stimme. „Das wäre ein gnädiger Tod gewesen. Jetzt leben wir in Ungewissheit, wann das Beben kommt und uns umbringt."
    „Wir greifen an", entschied Gia de Moleon. „Die Transformkanonen werden ihnen zeigen, dass wir nicht hilflos sind." Tess Qumisha griff nach ihrem Arm, um sie aufzuhalten. „Du willst dich rächen", rief sie, „aber das darfst du nicht. Du weißt nicht, wer da drüben in Sarkamanth ist!" Die TLD-Chefin schüttelte ihre Hand ab und stürmte hinaus zu ihrer Antigrav-Plattform. Stendal Navajo eilte neben ihr her, und die Telepathin hörte ihn sagen: „Wir hätten schon viel früher angreifen müssen, dann wäre es nicht zu dieser Katastrophe gekommen."
    Tess wandte sich hilfesuchend an Genner, doch der rothaarige Mann beachtete sie nicht. Der Ingenieur ging langsam und vollkommen verzweifelt nach draußen, um sich zu seinen Mitarbeitern zu gesellen. Sie erfasste einige seiner Gedanken, und sie erkannte, dass er sich als gebrochener Mann fühlte. Die 200.000 Menschen von Alashan waren verloren. Die Clowns hatten den seidenen Faden, an dem ihr Schicksal hing, durchtrennt. Nun gab es nichts mehr, was den Sturz in den Abgrund des Superbebens noch verhindern konnte.
    Ich stand Wechselbalg gegenüber, fühlte mich klein und unbedeutend und versuchte, mit dem Gedanken fertig zu werden, dass ich es bei ihm mit einer Superintelligenz zu tun hatte. Meine Fragen kamen mir banal, vor, ohne jene kosmische Größe, die für ein Wesen wie ihn relevant sein mochte.
    Doch ich konnte nichts dagegen tun, dass mich vor allem eine Sorge beschäftigte: das bevorstehende Super-Kesselbeben. Bevor es begann, wollte ich heraussein aus Sarkamanth, um an Bord eines der bei den Korrago-Raumer in Sicherheit zu fliegen. „DaGlausch wird bei dem Kesselbeben untergehen", sagte ich. „Wohin wirst du fliehen?"
    „Ich habe nicht vor, die Galaxis zu verlassen", antwortete Wechselbalg zu meiner Überraschung. „Aber das Beben wird sogar dich töten", rief ich. Dann wirbelten meine Gedanken durcheinander, und es gelang mir für eine geraume Weile nicht, mich zu konzentrieren. War die Superintelligenz wirklich gefährdet? Hatte sie nicht gesagt, dass sie zu allen Zeiten gleichzeitig existierte? „Ich werde hier bleiben", betonte Wechselbalg. „Ereignisse von kosmischer Bedeutung stehen uns bevor. Und ihr werdet Thorrim auch nicht verlassen." Ich glaubte, mich verhört zu haben. Wir arbeiteten mit höchstem Einsatz daran, die Korrago-Raumer für die Evakuierung umzubauen und den Start vorzubereiten. Ein Verbleiben in DaGlausch kam für uns überhaupt nicht in Frage. Wie konnte Wechselbalg glauben, dass wir die Flucht nicht antreten würden? Das war vollkommen ausgeschlossen. „Wir denken an nichts anderes mehr als an die Evakuierung", entgegnete ich. „Es gibt jemanden, der am Bleiben der Alashaner ein großes Interesse hegt", sagte Wechselbalg und schickte einen psionischen Impuls aus, den ich zwar spüren, aber nicht deuten konnte. „Das ist der Grund, weshalb ich hier bin. Ich will euch an der Flucht hindern, und ich habe es bereits getan. Keines der beiden Raumschiffe kann jetzt noch starten."
    „Das ... das kann nicht sein!" stammelte ich. Wechselbalg musste sich irren. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass die unter großen Mühen beschafften Korrago-Raumer ausfielen. „Es ist so", bekräftigte die Superintelligenz ihre Aussage. „Aber ich bin hier, um euch zu beschützen. Und das werden einige andere ebenfalls tun.
    Helfer werden kommen." Nun begriff ich gar nichts mehr. Wir Alashaner durften vor der Gefahr des Superbebens nicht fliehen, und gleichzeitig wollten Wechselbalg und einige andere für unsere Sicherheit sorgen? Das war mehr, als ich verarbeiten konnte. In meinen Augen war es absolut widersprüchlich oder sogar widersinnig. Wir hätten keine Hilfe benötigt, wenn wir mit den Korrago-Raumern hätten starten können.
    Während ich mich noch bemühte, den Sinn der Worte Wechselbalgs zu begreifen, setzte irgendetwas bei mir aus. Ich hatte das, was man einen Blackout nannte. Jedenfalls kamen mir übergangslos einige Sekunden oder gar Minuten abhanden. Ich muss mich wohl von Wechselbalg abgewendet und den Raum verlassen haben,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher