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1969 - Grausame Götter

Titel: 1969 - Grausame Götter
Autoren: Unbekannt
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solcher „Sonnentresor", wie Schin na Ven diese Sternenballung nannte, konnte es eigentlich gar nicht geben, und doch existierte sie. Schin na Ven zweifelte keinen Augenblick daran, dass dies das Gefängnis Gaintanus war. „Es hätte uns schon große technische Probleme bereitet, Gaintanu aus dem Sonnentresor zu befreien", erzählte Schin na Ven weiter. „Aber damit nicht genug, gibt es Wächter an Gaintanus Gefängnis, die unsere Befreiungsversuche zunichte machten. Es sind unheimliche Geschöpfe, die Giftgas atmen. Sie nennen sich Gharrer, und sie besitzen übernatürliche Fähigkeiten. Sie haben uns geistig beeinflusst und auf diese Weise unseren Willen geschwächt. Wir waren geistig bald nicht mehr in der Lage, uns auf das Wesentliche zu konzentrieren. Raumschlachten und Gefechte wurden von unseren Leuten im Ansatz abgebrochen. Wir versuchten daraufhin, die Hauptwelten der Giftgasatmer anzugreifen und sie so zu schwächen. Aber von allen Welten, gegen die unsere Flotten anstürmten, brachen uns Wogen aus geballter psionischer Kraft entgegen, die uns lähmten und unseren Willen brachen. Auf diese Weise verzettelten wir uns. Zahlreiche Schiffe gingen spurlos verschwunden, viele Kommandanten zogen ihre Schiffe ab. Andere mussten wir zerstören weil ihre Besatzungen sich gegen uns wandten. Das ging so lange, bis wir zu schwach waren, um den Befreiungskrieg für Gaintanu weiterführen zu können. So entschloss ich mich schweren Herzens für die Heimkehr ..."
    Schin na Ven hatte nach dieser Niederlage auch seinen Lebenswillen verloren. Als er auf dem Sterbebett lag, gab sein Nachfolger Nan er Ovan ihm das heilige Versprechen, eines Tages eine neue Befreiungsflotte nach Yeguenol zu schicken, die so mächtig war, dass sie die Giftatmer hinwegfegen würde. „Und wenn es Jahrhunderte dauert, das Clannach-Imperium wird nach Yeguenol zurückkehren!" untermauerte Nan er Ovan seinen Schwur.
    Aber es sollte sechshundert Jahre dauern, bis Nan er Ovan sein Versprechen einlösen konnte. Der weise Nan er Ovan setzte für den nächsten Feldzug vor allem auf seelenlose Roboter, die von den Gharrern parapsychisch nicht beeinflusst werden konnten. Über die Zeitspanne von sechs Jahrhunderten hinweg wurden im Clannach-Imperium vor allem solche Kampfroboter und fernflugtaugliche Raumschiffe gebaut. Aber obwohl die technische Entwicklung rasant voranschritt, gelang es nicht, einen Antrieb zu bauen, der die Entfernung von vier Millionen Lichtjahren auf einmal bewältigen konnte. Also würde auch Nan er Ovan auf dem Weg nach Yeguenol nicht auf die Weltraumstationen verzichten können. Er ließ diese über die Jahrhunderte warten und stets auf den neuesten Stand der Technik bringen.
    Auch die Raumschiffe der zukünftigen Befreiungsflotte mussten immer wieder umgebaut und mit den modernsten Waffen bestückt werden. Dasselbe traf auf die Roboter zu. Es wurden immer wieder neue Typenreihen erschaffen, während die alten Modelle umgerüstet wurden. So entstand ein gewaltiges Roboterheer, das gleichzeitig ein Spiegelbild der tazolischen Entwicklung über sechs Jahrhunderte war. Nachdem die Oschongen endlich besiegt und ins Clannach-Imperium integriert waren, konnte sich auch Vilandos anderen Dingen als dem Glaubenskampf widmen. Er nahm im Alter von 399 Jahren die Scoctoren würde an, nannte sich von nun an Vil an Desch und wurde bald darauf ins höchste Gremium der Scoctoren aufgenommen, in dem alle Glaubensfragen behandelt wurden.
    Obwohl nun alle bedeutungsvollen Völker im Clannach-Imperium in einer einzigen Religion vereint waren, gab es noch immer genug für das Gremium auf Tazolar zu tun: Religion durfte kein starres, unabänderliches Gefüge sein, sondern musste an die Veränderungen der Zeit angepasst werden. Vil an Desch fand dennoch Zeit, sich mehr um die Thematik der Unsterblichkeit zu kümmern. Und er machte Gaintanu zu seinem Hauptthema. Je intensiver er sich mit dieser uralten Gottheit beschäftigte, desto mehr fesselte ihn dieses Thema, und er wurde zum glühenden Verfechter des Projektes „Sonnentresor".
    Aber selbst wenn man noch so viele Roboter baute, die von den Gharrern nicht manipuliert werden konnten, so blieb dieses Problem dennoch bestehen. Es musste eine Möglichkeit gefunden werden, auch Intelligenzwesen vor der Beeinflussung durch die Gharrer zu schützen. „Fast hätte ich es zu erwähnen vergessen", streute Vil an Desch ein, „dass dein Volk, Mhogena, eine Expedition nach Algion schickte. Das war einige
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