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1969 - Grausame Götter

Titel: 1969 - Grausame Götter
Autoren: Unbekannt
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die 11.000 Raumschiffe im Viereinhalbraum verschwinden, dann kehrte er zu seinen Aufgaben zurück. Er hatte bisher noch nie die Sehnsucht nach ewigem Leben verspürt, obwohl er oft schon den Tod vor Augen gehabt hatte. Aber vielleicht würde sich das ändern, wenn er erst einmal so alt war wie Schin na Ven. Mit 800 Jahren wusste man, dass man selbst mit Elcoxol 'nur noch wenige Jahre Aufschub bekommen konnte und es danach für immer vorbei war.
    In Schin na Vens Abwesenheit übernahm Nan er Ovan die Geschäfte des obersten Scoctoren. Nan er Ovan war mit 700 Jahren auch nicht mehr der Jüngste, aber im Vergleich zu Schin na Ven wirkte er wie ein Jüngling. Das bewies, dass die Lebenserwartung der Tazolen von Generation zu Generation dank Elcoxol stieg. Vielleicht würde schon bald der erste Tausendjährige Geburtstag feiern, denn es gab Hunderte Tazolen, die sich dieser magischen Altersgrenze näherten. Vilandos würden 1000 Jahre Leben reichen, er brauchte keine Unsterblichkeit.
    Monate nach dem Aufbruch der Befreiungsflotte kam ein Kurierschiff nach Tazolar, das den Weiterflug der 11.000 Raumschiffe von der ersten Zwischenstation meldete. Nach einem Jahr traf ein weiteres Kurierschiff an, das die Nachricht nach Tazolar brachte, dass fast die gesamte Flotte zum Weiterflug zum nächsten Stützpunkt aufgebrochen sei; es hatte nur ganz wenige Totalausfälle gegeben.
    Auf das dritte Kurierschiff wartete man vergeblich, denn es wurde von den Oschongen abgefangen, Das kam einer Kriegserklärung gleich, und es war für Vilandos ein willkommener Vorwand, seine Missionare in Marsch zu setzen. Die Aufmarschpläne gegen die widerspenstigen Oschongen lagen längst bereit. Er hatte von Schin na Ven jedoch nie die Erlaubnis bekommen, sie in die Tat umzusetzen. Jetzt hatte der stellvertretende oberste Scoctore Nan er Ovan keine andere Wahl, als den Oschongen die Fehde zu erklären. Damit lief jene Aktion an, die als „Riesenkrieg" in die Geschichte eingehen sollte.
    Die Oschongen waren mit bis zu drei Metern Körpergröße tatsächlich wahre Riesen von Gestalt. Sie hatten zwei Armpaare, eines auf der Brust und eines am Rücken, und sie besaßen quasi zwei Gesichter, eines vorne und das andere auf dem Hinterkopf; zumindest hatten sie vorne und hinten je drei Augen, die Vförmig angeordnet waren. Es war geradezu unheimlich, dass man sich ihren Blicken nie verbergen konnte. Die Oschongen waren einst Verbündete der Voranesen gewesen, doch als diese sich an das Clannach-Imperium anschlossen, lösten sich die Oschongen von den Voranesen. Das war für Vilandos ein schwerer Schlag gewesen, denn er hatte gehofft, dass die Voranesen die Oschongen ins Imperium mitführen würden. Nun hoffte er auf eine späte Genugtuung.
    Doch die Oschongen machten es den Tazolen nicht leicht, Sie weigerten sich hartnäckig, die von Vilandos präsentierten und auf sie zugeschnittenen Götter zu akzeptieren. Die Tazolen wiederum konnten es nicht dulden, dass es neben dem mächtigen Clannach-Imperium ein Sternenreich von Freigeistern gab. Das hätte womöglich anderen Völkern, die sich im Clannach-Imperium durch das tazolische Pantheon unterdrückt fühlten, Appetit auf mehr Eigenständigkeit und Religionsfreiheit gemacht. Das konnten die Tazolen nicht riskieren. So steuerte alles auf einen Krieg zu, von dem beide Parteien wussten, dass eine der beiden Kulturen auf der Strecke bleiben würde. Auf der einen Seite das Vielvölkerreich, auf der anderen die freiheitsliebenden Oschongen. Und eigentlich konnte es keinen Zweifel über den Sieger geben, denn die Oschongen waren militärisch dem Clannach-Imperium deutlich unterlegen. Dennoch gelang es ihnen, ihre Niederlage viele Jahre hinauszuzögern.
    Vilandos war so sehr mit den Oschongen beschäftigt, dass er es gar nicht so recht mitbekam, als die Befreiungsflotte fünf Jahre nach dem Aufbruch nach Yeguenol zurückkam. Schin na Ven hatte große Teile seiner Flotte verloren, er selbst kehrte als ein an Leib und Seele gebrochener Mann heim.
    Seine Mission, Gaintanu zu befreien und den Tazolen die verlorene Unsterblichkeit zurückzubringen, hatte er nicht verwirklichen können. Daran war er zerbrochen, und er konnte sein Amt als oberster Scoctore nicht mehr übernehmen, Nan er Ovan wurde zu seinem Nachfolger. Schin na Ven berichtete, dass sie das kosmische Leuchtfeuer gefunden hatten. Es handelte sich um ein Gebilde aus 61 Sonnen, das alle physikalischen und hyperphysikalischen Gesetze auf den Kopf stellte. Ein
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