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1969 - Grausame Götter

Titel: 1969 - Grausame Götter
Autoren: Unbekannt
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fest in der Hand der Tazolen - ohne weiteres Blutvergießen. Und es dauerte danach nur noch wenige Jahre, bis die Prokiden ins Clannach-Imperium eingegliedert und zum tazolischen Glauben übergelaufen waren.
    Vilandos war von der Tatsache überwältigt, dass die tazolische Religion auch für Fremdwesen von den Sternen Gültigkeit hatte und sie schon zu einer Zeit berücksichtigte, bevor die Tazolen noch einen Fuß ins All gesetzt hatten. Was auf die Prokiden zutraf, dachte Vilandos, musste auch für die vielen anderen Fremdwesen gültig sein, die die Galaxis Algion bevölkerten. Das Pantheon der Tazolen war für das gesamte Universum zuständig.
    Vilandos sah jedoch auch gewisse Schwierigkeiten, Echsenwesen wie den Voranesen, Saggarern und Jangrunern einen Platz in der tazolischen Religion zuzuweisen. Denn ihr Blut war grün, und Grün hatte schon immer als Farbe der Verdammnis und der Verdammten gegolten. Aber auch dafür fand sich eines Tages ein Ausweg.
    Es zeigte sich in den folgenden Jahrzehnten, dass in den Alten Schriften tatsächlich alle kosmischen Bereiche abgesteckt, Phänomene erklärt waren und Götter für alle Fremdwesen zur Verfügung standen. Selbst primitive Völker ohne Raumfahrt waren berücksichtigt, und bei zeitgemäßer Deutung der heiligen Schriften fand sich auch für sie ein Gott. All diese modernen Erkenntnisse wurden in den Neuen Schriften gesammelt, die in einer allgemein verständlichen Sprache geschrieben waren und die Dinge beim Namen nannten. Es bedurfte keiner theologischen Schulung mehr, es waren keine komplizierten Deutungen und Interpretationen mehr nötig; jedes Fremdwesen konnte die Botschaft der Götter verstehen.
    Vilandos verfolgte diese Entwicklung voller Bewunderung für den eigenen Glauben, der scheinbar so kompliziert und doch so einfach war - und so allumfassend. Allerdings wandelte sich die Verklärung der Anfangszeit, die er als einfacher Missionar auf Kylenad empfunden hatte, zu einer nüchterneren Betrachtungsweise. Als Carista, der auf Vooga die Götzen der Ruenderer erfolgreich bekämpfte, war es nicht sein Glaube, für den er um Verbreitung kämpfte, sondern die auf den Gott Shurga abgestimmte Version. Und der Rogore Vilandos reduzierte seinen einstigen religiösen Enthusiasmus auf ein Mittel zum Zweck, als er auf Noorviad, Bensterkad und Laosoo den Zytekern dieser Planeten Vuuch, den einstigen Gott der Armen und Bedürftigen, als ihren Schutzpatron einprügelte.
    Damals, im Alter von etwa hundert Jahren, wusste er längst, wie die Sache lief, doch für ihn heiligte der Zweck die Mittel. Der tazolische Glaube musste zur galaktischen Religion werden. Und das lief so: Die Zyteker hatten ihren eigenen Polytheismus mit Göttern für alle Bereiche. Und sie weigerten sich mit allen verfügbaren Mitteln, dass sie plötzlich fremde Götter ehren sollten die so ganz und gar nicht zu ihren Lebensregeln passten.
    Um diesen Missstand auszuräumen, wandte sich der Rogore Vilandos mit einem Lagebericht an das Gremium der Scoctoren auf Tazolar. Er verlangte, dass man das tazolische Pantheon auf eine Weise umändern solle, dass auch die Zyteker damit leben konnten. „Aber rasch, bevor wir diese Flughunde ausbluten lassen müssen!"
    Das Gremium klagte Vilandos nicht etwa als Ketzer an, weil seine Forderung auch als Gotteslästerung hätte ausgelegt werden können, sondern reagierte in seinem Sinne und schickte die religiösen Richtlinien für die Zyteker. In diesem Glaubensbekenntnis wurde Icchto in das zytekische Gegenstück Yutos umgewandelt, Xion wurde zu Saiboos, Vaari wurde zu Jeinjenen und so weiter. Es wäre zu schön gewesen, hätten die Zyteker diese Konvertierung tazolischer Götter einfach so hingenommen, denn dadurch wäre Vilandos viel Blutvergießen erspart geblieben. Aber da die Zyteker nicht daran dachten, ihre Götter verfremden zu lassen, musste Vilandos seine Pashanga-Heere in Marsch setzen.
    Er verfügte damals bereits Über eine Glaubensflotte von 34 Kampfschiffen und Über 7000 bestgeschulte Pashanga, die nicht nur in ihrer Religion firm waren, sondern vor allem bestgeschulte und bestgerüstete Krieger. Damit konnte er die Zentren des zytekischen Glaubens hinwegfegen und durch eigene Missionen ersetzen. Die Zyteker waren weder durch die auf sie abgestimmten Abänderungen m.den Neuen Schriften noch durch die Mittel der Gewalt zum neuen Glauben zu bekehren - bekehrt waren sie bis heute nicht. Aber sie beugten sich schließlich der Gewalt.
    Dies, so bekannte
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