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1969 - Grausame Götter

Titel: 1969 - Grausame Götter
Autoren: Unbekannt
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auf So'o'both kein Geschlecht anwenden kann."
    „Ist So'o'both denn kein Lebewesen?"
    „Wer kann das schon sagen? Ich jeden falls nicht."
    „Aber So'o'both und die anderen senden Gedankenimpulse aus, wie du gesagt hast."
    „Ja, mehr oder weniger. Ich meine, die einen mehr, stärker, die anderen schwächer."
    „Als was siehst du So'o'both und die anderen, Vincent? Welche Form oder Gestalt haben sie?". „Als Farbquallen ..."
    „Du sagst, sie sehen aus wie Quallen?"
    „Nein, entschuldige, Tuyula. War bloß ein Versprecher. Ich meine Quellen - Farbquellen."
    „Welche Form haben die Farbquellen?". „Na, so langgezogen ... wie Schläuche ... die sich dauernd verändern, mal hinten und dann wieder vorne dicker sind ..."
    „Also schlauchförmig, sagst du. Könnte man sie auch als Würmer bezeichnen, oder ist das zu weit hergeholt?"
    „Nein, gar nicht, Würmer ist gut. Sie sehen aus wie dicke, sich windende Regenwürmer in Regenbogenfarben. Nur viel, viel größer als Regenwürmer."
    „Worüber unterhaltet ihr euch, Vincent?"„Ach, von Unterhaltung kann keine Rede sein. Das ist alles so mühsam ... He, Tuyula, kann ich dich was fragen?"
    „Frage nur ruhig, Vincent."
    „Mit wem rede ich da eigentlich? Ich meine, ich fühle dich, und ich höre deine Stimme. Aber das sind nicht deine Worte, die du von dir gibst. Das bist nicht du."
    „Nun, um ehrlich zu sein, ich habe wissenschaftliche Berater, mit denen ich in Verbindung stehe und die mir die Fragen vorgeben. Aber das geht schon in Ordnung." .„Bist du sicher, dass das in Ordnung geht, Tuyula? „Ja, Vincent, ganz sicher... Vincent, geh nicht!"
    Es passierten wichtige, außergewöhnliche Dinge, die Vilandos nur am Rande wahrnahm, denn er war zu sehr in den Glaubenskrieg in Algion involviert, war auch zu sehr mit sich selbst beschäftigt. Für ihn persönlich war es wichtiger, ob er das Amt eines Scoctoren annehmen sollte, das man ihm im Alter von 200 Jahren anbot. Er lehnte ab, denn er kam zu dem Schluss, dass er einer solchen Ehre erst würdig war, wenn er seine Mission erfüllt hatte. Sein persönlicher Glaubenskrieg war noch nicht beendet. Selbst nach seinem größten Triumph, der Bekehrung der Voranesen, gab es noch zu viele Ungläubige in Algion. Diese zum wahren Glauben zu führen war sein Ziel.
    Zu den großen Umwälzungen in der Entwicklung des Clannach-Imperiums, die an ihm vorbeigingen, gehörten auch die Vorbereitungen für einen Feldzug in die vier Millionen Lichtjahre entfernte Galaxis Yeguenol- zum „Tor der Erleuchtung", dem Gefängnis Gaintanus. Da die Trytrans-Triebwerke der Raumschiffe jedoch eine solche Strecke nicht bewältigen konnten, entwarfen findige Ingenieure einen Plan: Die Techniker wollten diese gewaltige Entfernung in vier Etappen bewältigen. Zu diesem Zweck mussten sie jedoch insgesamt drei große Weltraumstationen bauen, die zu Raumschiffswerften ausgebaut sein sollten und es ermöglichten, einer großen Raumschiffsflotte Wartungsdienste anzubieten und sogar ausgeglühte Triebwerke zu erneuern.
    Vilandos erlebte es im Alter von 263 Jahren, als der erste gigantische Stützpunkt, rund eine Million Lichtjahre von Algion entfernt, fertiggestellt und eingeweiht wurde. Er gab diesem Unternehmen bei sich seinen Segen, kümmerte sich aber nicht weiter darum. Das war nicht seine Angelegenheit.
    Fünfzehn Jahre später wurde der zweite Stützpunkt fertiggestellt und nochmals zwanzig Jahre später der dritte, nur eine Million Lichtjahre von Yeguenol entfernt. Inzwischen war von allen Clannach-Völkern eine große Flotte von Raumschiffen zusammengestellt worden, insgesamt mehr als 11.000 Raumschiffe, die zum „Tor der Erleuchtung" fliegen und Gaintanu aus seinem Hypergefängnis befreien sollten. Der damals herrschende oberste Scoctore Schin na Ven wollte das Unternehmen persönlich anführen.
    Wenige Jahre später war es dann soweit. Vilandos war inzwischen 304 Jahre alt geworden und war immer noch Rogore, als er der Befreiungsflotte das Geleit geben durfte. Er begleitete die 11.000 Raumschiffe mit seiner kleinen, mittlerweile aus 83 Raumschiffen bestehenden Glaubensflotte bis in die südliche Peripherie von Algion. Dort wiederholte Schin na Ven das Angebot, ihn zu begleiten. Doch Vilandos lehnte erneut höflich, aber bestimmt mit dem Argument ab, dass sein Platz hier in der Heimatgalaxis sei, um die Ungläubigen zur Erleuchtung zu führen. „Jeder das Seine", sagte Schin na Ven, segnete Vilandos und gab den Startbefehl. Vilandos sah
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