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1962 - Das Virtuelle Schiff

Titel: 1962 - Das Virtuelle Schiff
Autoren: Unbekannt
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eröffnete sie ihm. „Es ist ja nicht nur, dass es notwendige Reparaturen an Bord gibt, Arbeiten, die unbedingt abgeschlossen werden müssen. Auch die ursprüngliche Planung kann nicht mehr aufrechterhalten werden. Bevor der Baolin-Deltaraum vernichtet wurde, sollten zwanzig Virtuelle Raumschiffe erbaut werden. Diese zwanzig Einheiten sollten je einen K-Faktor übernehmen, um endgültig einsatzbereit zu sein."
    „K-Faktor?" unterbrach er sie. „Was ist das?"
    „Die K-Faktoren", fuhr sie fort, ohne zu erklären, um was es sich dabei handelte, „sollten von den Helioten übergeben werden. Das geht nun nicht mehr, und die K-Faktoren müssen von den Virtuellen Schiffen und ihren Piloten selbst abgeholt werden. Treffpunkt für alle Virtuellen Schiffe ist der Planet Duxic in der Galaxis Karakhoum." Den Begriff kannte Alaska Saedelaere. Die Nonggo hatten davon gesprochen als sie das Heliotische Bollwerk im Solsystem errichtet hatten. Die Galaxis war angeblich die Heimat der mysteriösen Gestalter, eines anderen Volkes der Koalition Thoregon. „Dorthin sind wir unterwegs", sagte er einfach. Sie bestätigte, dass es bei dem ursprünglich eingeleiteten Kurs geblieben war und dass sich an ihrem Ziel nichts geändert hatte. „Ich möchte die restliche Zeit für Flugübungen nutzen und mich mit dem Schiff vertraut machen", sagte Alaska. „Ich hoffe, du bist damit einverstanden?"
    „Selbstverständlich. Außerdem entscheide nicht ich. Du bist der, Pilot. Komm!" Sie führte ihn in die Wohnung zu dem SERTähnlichen Gerät.
    Saedelaere setzte sich unter die Haube, und Vaiyatha erklärte ihm im Namen des Bordcomputers PORANj18, dass er nunmehr in den Mentalmodus versetzt würde, einen geistigen Zustand, in dem er die Triebwerke und die Anlagen des Raumschiffs kontrollieren konnte. Alaska Saedelaere machte sich an die Arbeit, um sich den Geheimnissen der VIRTUA/18 weiter anzunähern. Es war ein faszinierendes Gefühl, auf das sich der Terraner sehr schnell einließ.
    Die Haube verband ihn mit dem Schiff auf eine intensive Art und Weise, die er sich vorher hatte kaum vorstellen können; das ganze Schiff schien zu einer Verlängerung seines Körpers zu werden. Das Röhrengeflecht, das sich um die Walze rankte, nahm Saedelaere genauso wahr wie die Haare auf seinem Kopf, die mysteriösen Aggregate des Schiffes pulsierten wie das Blut in seinen Adern, und die Haut des Mutanten Kummerog, die seinen Körper einhüllte, schien diese Verbindungen noch zu verstärken.
    Wie ein Schwimmer das Wasser an seinen Beinen vorbeigleiten fühlt, so nahm der Terraner auf unbegreifliche Weise die Berührung des Hyperraums wahr. Er fühlte den Hyperraum, er spürte, wie die Außenhaut des Schiffes mit Gegebenheiten konfrontiert wurde, die buchstäblich nicht aus seinem eigenen Universum waren, und er nahm Sterne und Galaxien wahr, die sich durch den Hyperraum bemerkbar machten und ihre Impulse in sein Gehirn schickten.
    Er lenkte die VIRTUA/18 durch gedankliche Beinschläge und Armbewegungen. Und so unbewusst, wie ein schwimmender Mensch seinen Herzschlag anpasst, so richteten sich auch die Aggregate des Schiffes nach Saedelaeres mentalen Impulsen. Je länger er sich damit beschäftigte, desto intensiver wurde das Gefühl, wurde die Freude über diese Verbindung aus Technik und Geist. Und mit großem Interesse beobachtete Saedelaere das Verhalten der Haut, die Glücksgefühle aussandte, wenn die Befehle des Terraners bisher unbekannte Aggregate des Schiffes aktivierten.
    Das Raumschiff verließ den Hyperraum und ging zu unterlichtschneller Fahrt über. Gleichzeitig teilte ihm Vaiyatha mit, dass sie sich dem Planeten Duxic näherten. Der Unsterbliche war fasziniert von den unglaublichen Möglichkeiten, die sich ihm boten. Er testete den Raumer mit einigen Flugmanövern. Dabei spürte er, dass dies noch lange nicht die wahre Anforderung war, die an ihn gestellt werden würde. Irgendeine ihm noch unbekannte Macht erwartete mehr von ihm, als lediglich Pilot der VIRTUA/18 zu sein. Welche Aufgaben aber warteten auf ihn? Das war eine Frage, über die er schon seit Tagen nachdachte und auf die er noch keine Antwort gefunden hatte. Er hoffte, in naher Zukunft mehr zu erfah ren, und beschloss, sich aller Spekulationen zu enthalten.
    Auf den Monitoren zeichnete sich der Planet Duxic ab. „Was erwartet uns dort?" wandte er sich an Vaiyatha, die er hinter sich wähnte. Seine Blicke glitten ins Leere. Die Materialisation des Bordcomputers PORAN/18 stand nicht
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