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1954 - Flugziel Chearth

Titel: 1954 - Flugziel Chearth
Autoren: Unbekannt
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Umwelt."
    Dao-Lin-H'ay winkte heftig ab. „Darum geht es nicht", stieß sie hervor. „Ich muss wissen, ob Garron für Teks Verschwinden verantwortlich ist und ..."
    „Frag ihn!"
    „Er wird es mir nicht sagen, Julio. Also gib du mir die Antwort." Der Terraner verzog die Mundwinkel und schüttelte leicht den Kopf. „Sieh dir die Aufzeichnung seiner Hirnströme an! Die Aktivitätsrhythmen schwanken und lassen keine Aussage zu, ob oder gegebenenfalls wann Garrons parapsychischen Fähigkeiten aktiv waren. Die Funktionen des Großhirns liegen weitgehend brach. Die motorischen Felder lassen sich ebenso wie die Antriebsfelder nicht stimulieren, lediglich die sensorischen Felder reagieren. Trotzdem ist nicht mit Genauigkeit zu sagen, ob Garron auf Sinnesreize reagiert. Einzig das Kleinhirn zeigt eine schwache Tätigkeit."
    „Was bedeutet das?" wollte die Kartanin wissen. Dr. Mangana untermalte seine Feststellung mit einer holographischen schichtweisen Darstellung von Garrons Gehirn. Die wenigen teilaktiven Sektoren waren hell eingefärbt. „Das heißt nur, dass automatisierte Abläufe auch weiterhin erfolgen", erläuterte der Arzt. Ein dumpfes Grollen drang aus Dao-Lins Kehle. Bevor jemand reagieren konnte, starrte sie das Bluesmädchen an. „Hör zu!" stieß sie hervor. „Ich glaube, dass dein Freund an Teks Verschwinden schuld ist. Ich will gar nicht wissen, wie er es diesmal geschafft hat, aber ich will nicht, dass er zur Gefahr für die GILGAMESCH ..." Tuyulas Kopf begann voll Panik zu pendeln, während ihre wulstige Mundöffnung zuckte und die verhornte Zunge sichtbar wurde. Sie wich zurück. „Es tut mir leid", gestand Dao-Lin-H'ay und senkte den Blick.
    Scheu suchte die junge Blue die Nähe des Todesmutanten, als fühle sie sich nur bei ihm sicher. Dabei wusste keiner besser als sie, über welch erschreckende Kräfte Vincent Garron verfügte. Aber vielleicht war es gerade das, was ihr auf dem Schritt vom Mädchen zur Frau Halt gab. In letzter Zeit wirkte sie häufig verunsichert, mitunter sogar schüchtern. Eine verständliche biologische Scheu kam dazu, denn dass sie sich Terranern nicht so offenbaren konnte wie ihresgleichen, war klar. Wahrscheinlich fühlte sie sich wie ein Ausstellungsobjekt in einem Glaskasten. „Vincent ist nicht böse", stieß sie abgehackt hervor. „Ich will nur verhindern, dass weitere Personen verschwinden und womöglich sterben müssen, weil es uns unmöglich ist, sie zurückzuholen", wehrte Dao-Lin ab. „Verstärkte Gehirnaktivität!" rief in diesem Augenblick Dr. Mangana. „Es hat fast den Anschein, als wolle Garron Tuyula beschützen."
    „Natürlich tut er das", stieß die Blue schrill zirpend hervor. Was sie noch sagte, verlor sich im Ultraschallbereich. „Die Wahrheit wird sich zeigen, sobald der Mutant aus dem Koma auf wacht", sagte eine raue Stimme hinter ihnen. Mhogena hatte den Sicherheitsbereich betreten. Wenn es wirklich jemanden gab, dem Tuyula Azyk bedingungslos vertraute, dann war es der Gharrer. Weil auch er über para psychische Kräfte verfügte. Mhogena war ein besonders starker Psi-Reflektor, der vor allem Gefühle und Emotionen an ihren Ausgangspunkt zurückstrahlen konnte. „Ich habe Angst", gestand das Bluesmädchen, als Mhogena vor der Antigravliege stehenblieb. „Ich glaube, dass Vincent mich braucht, aber ich kann ihm nicht helfen. Ich weiß nicht, was ich tun soll- ich... ich weiß es wirklich nicht ..."
    „Du musst gar nichts tun, Tuyula. Vincent Garron spürt deine Nähe."
    Seit dem Aufbruch der GILGAMESCH und der sie begleitenden zehn Maahk-Schiffe war kein Tag vergangen, an dem der Fünfte Bote von Thoregon nicht mehrmals den Sicherheitstrakt aufgesucht und nach dem im Koma liegenden Todesmutanten gesehen hatte. Immerhin lag Mhogenas großzügig ausgestattete Überlebenszelle in unmittelbarer Nähe. Dass der Gharrer Schwerkraft und Atemgemisch nach seinen Wünschen variieren konnte, war nur eine von vielen Annehmlichkeiten. Es hatte sich herausgestellt, dass er eine Schwerkraft von 2,7 Gravos und eine Temperatur von 87 Grad Celsius bevorzugte und zudem höhere Methananteile im Atemgemisch, als dies bei seinen entfernten Verwandten, den Maahks, üblich war.
    Daran dachte Atlan, als er kurz nach 14 Uhr von Julio Mangana angerufen und informiert wurde, dass Tuyulas und Mhogenas intensive Bemühungen erstmals messbare Erfolge zeigten. „... Garrons Hirnstromkurven lassen eine deutliche Vitalisierung erkennen. Ich will nicht behaupten, dass er
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