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1954 - Flugziel Chearth

Titel: 1954 - Flugziel Chearth
Autoren: Unbekannt
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aberwitzigen Schwerkraftfeldern und behinderten die Ortungen; Partikels eh au er peitschten die Schutz. schirme. Der Agiulon-Sternhaufen war beileibe kein angenehmer Aufenthalt.
    Störfelder überlagerten den Hyperfunk. Die Ortungen reichten nur wenige Lichtmonate weit und zeichneten auf größere Distanzen diffuse Geisterbilder. Kurze Überlichtetappen: ein halbes Lichtjahr - ein Lichtjahr ... Die Offiziere sagten, es sei unter den gegebenen Umständen Wahnwitz, ein 50-Meter-Boot zu suchen, das taub und ohne Energie zwischen den Sonnen hing. Ganzetta ließ sie reden. Stunden später, endlich, der Distanzalarm. Querab und nur eine Lichtminute entfernt, stürzte das Kurierboot einer Sonne entgegen. Schon flackerten die ersten Bogenprotuberanzen vor dem Wrack. Schwere Hüllenbrüche durch feindlichen Beschuss ...
    Das Heck von innen heraus aufgerissen und ausgeglüht... Es musste die achtköpfige Besatzung gewaltige Anstrengungen gekostet haben, die sengenden Energien der Hyperphas-Konverter dennoch einzudämmen; das Ende hatten sie bestenfalls hinauszögern können. Der Tod dieser Männer und Frauen, von der harten Strahlung gezeichnet, musste qualvoll gewesen sein. Auch die Aufzeichnungen waren beschädigt, aber wohl nicht unwiederbringlich verloren. Als zwei Pfeilschiffe der Tazolen ohne Vorwarnung angriffen, waren die Datenspeicher des Kurierbootes gerade erst an Bord der DARTANA geholt worden. Schwere Salven erschütterten Ganzettas Flaggschiff, der, anstatt das Feuer zu erwidern, mit Höchstwerten beschleunigen ließ. Nicht immer war es angebracht, sich zum Kampf zu stellen. Für Ganzetta hatte die Auswertung der übernommenen Hypertroniken Vorrang, die Besatzung des Kurierbootes sollte nicht umsonst ihr Leben geopfert haben.
    Ganzettas Vorahnungen bestätigten sich. Die Brisanz der gespeicherten Ortungsdaten und die Auswertung des vom Kurierboot aufgezeichneten gegnerischen Funkverkehrs, verschlüsselt zwar, aber mit Hilfe der Hypertroniken dennoch zu knacken, konnten eine Schlacht entscheiden. Nördlich des Sonnentresors, in 1500 Lichtjahren Distanz, entstand seit geraumer Zeit in Modulbauweise eine Weltraumstation der Algiotischen Wanderer.
    Obwohl sie noch einen unfertigen Eindruck machte, hatte sie mit ihren Ausmaßen von fünf mal vier Kilometern längst eine beachtliche Größe erreicht. Diese Station, in deren Nähe 5000 Raumschiffe patrouillierten, war von Anfang an der wichtigste Brückenkopf der Algioten in Chearth gewesen. Von hier aus hatten sie ihren Eroberungsfeldzug begonnen.
    In diesem Sektor sammelte sich Ganzettas Flotte aus 3500 bewaffneten Rachenschiffen. Teilweise waren es nur Handelsraumer, die in den letzten Tagen und Wochen in aller Eile nachgerüstet und mit erfahrenen Soldaten besetzt worden waren. Noch warteten seine Schiffe im Ortungsschutz einiger hundert Sonnen, um auf seinen Befehl hin mit vernichtender Wucht und dem Vorteil des Überraschungsmoments zuzuschlagen. Der verschlüsselte Notruf des Aufklärers hatte den Angriffsplan zunächst ins Stocken gebracht. Aber die neuen Informationen waren brisant.
    Siebenhunderttausend Lichtjahre von Chearth entfernt lag demzufolge der nächste Weltraumbahnhof der Algioten. Ganzetta fragte sich unwillkürlich, ob die gigantische Station mit gut fünfzehn Kilometern Länge und mehr als zehn Kilometern Breite von den Invasoren im Leerraum errichtet worden war. Sie so zu erstellen hatte zweifellos einer gewaltigen logistischen Anstrengung bedurft.
    Die Aufzeichnungen belegten, dass sich im Bereich des Weltraumbahnhofs eine algiotische Transportflotte aus einigen tausend Einheiten versammelt hatte. Und dass diese Schiffe, vorwiegend tazolischer Bauart, in Richtung Chearth in Marsch gesetzt worden waren. „Nachschub für die Invasoren."
    Ganzetta zerbiss den Satz wie einen Fluch zwischen den Zähnen. Dieser Nachschub durfte sein Ziel nie erreichen. Das Kurierboot hatte den Aufbruch der Flotte abgewartet und war dann ebenfalls mit Kurs auf Chearth aufgebrochen. Während eines Orientierungsmanövers im Bereich des Sternhaufens war es von Algioten angegriffen worden.
    Der maximale Überlichtfaktor des Hyperphas-Antriebs betrug 40 Millionen. Die einfacher konstruierten Trytrans-Triebwerke der Algiotischen Wanderer erreichten höchstenfalls siebzehnmillionenfache Lichtgeschwindigkeit, sie konnten ihr Ziel also innerhalb von 15 Tagen erreichen. Das bedeutete, die Nachschubflotte war Chearth inzwischen schon sehr nahe. Ganzetta durfte nicht warten, bis
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