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1954 - Flugziel Chearth

Titel: 1954 - Flugziel Chearth
Autoren: Unbekannt
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hinter ihr.
    Seinen Augen auf dem Sichelkamm des Kopfes entging nichts, ihr brauner Schimmer verbreitete einen Hauch von Melancholie. Nur das äußere linke Auge glomm in hellerem Gelbgrün.
    Die Sonnentransmitter der Lemurer hatten bislang als das Nonplusultra der Sonnentechnik gegolten. Irma entsann sich an Namen wie „Sonnensechseck-Transmitter", „Kahalo" und „Twin", deren Geschichte sie vor langer Zeit in einer historischen Datenbank ausgegraben und gierig verschlungen hatte. Die Meister der Insel hatten damit zu tun, und die Maahks... Doch die Konstruktion des Sonnentresors war eine Potenz höher anzusiedeln und im wahrsten Sinne des Wortes gewaltig, was die Nonggo da mit Hilfe der Baolin-Nda-Technik erschaffen hatten. Vorausgesetzt, Mhogena sagte die Wahrheit. Aber hätte dann Atlan alle Hebel in Bewegung gesetzt, um den Gharrern beizustehen? Die Abschirmung des letzten Kristalls erlosch - es war ein gelber Losol, der vorwiegend für katalytische Effekte genutzt wurde. „Frequenzveränderung tritt auf!"
    „Masseschwankung beschleunigt sich!" Allgemeinverständlich ausgedrückt handelte es sich bei Hyperkristallen gleich welcher Art um die Kombination von Normalmaterie in Form eines Kristallgitters mit variablen Materialisationskernen aus Hyperbarie. Masseschwankungen erklärten sich mit dem Pendeln der Hyperbarie zwischen den Dimensionen ... ... wobei die gegenseitige Beeinflussung fünfdimensionale Anomalien erzeugte. Auf dem Hauptmonitor waren seit wenigen Augenblicken graphisch umgesetzte Schockwellen zu sehen, die von den Kristallen ausgingen wie die konzentrischen Kreise, die ein ins Wasser geworfener Stein erzeugt. „Was die optische Wiedergabe mit extremer Zeitverzögerung abbildete, war in Wirklichkeit ein überlichtschnell ablaufender Prozess, den nur syntronische Messeinrichtungen registrieren konnten. Wellen überlagerten sich und löschten sich gegenseitig aus, die betroffenen Kristalle schimmerten nur noch matt. „Wir verzeichnen einen Massezuwachs. Leider keine energetische Potentialverstärkung."
    Die nach Mhogenas Gedächtnisprotokoll mühsam berechneten Positionen veränderten sich. „Verstärkte Resonanz", meldete ein Messtechniker. „Einzelne Einschlüsse von Hyperbarie beginnen höherfrequent zu schwingen; gegenseitige Stimulation." Aus! Eine fahl zuckende Entladung durch brach die gedachte Kugelschale, danach schlugen die graphischen Darstellungen Purzelbäume. Die widersprüchlichen Daten stammten von Sekundärentladungen, die für eine kaum messbare Zeitspanne von Hyperjets begleitet wurden. Ähnlich polarisierte fünfdimensionale Entladungen waren vermutlich daran beteiligt, den Sonnentresor zu einem unüberwindbaren Gefängnis für die Guan aVar zu machen.
    Dass während der kommenden Wochen und Monate die Arbeit wie eine alles verschlingende Woge über das Team hereinbrechen würde, war Irma schlagartig klar. Myles würde weitere, aufeinander aufbauende Versuchsanordnungen konzipieren und die Ergebnisse über den Kontracomputer umsetzen. Anzunehmen, dass Baolin-Nda-Technik innerhalb weniger Tage durchschaubar wurde, wäre aber nach wie vor eine Torheit gewesen.
    Irgendetwas veränderte sich. Zuerst war da nur ein lästiges Prickeln im Nacken - ein Gefühl, als würde Irma unverwandt von jemandem angestarrt.
    Nein, nicht von Mhogena, denn der stand inzwischen neben Myles und redete mit seinen rauen Kehllauten auf ihn ein.
    Als das Gefühl unerträglich wurde, ließ Irma endlich den Quantenscanner sinken, mit dem sie den letzten rot schimmernden Khalumvatt vermaß, und wandte sich um. Der Schreck schnürte ihr die Kehle zu. Wo Laborplätze, Terminals und sogar ein nur über wenige Etagen reichender Antigravschacht sein sollten, gähnte ein undefinierbares Nichts. Wesenlos ... Ohne Konturen ... Und es dehnte sich aus. „Myles!" Sie hörte die eigene Stimme nicht mehr- obwohl sie den Namen laut schrie. Das Nichts hüllte sie ein. Es war warm und weich und anschmiegsam, aber auch gänzlich undurchdringlich.
     
    3.
     
    Der Alarm beendete den Überlichtflug der GILGAMESCH, das zweieinhalbtausend Meter durchmessende Fernraumschiff fiel aus dem übergeordneten Kontinuum in den intergalaktischen Leerraum zurück. Zeitgleich bauten sich die Paratronschirme auf: zehn konzentrische energetische Hüllen, die zusammen ein gewaltiges Defensivpotential bildeten. Der Energieverbrauch der Projektoren war ebenso gigantisch. Intern-Alarm in den Zentralen aller Module. Syntronprogramme liefen
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