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1953 - Kampf um Zophengorn

Titel: 1953 - Kampf um Zophengorn
Autoren: Unbekannt
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doch schon. Jeder in Alashan wird euch um euer Abenteuer beneiden."
    „Aber jetzt bleiben wir doch zusammen, oder?" fragte Treul hoffnungsvoll.
    „Ich denke, ja", konnte Benjameen ihn beruhigen, bevor er zu Eismer Störmengord ging und sich neben ihn setzte.
    „Du bist mit deinen Gedanken weit weg", sagte der Para-Träumer zu dem Goldner.
    „Wo?"
    „Beim Ring-Großrechner", gab der Bebenforscher zu. „Wenn ich morgen mein neues Amt offiziell antrete, wird meine erste Handlung darin bestehen, mit den Kommandos des neuen Direktors zehn Verbindung zu ihm aufzunehmen. Ich habe das Gefühl, daß wir noch einige unangenehme Überraschungen erleben werden."
    „Du meinst - Manipulationen durch Shabazza?"
    „Zum Beispiel. Wenn Shabazza schon alle Informationen über die Korrago löschen ließ, kann er noch ganz andere Dinge unterdrückt haben."
    „Du machst mir angst, Eismer. An welche Dinge denkst du?"
    „Solche, die die Arbeit der Bebenforscher betreffen, zum Beispiel. Er kann Ergebnisse unterdrückt oder verfälscht haben. Ihm standen doch alle Möglichkeiten offen."
    „Mal den Teufel nicht an die Wand, Eismer!" sagte Tess, die sich wieder erhoben hatte.
    „Entschuldige, daß ich mit Benjameens Hilfe geespert habe, aber ich weiß genau, woran du denkst. Es ist so schlimm, daß du es nicht aussprechen willst."
    „Ja", sagte Störmengord. „Am liebsten würde ich noch heute den Großrechner ..."
    „Warte bis morgen, Eismer! Du brauchst wie wir deinen Schlaf, sonst bist du überreizt und unkonzentriert. Wenn das, was du befürchtest, zutrifft, kommt es auf einen Tag mehr oder weniger auch nicht mehr an."
    „Das sagst du so leicht!" fuhr Störmengord auf. Doch dann ließ er den Kopf hängen und seufzte schwer. „Du hast recht. Ich bin zu müde. Ich werde euch jetzt verlassen und in meine Kabine gehen. Morgen wird ein schwerer Tag für mich."
    „Das sage ich doch!" meinte Tess Qumisha und bedeutete Benjameen, der etwas fragen wollte, zu schweigen.
    Sie erzählte ihm natürlich alles, als sie nebeneinander im Bett lagen.
    Benjameen schüttelte den Kopf und sagte: „Dann wäre ich an Eismers Stelle ebenfalls unruhig. Aber es muß nicht stimmen. Er kann sich auch irren."
    „Hoffentlich", sagte sie zu ihm und kuschelte sich an ihn.
     
    EPILOG
     
    Eismer Störmengord trat sein neues Amt als Direktor zehn von Zophengorn am 14.
    September 1290 Neuer Galaktischer Zeitrechnung an. Seine erste Handlung bestand - wie angekündigt - darin, mit den ihm zur Verfügung stehenden Kommandokodes Verbindung zum Ring-Großrechner aufzunehmen. Er tat das von einer kleinen Korn-Zentrale im Empirium aus.
    Aval als neuer Direktor acht und der neue Direktor neun waren bei ihm. Sie verfolgten eine Weile lang schweigend, was er tat.
    „Suchst du nach etwas Bestimmtem, Eismer Störmengord?" fragte Aval irgendwann.
    Der Goldner nickte nervös.
    „Es ist, wie ich vermutet habe", antwortete er. „Shabazza hat sein Amt ausgenutzt, um in all den Jahren bestimmte Erkenntnisse zu Unterdrücken. Er hat die Arbeit der Bebenforscher-Gilde viel nachhaltiger sabotiert, als wir alle glaubten."
    „Hast du Beweise?"
    „Die Beweise sind hier drin, im Rechner. Ich finde Dinge nicht mehr. die ich selbst herausgefunden und an die Manual-Stationen gefunkt habe. Andere Informationen wurden verfälscht. Drei Kesselbeben, die ich vorhergesagt habe und die alle eingetreten sind, sind nicht registriert, müßten es aber sein. Ich gehe davon aus, daß dies auch für die Arbeit von anderen Forschem zutrifft. Dann hat sich nie ein wirklich effizientes Bild entwickeln können, auf dem wir mit unseren Forschungen aufbauen konnten."
    „Das ist unglaublich!" sagte Aval bestürzt. „Sollten wir wirklich jahrhundertelang so betrogen worden sein?"
    Eismer Störmengord arbeitete weiter. Bis zum Mittag blieb er in der Kom-Zentrale. Er fand noch weitere skandalöse Manipulationen. Und mit der Zeit verdichtete sich ein ganz bestimmter Verdacht - nämlich jener, den er schon am Tag vorher gehabt hatte und den Tess ihm telepathisch abgelauscht hatte.
    „Es ist alles noch viel schlimmer", sagte er zu Aval. „Bereits seit Jahren nämlich steigt die Zahl der Kesselbeben in DaGlausch und Salmenghest auf bestürzende Weise an."
    „Was?" fragten seine beiden Kollegen gleichzeitig, wie aus einem Mund.
    Der Goldner nickte heftig und schnitt eine Grimasse der Verzweiflung.
    „Shabazza hat diese Entwicklung zweifellos ebenfalls registriert, aber jedes Wissen darum
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