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1953 - Kampf um Zophengorn

Titel: 1953 - Kampf um Zophengorn
Autoren: Unbekannt
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in Panik in meiner Kabine eingeschlossen hatte, von der aus ich den Alarm auslöste."
    „Sofort?"
    „Nein, nicht sofort. Der Schock war zu groß. Ich denke, nach einer Viertelstunde."
    Der Hamarade sah die kalten Augen der Echsenabkömmlinge auf sich gerichtet.
    Gleichzeitig schalt er sich einen Narren, sich nicht selbst noch einmal davon überzeugt zu haben, daß die Toten in ihren Kabinen lagen. Er hatte es nicht getan, weil er Angst vor dem Anblick gehabt hatte. Und wer konnte ahnen, daß jemand sie hatte wegschaffen lassen?
    Das konnten nur dieser Bebenforscher und seine Freunde gewesen sein!
    „Ich schwöre euch, ich habe sie selbst gesehen", log er noch einmal. „Aber es muß doch Kampfspuren geben!"
    „Wir haben allerdings Blut auf dem Boden und auf den Möbeln gefunden und Einschüsse von Energiestrahlen in den Wänden", sagte einer der Schwerbewaffneten.
    „Wer sollte deiner Meinung nach die toten Direktoren weggetragen haben?"
    Die Mörder, Eismer Störmengord! wollte er sagen, besann sich aber gerade noch rechtzeitig. Jetzt durfte er nicht den Kopf verlieren.
    Von Kangoi kam im Augenblick gar nichts. Der Symbiont drückte sich statt dessen verängstigt an den Hinterkopf seines Herrn.
    Störmengord und seine beiden humanoiden Freunde konnten unmöglich mit acht toten Direktoren quer durch das Empirium gelaufen sein. Außerdem hatten sie dazu gar keine Zeit gehabt. wenn sie ihn so schnell im Labortrakt aufgespürt hatten.
    „Vielleicht... Roboter?" sagte der Hamarade, ohne zu wissen, wie recht er damit hatte.
    „Vielleicht haben die Täter Roboter beauftragt. Es müßte doch über den Ring-Großrechner nachzuprüfen sein."
    Zwei der Touffx gingen davon, vermutlich um dem Hinweis zu folgen. Die anderen blieben im Korridor und ließen Marads nicht aus den Augen.
    Er begann wieder zu schwitzen, trotz der Droge. Er fühlte sich von Kangoi verraten, weil dieser sich nicht meldete. Er fühlte sich durchleuchtet, bis ins Innerste durchschaut. Er glaubte, ersticken zu müssen.
    Er mußte hier heraus. Jeden Moment konnten die Prolongiden zurückkommen, die er ausgeschickt hatte, um Störmengord und dessen Freunde zu töten.
    Doch was war das?
    Diese Gestalt in der Menge, die sich vor dem Kabinentrakt angesammelt hatte, dieses Gesicht ... War das nicht der verhaßte Goldner gewesen?
    Marads redete sich ein, vor lauter Aufregung schon an Halluzinationen zu leiden.
    Vielleicht waren sie ja auch eine Nebenwirkung der Injektion.
    Die beiden Touffx, die gegangen waren, um den Ringrechner zu befragen. kamen zurück und meldeten, daß tatsächlich eine Staffel Roboter damit beauftragt worden war, die Leichen der Direktoren aus ihren Kabinen abzuholen und einzufrieren. Die entsprechenden Gefrierfächer waren inzwischen gefunden, kurz geöffnet und sofort wieder geschlossen worden.
    „Da seht ihr es!" rief Marads. „Ich habe die Wahrheit gesagt!"
    „Und wie hast du die Morde entdeckt?"
    Uviald Marads verstrickte sich immer tiefer in Widersprüche.
    „Ist das so schwer zu verstehen? Ich wohne hier. und ich wollte meinen Nachbarn aufsuchen, Direktor zwei. Es war schrecklich. Als ich ihn tot vorfand. sah ich auch nach den anderen. Alle Kabinentüren standen ja auf." Uviald Marads kratzte sich am Hals. „Ich bin Bürger Zophengorns und halboffizieller Direktor eins. Wie durch ein Wunder bin ich dem Gemetzel entgangen. Aber ich habe meine Pflicht als Bürger getan und den Alarm ausgelöst. Darf ich jetzt gehen.
    oder werde ich hier festgehalten, nur weil ich meiner Pflicht nachgekommen bin?"
    „Du darfst gehen, aber bleib im Empirium und halte dich zur Verfügung. Du bist ein wichtiger Zeuge, Uviald Marads."
    Der Hamarade atmete auf. Er verließ die Kabinenschlucht betont langsam, obwohl ihm nach Rennen zumute war. Erst als er sich außerhalb der Blicke der Touffx wähnte, beschleunigte er seinen Schritt.
    Er konnte sich nicht getäuscht haben. Er hatte Eismer Störmengord gesehen. Es gab seines Wissens derzeit keinen anderen Goldner in Zophengorn.
    Was aber war dann aus den Prolongiden geworden? Und wo waren Störmengords Freunde?
    Es gab nur einen Weg, auch wenn dieser gefährlich und unbequem war. Marads mußte sich selbst davon überzeugen, was im Forschungstrakt geschehen war Er griff unter seine Bekleidung und fühlte den Griff des Energiestrahlers. Er mußte jetzt für klare Verhältnisse sorgen, oder er wurde wirklich noch verrückt.
    Solange Störmengord lebte, war er in Gefahr, daß er gegen ihn aussagte und
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