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1951 - Das Reich der Puppen

Titel: 1951 - Das Reich der Puppen
Autoren: Unbekannt
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Empfänger.
    „Wir... wir schaffen es", keuchte einer der Männer. „Seht nur!"
    Wie festgewachsen blieben sie stehen.
    Der Korridor richtete sich immer weiter auf. Nach vom beugen half nichts Sie verloren unweigerlich den Boden unter den Füßen Der Not gehorchend, ließen sie sich nach unten bis zum nächsten Ausstieg rutschen und klammerten sich dort fest.
    Zwei Minuten dauerte es, dann hatte sich die Antigrasröhre endgültig vom Korridor in einen Schacht zurückverwandelt. Und die bisher fast senkrecht verlaufenden Korridore waren wieder das, was sie viele Jahrhunderte gewesen waren.
    Die SOL ruckelte und bockte wie ein widerspenstiges Tier. Zwei Etagen tiefer krachte es fürchterlich. Aus einer Halle schossen grelle Blitze in den Schacht hinein und zerstörten ihn auf einer Länge von gut zwanzig Metern.
    Für ein paar Sekunden kamen Andruckkräfte von mindestens acht Gravos durch. Die drei Männer brachen übergangslos zusammen. Nur der Oxtorner stand wie ein Fels in der Brandung.
    Monkey riß am Kombiarmband und aktivierte den Orter. So gut es ging, benutzte er ihn als Höhenmesser. Das riesige Schiff hatte bereits deutlich an Höhe gewonnen und erreichte bald die Vier-Kilometer-Marke.
    Überall in dem gewaltigen Leib donnerte und brüllte es. Die Schiffszelle dröhnte wie eine Glocke.
    Sie schafften es tatsächlich. Die SOL flog. Minuten höchstens, bis sie den freien Raum erreichte und in einen Orbit um den Planeten ging.
    Der Andruck ließ nach, kehrte aber Sekunden später mit Wucht zurück. Die drei Terraner verloren übergangslos das Bewußtsein. Leblos lagen sie im Korridor.
    Acht Kilometer, dann zwölf! Noch war die kritische Phase nicht überstanden. Erst bei zehnfacher Entfernung über der Planetenoberfläche nahm die Anziehungskraft des Planeten nennenswert ab, so daß sie keine Gefahr mehr darstellte.
    Beschämend langsam strampelte die SOL in den Orbit hinauf.
    Endlich funktionierte auch die Funkverbindung wieder.
    „SENECA an alle", verstand Monkey die Biopositronik. „Wer noch nicht in die GOOD HOPE III zurückgekehrt ist, begibt sich auf dem schnellsten Weg zu den Schleusen.
    Draußen warten Zugstrahlprojektoren auf euch."
    Das hätte gerade noch gefehlt. Monkey dachte nicht im Traum daran.
    Ein Blick auf die Anzeigen des Orters ließ das Blut in den Adern des Oxtorners gefrieren.
    Zehntausend Meter! Neuntausendfünfhundert - neuntausend ...
    Wie ein Stein fiel die SOL in die Tiefe, der Oberfläche Centurys entgegen. SENECA kommentierte es mit der notorischen Wiederholung seiner Aufforderung.
    Er klopfte gegen das Armband. Waren die Störfelder im Schiff so groß, daß es nicht mehr richtig anzeigte?
    Siebentausend Meter...
    „Wir stürzen ab. Rennt um euer Leben!" schrie Monkey die drei Agenten an.
    Sie spurteten los. Bis zu den Hangars und der Außenwandung des Schiffes waren es höchstens hundertfünfzig Meter. Das mußte zu schaffen sein.
    Fünftausend Meter, viertausend.
    Der Oxtorner hielt an und legte die Stirn gegen das kühle Metallplast der Korridorwand.
    Es ging zu schnell. Ihm blieben noch Sekunden, um sich ein wenig zu sammeln und dem Tod gefaßt ins Auge zu sehen.
    Etwas wie ein Grinsen huschte über sein Gesicht, verzerrt und häßlich, denn die künstlichen Augen und ihre Hülsen störten die Gesichtsmuskulatur und hatten sie teilweise zum Erliegen gebracht.
    „Willkommen in der Hölle" flüsterte er heiser.
     
    12.
     
    29. Juli 1290 NGZ, 22h45 Standardzeit
     
    „Ist es endlich vorbei?"
    Ich wandte mühsam den Kopf und versuchte eine Antwort zu geben. Außer einem Krächzen kam nichts über meine Lippen. Mein Rachen fühlte sich rissig und ausgedorrt an.
    Die letzten Sekunden vor dem Tod, dachte ich. Die Strahlung zerfrißt deinen Körper!
    Seltsamerweise verspürte ich keine Schmerzen und wunderte mich über die frische Luft, die in mein Gesicht blies.
    Sie haben dich in einen Regenerationstank gelegt. Bestimmt glauben sie, daß der Aktivatorchip den Körper am Leben erhält.
    Jemand rüttelte an meiner Schulter, und es war garantiert nicht der Tentakel eines Medorobots.
    „He, Alter! Kommst du endlich hoch?" hörte ich wieder diese Stimme wie von weitem.
    Benommen schüttelte ich den Kopf. Die Lähmung fiel von mir ab, und es gelang mir, die Augen zu öffnen. Ich erblickte eine Halle mit zerrissenen Wänden und rauchenden Trümmern. Ein flimmernder Schutzschirm hielt das Chaos von uns fern.
    Unsere letzte Zuflucht, das war es. Der Atombrand hatte uns offenbar im
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