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1946 - Der Fünfte Bote

Titel: 1946 - Der Fünfte Bote
Autoren: Unbekannt
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den Einheiten der Algiotischen Wanderer endgültig wehrlos ausgeliefert. Aber er kroch weiter, immer weiter. Krallte eine Hand in den Boden Thagarums, und Sand dieser Welt rieselte durch seine Finger. Es darf nicht umsonst gewesen sein, dachte er, und der Sand gab ihm neue Kraft, und er kroch weiter.
    Der Pilz dom vor ihm schien nun so riesig geworden zu sein, dass er das obere Ende des Stiels und den darauf sitzenden Hut nicht mehr ausmachen konnte. Dafür sah er weit hinter sich drei Kampfroboter der Algiotischen Wandervölker, die ihre Waffenarme auf ihn richteten. Diesmal würden sie ihn nicht nur verletzen, nicht aus so geringer Entfernung. Diesmal würden sie dem grausamen Spiel endlich ein Ende bereiten und ihn töten. Mhogena rappelte sich hoch, ignorierte den grausamen Schmerz in seinem linken Bein und an zahlreichen Stellen des Körpers und machte mit letzter Kraft einen Satz. Ohne Mühe durchdrang er die silbern schimmernde Wandung des Pilzdoms. Irgendwo vor sich erkannte er einen zehn Meter breiten Steg, der aus zwanzig Zentimeter starken, schwarzen Bohlen bestand. Die fünfzig Zentimeter durchmessenden Pfeiler darunter verloren sich in unerkennbaren Tiefen. Er taumelte weiter, brach auf dem Steg zusammen, konnte mit einemmal weder den Anfang noch das Ende der Brücke sehen. „Trokan!" stöhnte er und kroch weiter, immer weiter ... „Ich bin ... Mhogena ... der Fünfte Bote ... von Thoregon", keuchte er, und es kam ihm vor wie der Anfang einer unendlichen Litanei.
     
    13.
     
    Terrania
    31. Juli 1990
     
    Paola Daschmagan wirkte müde. Seit zwölf Jahren, als sie Medros Eavan in einer vorgezogenen Neuwahl abgelöst hatte war die Erste Terranerin nun im Amt, 'und die Legislaturperioden und vor allem der Wahlkampf hatten ihre Spuren hinterlassen. Dann riss sie sich zusammen und musterte den Fünften Boten von Thoregon scharf. „Nein", erwiderte Mhogena auf ihre Frage, „über die aktuelle Situation auf Thagarum kann ich keine detaillierten Angaben machen. Ich hatte es dort nur mit diesen in verschiedenartige, unkenntlich machende Kampfanzüge gehüllten Gestalten oder aber mit Robotern zu tun. Es war überhaupt auffällig, dass die Algioten bevorzugt Kampfmaschinen einsetzen."
    „Die schwere Ausrüstung lässt jedenfalls darauf schließen, dass Thagarum von Sauerstoffatmern besetzt war", warf Atlan ein. Der Arkonide war zu seiner großen Überraschung zu dem Gespräch geladen worden, das die Erste Terranerin mit dem Fünften Boten führte. Außer ihm waren Cistolo Khan, Noviel Residor und Grek-1 anwesend. „Genau das vermute ich auch", sagte Mhogena. „Und du weißt auch nicht, was die Algiotischen Wanderer zum Überfall auf den Sonnentresorveranlasst hat?" fragte die Erste Terranerin. „Nein", bedauerte der Fünfte Bote. „Wahrscheinlich wissen sie gar nicht, was sie tun ... nämlich, dass sie auf und an sind, die schrecklichen Guan aVar zu befreien." Paola Daschmagan atmete tief ein. Wer sie kannte, merkte, dass ihr überaus unbehaglich zumute war. „Ich brauche eure Hilfe um dieser furchtbaren Gefahr zu begegnen", wiederholte Mhogena eindringlich seinen Appell. „Ich weiß nicht, an wen ich mich sonst wenden könnte. Von der direkten Bedrohung für mein Volk einmal ganz abgesehen ... bedenkt, dass die Guan aVar eines Tages auch zu einer Gefahr für die Milchstraße werden könnten, wenn sie erst einmal befreit sind! Nichts und niemand ist vor ihnen sicher. Bei eurem Raumschiffbestand wird es euch Terranern doch möglich sein, eine schlagkräftige Flotte über die fünfzehn Millionen Lichtjahre nach Chearth zu entsenden. Wir müssen die Algiotischen Wanderer unbedingt daran hindern, den Sonnentresor zu öffnen."
    „Theoretisch schon", gestand die Erste Terranerin zögernd ein. „Aber so einfach ist das nicht." Der Fünfte Bote riss alle vier Augen auf. „Was ist daran kompliziert? Wo liegt das Problem? Ich bitte um Hilfe, ihr leistet sie und schaltet damit gleichzeitig eine Gefahr aus, die vielleicht auch euch einmal bedrohen wird. Zumal die Terraner zum sechsten Volk von Thoregon berufen werden." Paola Daschmagan gab sich einen Ruck. „Genau das ist das Problem", sagte sie. „Es liegt nicht nur am Wahlkampf... an Solder Brants Kampagnen und den daraus resultierenden Thoregon-Diskussionen in den Medien. Aber die Stimmung auf Terra und in der gesamten LFT ist zurzeit gegen eine solch unpopuläre Maßnahme. Ich allein kann in diesem Fall nicht entscheiden. Ich muss dich noch um Geduld
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