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1946 - Der Fünfte Bote

Titel: 1946 - Der Fünfte Bote
Autoren: Unbekannt
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ortungsmäßig erfasst hatten. Er war winzig im Vergleich zu den Schiffen, doch sein Anzug gab eine unverkennbare energetische Strahlung ab, die mit einigermaßen ordentlichen Geräten leicht anzumessen war. Eine Kursänderung der sich ihm nähernden feindlichen Schiffe verriet ihm die Antwort. Zwei flogen auf den Pilzdom zu, um ihm den Weg dorthin abzuschneiden. „Jetzt!" sagte Mhogena. Die Syntronik der THOREGON 5 reagierte seinen Befehlen entsprechend, des aktivierte die innerbordlichen Schutzschirme, die den Atombrand eindämmten, und löste gleichzeitig die Selbstvernichtung aus.
    Der Sauerstoff, den Mhogena an Bord des Schiffes hergestellt hatte, reagierte mit dem Methan in der planetaren Atmosphäre und vergrößerte die unmittelbare Wucht der Explosion um ein Vielfaches. Die THOREGON 5 verging in einem atomaren Feuerball und riss sämtliche fünf Kleinraumschiffe der Besatzer mit sich in den Untergang. Mhogena verlor kurz die Orientierung, doch der Kampfanzug stabilisierte seinen Flug wieder. Vor ihm machte er den silbern schimmernden Oberteil des Pilzdoms aus. Und drei weitere gepanzerte Gleiter ihm unbekannter Bauweise, die ihn offensichtlich entdeckt hatten und genau auf ihn zuhielten. Der Strahl einer Bordwaffe erfasste ihn und wirbelte ihn mitten in der Wasserstoffatmosphäre herum. Der Schutzschirm seines Kampfanzugs flackerte so grell auf, dass Mhogena einen Augenblick lang geblendet war.
    Hielt aber stand. Noch. Der zweite Treffer ließ ihn zusammenbrechen. Wie durch Sauerstoff vernahm der Fünfte Bote die Warnungen der Minisyntronik. Schutz schirm ausgefallen, Antigrav ausgefallen, Antriebsdüsen und Energieschaltkreise überlastet und kurz vor dem Zusammenbruch, Funkgerät... „Beiboote!" brüllte er voller Panik. „Jetzt!" Wie ein Stein sackte er in die Tiefe, bis wie durch ein Wunder irgendwelche Antriebsdüsen ansprangen und seinen Sturz in letzter Sekunde bremsten. Dennoch raubte ihm der Aufprall fast das Bewusstsein. Ein stechender Schmerz und ein hässliches Knirschen verrieten ihm, dass er sich mehrere Knochenbrüche zugezogen hatte. Benommen suchte er vor der Helmscheibe nach Displaysymbolen, fand jedoch keine. Die Minisyntronik war zerstört worden, der Kampfanzug war nun nichts weiter als eine schützende Hülle ohne weitere Funktionen.
    Die silbern schimmernde, unzerstörbare Hülle des Pilzdoms war vielleicht noch fünfzig Meter von ihm entfernt. Fünfzig Meter ... es hätte auch eine Unendlichkeit sein können. Vor ihm senkte sich ein schwerfällig wirkender Gleiter auf die Planetenoberfläche. Ein Schott öffnete sich, und mehrere Gestalten marschierten heraus. Zwei davon waren in unförmige Schutzanzüge gehüllt, bei den anderen handelte es sich um Kampfroboter. Sie hoben ihre Waffen und richteten sie auf ihn. Es liegt nicht in ihrer Absicht, Gefangene zu machen, erkannte der Fünfte Bote. Mhogena kroch los, auf den Pilz dom zu, als der erste Roboter schoss. Ein schier unerträglicher Schmerz flammte in seinem linken Bein auf und breitete sich rasend schnell durch den gesamten Körper aus. Sie haben mir das linke Knie zerstrahlt, dachte er teilnahmslos, wie ein nicht betroffener Beobachter. Doch er kroch weiter.
    Während die beiden Lebewesen in den Schutzanzügen schwerfällig auf ihn zustapften, feuerte der Roboter erneut, diesmal mit einer anderen Waffe, als wolle er sein gesamtes Arsenal vorführen. Eine Feuerlohe umspielte Mhogenas Oberkörper, riss den Kampfanzug an einigen Stellen auf und verschmorte ihn an anderen. Dann vernahm der Fünfte Bote plötzlich ein dumpfes Brummen, gefolgt von einem hohen Kreischen. Er schloss die Augen, drückte sich so fest in den scheinbar glühend heißen Boden, wie er nur konnte, und riss schützend die Arme über den Kopf. Mit einem seiner vier Augen sah er, wie ein Beiboot der THOREGON 5 aus dem mit Ammoniakschwaden verhangenen Himmel stürzte und sich in den Gleiter der Besatzer bohrte. Die Explosion zerriss beide Fahrzeuge, die Fremden in den unförmigen Raumanzügen und die Kampfroboter, erreichte ihn jedoch nicht.
    Ein zweites Beiboot seines Schiffes schwebte hoch über ihm und hatte sich in seinen Schutz schirm gehüllt. Mhogena kroch weiter, Meter um Meter, auf den Pilzdom zu. Mit den vorderen Augen fixierte er sein Ziel, mit den hinteren beobachtete er, wie drei gepanzerte Gleiter der Besatzer Thagarums das Beiboot unter Beschuss nahmen, bis der Schutzschirm schließlich zusammenbrach und es in einem Feuerball verging. Nun war er
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