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1944 - Haß gegen Alashan

Titel: 1944 - Haß gegen Alashan
Autoren: Unbekannt
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erläuterte Kurtz betont lässig. „Sämtliche Anlagen sind in den nächsten beiden Tagen wieder voll einsatzfähig. Darüber hinaus aber haben wir noch ein paar kleine Wunder vollbracht."
    Er führte Gia de Moleon in die kreisförmige Zentrale in der Mitte des Raumers, die normalerweise zwanzig Personen Platz bot. Derzeit waren vier Techniker anwesend, die sich eifrig mit den Konsolen beschäftigten und der TLD-Chefin nicht mehr als ein kurzes Kopfnicken schenkten.
    Kurtz aktivierte eine der drei Multitasking-Konsolen auf dem Kommandanten-Podest und deutete auf ein bestimmtes Symbol. „Erkennst du das?"
    Gias braune Augen wurden groß. „Selbstverständlich! Soll das heißen, ihr habt einen Virtuellbildner installiert?"
    Howard Kurtz kostete diesen Moment bis zum letzten aus; er würde wohl in seinen persönlichen Memoiren einen der bedeutendsten Plätze einnehmen. Er hatte es sich nicht nehmen lassen, die Marsianerin persönlich führen zu dürfen und ihr die neuesten „Spielereien" zu zeigen.
    Ein Virtuellbildner war ein Ende 447 NGZ zum ersten Mal entwickelter Ortungsschutz, der die energetischen Streuimpulse sämtlicher technischer Einrichtungen eines Schiffes bis zu drei Lichtjahren entfernt projizieren konnte. Am Projektionsort entstand so entsprechend ein virtuelles Ortungsbild des Schiffes und sorgte für Verwirrung bei den gegnerischen Ortungen.
    „Seitdem der Krisenfall Robinson ins Leben gerufen wurde, haben eine Menge Techniker rund um die Uhr in fitzeliger Handarbeit dieses Gerät zusammengebastelt", berichtete Howard Kurtz stolz. „Und ich maß sagen, es hat hervorragend geklappt.Die ersten Tests sind sehr erfolgreich verlaufen. Wir brauchen nur noch die letzte Bestätigung unter Realbedingungen, aber das dürfte wirklich kein Problem sein."
    „Hervorragend!" lobte die TLD-Chefin beeindruckt. „Ihr hättet mir vielleicht ein wenig früher von eurer Idee berichten können - aber es ist in Ordnung."
    „Wir wollten nicht voreilig Hoffnungen schüren", verteidigte sich der Cheftechniker. „Das Material, das uns zur Verfügung steht, verlangt wirklich ein paar kleine Wunder. Wir haben es einfach probiert - und es hat zum Glück funktioniert."
    „Ich sagte ja, es ist in Ordnung." Gia musterte die übrigen Bedienteile und stutzte bei der Steuerung der Waffenleitsysteme. „Hier hat sich auch etwas verändert, nicht wahr?"
    Sie kannte sich in dem 300 Jahre alten Kugelraumer deswegen so gut aus, weil er neben der ALVAREZ das einzige bedeutende Fortbewegungsmittel war, das die junge Nation Alashan in der fremden Galaxis DaGlausch besaß. In beiden Raumern hatte viel getan werden müssen, um wenigstens einen kleinen Schutz zu gewährleisten. Da Krisenfall Robinson selbstverständlich die oberste Priorität besaß, hatte die TLD-Chefin sich selbst vom Fortgang der Arbeiten überzeugt.
    „Das ist die eigentliche, wirklich fantastische Überraschung", jubelte Howard Kurtz.
    Der Techniker wippte vor Aufregung mit den Füßen auf und ab, was ein leichtes Zittern seines nicht unerheblichen .Bauchfettes auslöste. Er war ein untersetzter, gutmütiger Mann mit einer Frohnatur, ziemlich schütteren blonden Haaren und lustigen blauen Augen. Er liebte seine Arbeit über alles, die ihn auch über die Trennung von der Heimat hinwegtröstete.
    Gia de Moleon sah ihn kritisch an. „Nun?"
    „Nun, es ist uns gelungen, in der oberen Polkuppel ein 20-Gigatonnen-Transformgeschütz zu installieren!" verkündete Kurtz mit stolzgeschwellter Brust. „Das ist natürlich ein kleines Kaliber, wenn man bedenkt, welche Dinger sonst eingesetzt werden, aber immerhin!"
    Immerhin bedeutete, daß, Alashan damit über die mächtigste terranische Waffe verfügte.
    „Wow", entfuhr es Gia. „Äh, ich meine, sehr gut."
    Für einen kurzen Augenblick ließ sie sich von Howards Begeisterung anstecken. Wobei allerdings kein Grund zur Euphorie bestand. Trotz technologischer Überlegenheit war es nicht möglich, ohne die entsprechenden Fabriken Paratronschirme, Metagrav-Triebwerke und weitere Technik mit hohem Standard am Fließband herbeizuzaubern.
    Alashan war weiterhin dramatisch unterversorgt mit Defensiv- und natürlich auch Offensivwaffen.
    Bisher erschien das technische Niveau in DaGlausch gegenüber Terra relativ niedrig, aber über potentielle Gegner wie die Dscherro war noch nicht genug bekannt.
    Gia de Moleon konnte nur hoffen, daß der Krisenfall, also der Angriff aus dem All, so lange wie möglich auf sich warten ließ. Und sie
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