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1941 - Wenn Welten verstummen

Titel: 1941 - Wenn Welten verstummen
Autoren: Unbekannt
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Wracks.
    „Das sieht ja richtig schlecht aus", erkannte der Terraner. „Unter diesen Umständen wird man uns wohl kaum ein Raumschiff zur Verfügung stellen."
    „Abwarten", meinte Gucky, der noch nicht an ein Scheitern ihrer Mission glauben wollte.
    „Ausgerechnet in dieser Situation, in der Wanseroo buchstäblich in der nächsten Stunde schon von Jii’Nevever übernommen werden kann, schlagen die sich gegenseitig die Köpfe ein!" Tifflor schüttelte verständnislos den Kopf. „Das ist der pure Wahnsinn."
    „Vielleicht ist genau das aber der Grund", überlegte Gucky „Die Koraw haben Angst vor der Übernahme, sie steigern sich in diese Angst hinein, und aus dieser Angst resultieren die ganzen Konflikte, die hier gerade toben."
    Der Ilt schüttelte sich. „Eigentlich müßte man sofort eingreifen und die einzelnen Wesen retten", sagte er tonlos, als er sah, wie einige Bewaffnete in eine Gruppe von Flüchtlingen feuerten. „Aber sogar ich käme immer zu spät, fürchte ich."
    Ogal-Borstik wartete am Raumhafen der Hauptstadt auf sie. Als Bagarn hatte der junge Koraw lange als der sichere Nachfolger des Herrschers gegolten. Die drei Aktivatorträger hatten ihn als aufmüpfig, frech und selbstbewußt kennengelernt, als einen jungen Koraw, der erfrischend unkonventionell war und auf Traditionen pfiff. Sie waren fest davon ausgegangen, daß Ogal-Borstik die Regentschaft in absehbarer Zeit übernehmen würde.
    Und das hatte der Bagarn wohl auch gedacht. Doch er hatte sich geirrt. Es gab offenbar Kräfte am Hof oder unter dem Adel des Planeten, die mit ihm als Bygoon nicht einverstanden waren und die sich selbst auf den Stuhl des Regenten hieven wollten.
    Das Raumhafengebäude brannte bereits. Roboter waren, dabei, die Flammen zu löschen. Einie Koraw in angesengten Uniformen errichteten notdürftige Barrikaden aus zerborstenen Mauern und abgeschossenen Gleiterwracks; dazwischen lagen einige Tote. Es sah aus, als habe es die Gruppe von Bewaffneten im letzten Moment geschafft, einen direkten Angriff abzuwehren.
    Ogal-Borstik kam zwischen dichten Rauchschwaden hervor und schritt auf das Landeboot zu. Davor wartete er, bis Gucky und der Terraner ausgestiegen waren.
    Daß der junge Koraw tatsächlich gereift war, zeigte sich bereits an seinem Äußeren. Er trug kein provozierendes Fell mehr auf dem Kopf und verzichtete auch auf die Hörner. Vielmehr hatte er eine einfache grüne Uniform angelegt, die mit den schlichten Symbolen des Bagarn versehen war.
    Gucky hütete sich, in seine Gedanken einzudringen. Ogal-Borstik haßte es, wenn jemand ihn telepathisch sondierte. Er bestand darauf, daß seine Gedanken der Kern seiner Intimsphäre’ waren, um die jeder Telepath einen weiten Bogen zu machen hatte.
    Juliau Tifflor ging auf den Ochsenartigen zu und begrüßte ihn mit einer klug gewählten Mischung aus Vertrautheit, die sich durch ihre gemeinsamen Abenteuer ergeben hatte, und Respekt, der ihm als Bagarn gebührte. OgalBorstik blickte sie in der ihm eigenen offenen Art an und machte deutlich, wie sehr er sich freute, sie wiederzusehen.
    „Mein Vater liegt im Sterben", eröffnete er ihnen. „Ogal-Achua wurde plötzlich schwer krank, es ist kaum eine Heilung möglich. Ich bin also demnächst der neue Bygoon, aber es gibt einige Hofbeamte, die nicht damit einverstanden sind. Es ist unglaublich! Sie haben zur offenen Rebellion aufgerufen, bekämpfen sich aber auch untereinander. Deshalb die ganzen Schießereien. So etwas hat es noch nie in der Geschichte unseres Volkes gegeben." Er schüttelte den Kopf. „Das maß man sich mal vorstellen: Sie machen mir meine Regentschaft streitig. Da ist ein Sakrileg!"
    „Um so mehr danken wir dir, daß du dir die Zeit genommen hast, uns zu empfangen", lobte Tifflor.
    „Das ist angesichts dieser Kämpfe mehr, als wir erwarten durften."
    „Ich verdanke euch viel -wenn nicht sogar alles", betonte der junge Koraw. Dann zeigte er zu den brennenden Gebäuden der Stadt hinüber und behauptete: „Wir haben die Situation weitgehend im Griff. Die Aufrührer weichen bereits zurück. Ihre Macht bröckelt. In einigen Tagen ist alles vorbei. Kommt jetzt!"
    Tiff wollte fragen, ob sie das Gespräch nicht auf dem Raumhafen fortsetzen könnten, doch Gucky hob warnend eine Hand. Selbst unter den gegebenen Umständen maßten sie gewisse Abläufe der Hofetikette berücksichtigen.
    Selbst wenn sie Ogal-Borstik noch so gut kannten, sie maßten ihm in den Palast folgen, um die Verhandlungen dort
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