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1941 - Wenn Welten verstummen

Titel: 1941 - Wenn Welten verstummen
Autoren: Unbekannt
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weiterzuführen. Taten sie es nicht, beraubten sie ihn seiner Autorität, und genau so etwas konnte er jetzt am wenigsten gebrauchen.
    Hinter dem Raumhafengebäude parkten sieben Kampfgleiter, die von bewaffneten Koraw abgeschirmt wurden. Ogal-Borstik führte Tiff und den Ilt zu einer luxuriös ausgestatteten Maschine, die mit seinen Symbolen versehen war. Die Maschine wurde von einem ranghohen Offizier gelenkt.
    Als der Gleiter startete, wurde erneut deutlich, wie kritisch die Lage in der Stadt war. Vor allem in der Nähe eines Industrieviertels eskalierte die Lage offensichtlich völlig.
    Verschiedene Kampfeinheiten versuchten in dieser Region, sich gegenseitig mit Hilfe von Energieschirmen in die Enge zu drängen. Kampfgleiter trugen Luftkämpfe aus, wobei keine der beiden Parteien einen erkennbaren Vorteil erringen konnte. Die pausenlosen Energieschüsse und die immer wieder einschlagenden Granaten richteten schweren Schaden in der Stadt an.
    „Es ist ja nicht nur die Revolte, die mir Sorgen macht", sagte Ogal-Borstik, der sich als Bagarn bezeichnete, solange der Bygoon noch nicht offiziell für tot erklärt worden war. „Aus allen Richtungen Puydors treffen schlimme Nachrichten ein. Jii’Nevevers. Macht breitet sich aus wie ein Krebsgeschwür, und so wie dieses wirkt es auch auf die verschiedenen Völker, die versklavt werden. Wir sind in großer Sorge. Mein Vater ist nicht mehr in der Lage, eine Allianz gegen die Machenschaften Jii’Nevevers zu schmieden. Er hat nur noch wenige Stunden zu leben. Deshalb bin ich froh, daß ihr gekommen seid. Vielleicht könnt ihr uns helfen.
    Das waren gute Vorzeichen für die bevorstehenden Gespräche.
    „Nach der Niederlage der alliierten Puydorer bei den Junkeden sind alle sehr vorsichtig und ängstlich in allem, was Jii’Nevever betrifft", fuhr der Bagarn fort. „Die meisten Hofbeamten werden geradezu hysterisch, wenn jemand nur den Namen Jii’Nevever erwähnt, aber niemand hat einen Vorschlag, wie man sich gegen sie wehren soll. Sie erheben großes Geschrei, aber dahinter verbirgt sich nichts als Feigheit. Und die Rebellen? Es müssen Wahnsinnige sein, daß sie sich ausgerechnet jetzt erheben, da wir alle fest zusammenstehen sollten. Ich fürchte, wir schaufeln uns unser eigenes Grab."
     
    *
     
    Der königliche Palast lag mitten in der Stadt. Wie fast alle Gebäude der Stadt glich er einem Bienenkorb, doch war er das einzige Bauwerk, dessen obere Wölbung nicht schmucklos war. Man hatte es mit zusätzlichen Kuppeln versehen und mit Schmuckplatten aus Gold und kostbarer Keramik überzogen. Wie kein anderes Gebäude der Stadt wurde der Palast vom regierungstreuen Militär abgeschirmt und abgesichert.
    Der Gleiter landete auf einer Plattform hoch oben an den Außenmauern des Palastes, und von, dort aus führte Ogal-Borstik Julian Tifflor und Gucky direkt in den großen Beratungssaal zu seinem Vater. Dieser lag auf einem etwa anderthalb Meter breiten, frei in der Luft schwebenden Lichtbalken, während die Minister auf Lichtwürfeln Platz genommen hatten, die sich kaum eine Handbreit vom Boden erhoben.
    Dunkle Schatten schwebten unter dem Bygoon, und kleine weiße Flammen umloderten seinen Hinterkopf. Es waren Holo-Effekte, mit denen Besucher beeindruckt werden sollten.
    Das Gesicht Ogal-Achuas war vom Tode gezeichnet. Eine pergamentartige, von allen Schuppen befreite Haut spannte sich über Stirn, Wangen, Nase und Kinn. Mit halb geschlossenen Augen blickte der Sterbende zur Decke des Raumes hinauf, auf der sich verschiedene Lichtmuster abzeichneten.
    Neben ihm stand Xaxxo, der Schuppenputzer und Körpermaler. Er polierte die Fingernägel des Bygoon, die er zuvor mit vielfarbig glänzenden Mustern versehen hatte. Er war in ständiger Bewegung Mehrere Hofbeamte hielten sich im Hintergrund auf. Sie schwiegen und machten zu keiner Zeit den Versuch, in die Gespräche einzugreifen.
    Ogal-Borstik führte die Besucher zu seinem Vater und machte ihn mit gedämpfter Stimme darauf aufmerksam, daß sie gekommen waren, um ihm die letzte Ehre zu erweisen. Er blickte sie an, und für einen kurzen Moment entspannten sich seine Lippen zu einem Lächeln.
    An der Seite seines sterbenden Vaters stehend, hörte der Bagarn geduldig zu, als die beiden Galaktiker ihm die Situation und ihren Plan schilderten.
    „Was haben wir schon zu verlieren?" fragte der Herrscher der Koraw danach. „Wenn wir nichts unternehmen, wird Jii’Nevever uns endgültig überrennen und ihrer Macht einverleiben.
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