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1934 - Shabazzas Tagebuch

Titel: 1934 - Shabazzas Tagebuch
Autoren: Unbekannt
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Terranern und dem Oxtorner zurück in ihr Versteck gefolgt war, lachte meckernd.
    „Ich möchte wissen, ob der Vogel, von dem ich Besuch hatte, zu diesem Schwarm von Direktor zehn - oder Shabazza - gehörte", sagte der Zwerg mit der übergroßen Nase, dem schulterlangen, struppigen Rothaar und den schwarzen, sehr dicht beieinanderstehenden Augen.
    Der Goldner hatte bisher geschwiegen. Er stand noch sichtlich unter der Schockeinwirkung. Es war gar nicht lange her, daß er sich zur Wahl für den frei gewordenen Posten des Direktors eins gestellt hatte. Vielleicht dachte er daran, daß er, hätte er die Wahl nicht verloren, jetzt ständig in der Nähe des unheimlichen Wesens leben würde, das sich Direktor zehn nannte.
    „Es ist möglich, ja sogar anzunehmen", meinte Reginald Bull. „Woran denkst du? Ob dich der Vogel, in Shabazzas Auftrag, ausspionieren sollte?"
    „Es wäre doch möglich, oder?"
    „Wir müssen mit allen Möglichkeiten rechnen, solange wir keine Klarheit über Direktor zehn haben", sagte Rhodan. „Wenn Trabzon in den nächsten Stunden nicht weiterkommt, bleibt uns nur eins, um hinter das Geheimnis zu kommen."
    „Ich weiß, was du sagen willst", knurrte Bull. „Du willst dich in die Höhle des Löwen wagen. Wir wissen, wo die Quartiere der Direktoren liegen. Also willst du dich dort umsehen, wenn die Vögel ausgeflogen sind. Ich meine jetzt die Direktoriumsvögel, nicht die Lamuuni."
    „Sie haben gerade erst eine Sitzung gehabt", wandte Mondra Diamond ein. „Glaubt ihr etwa, sie verlassen so bald wieder gemeinsam ihr Nest? Das kann Tage dauern oder auch Wochen."
    „Dann warten wir eben solange", sagte Nico. „Wir haben doch Zeit, oder?"
    Aus mehreren Richtungen kamen nun die Proteste.
    „Noch eine Woche, in dieser Maske, und ich werde wahnsinnig", beschwerte sich Mondra Diamond.
    „Und sicher sind wir auch nicht. Direktor sechs hat noch nicht vergessen, daß ihm sein Servoroboter gestohlen worden ist. Und mindestens zwei der Touffx, dieser Zophengorn-Wächter, wissen, wer wir sind. Sie brauchen uns nur über den Wegzulaufen, und aus ist es. Nein, Freunde, Zeit haben wir gerade nicht."
     
    *
     
    Sie verbrachten den Rest des Tages tatenlos im Versteck. Nur Trabzon Karett arbeitete mit seinem Syntron und versuchte das Unmögliche: doch einen Hinweis auf Direktor zehn im Großrechner zu finden.
    Gegen Abend gingen Rhodan, Bull, Mondra und Tautmo Aagenfelt zum wiederholten Mal in einen Speisesaal, um Nahrung und Getränke für die Gruppe zu holen. Auch diesmal hatten sie Glück, und alles ging glatt. Die Robotküche lieferte ihnen alles, was sie brauchten. Sogar eine Art Kaffee hatten sie ausfindig machen können.
    „Morgen werden wir bis zum Kabinentrakt der Direktoren vordringen", kündigte Rhodan nach dem Essen an, an dem der Oxtorner Monkey demonstrativ nicht teilnahm. „Ich habe vor, kurz vor dem Energieschirm, der die Quartiere der Direktoren vom übrigen Empirium trennt, eine Wanze zu verstecken. Über die können wir ständig verfolgen, wann welcher Direktor seine Unterkunft verläßt,"
    „Gute Idee", stimmte Bully zu. „Ich bin dabei."
    Rhodan und Mondra wechselten einen kurzen Blick, und Bull verstand. Beide wollten die Gruppe nicht mit ihren privaten Angelegenheiten belasten.
    „Trabzon?" fragte Rhodan. „Wie ist es mit dir? Etwas Luftveränderung würde dir auch einmal guttun."
    „Wenn ich bis morgen nichts gefunden habe, komme ich mit und bringe die Wanze an", versprach der PositronikSpezialist.
    „Danke", sagte Perry. „Ihr anderen bleibt hier und haltet die Stellung!"
    „Ich möchte auch mitkommen", verlangte Mondra und zeigte mit dem Daumen auf den hinter ihr sitzenden Oxtorner. „Jede Minute, in der ich nicht die gleiche Luft wie er atmen muß, ist mir Gold wert."
    Rhodan holte tief Luft und schüttelte den Kopf. „Mondra, ich bitte dich jetzt zum letzten Mal - vergiß, was geschehen ist, zumindest so lange, bis wir diesen Einsatz abgeschlossen haben. Eine Spaltung der Gruppe könnte unseren Untergang bedeuten. Wenn wir dies hier hinter uns haben, kannst du meinetwegen mit Monkey machen, was du willst. Aber jetzt nimm bitte endlich Vernunft an!"
    Er sah sie so durchdringend an, daß sie sich abwenden mußte. Sie gab keine Antwort. Allerdings verzichtete sie auch darauf, ihre Bitte zu wiederholen.
    Die Terraner und der Oxtorner legten sich zum Schlafen auf den nackten Boden. Sie hatten sich in den letzten Tagen daran gewöhnen müssen, so hart zu ruhen.
    Viel Schlaf
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