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1932 - Schiff am Abgrund

Titel: 1932 - Schiff am Abgrund
Autoren: Unbekannt
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die leichte Schulter und strotzte nur so von ungestümer Begeisterungsfähigkeit.
    Wer ihn jetzt allerdings unter dem ausladenden Rumpf der ALVAREZ neben- der Bodenschleuse hätte sehen können, wäre schnell auf den Gedanken gekommen, es mit einem altersschwachen Mann zu tun zu haben.
    „Die GOOD HOPE DREI verschollen?" fragte er ungläubig und vergewisserte sich mehrfach, daß die Hologrammprojektion richtig funktionierte und kein heimlicher Beobachter ihn als Menschen identifizierte.
    „Ja, gewiß", bestätigte der Thorrimer. Das Schiff vom zweiten Planeten des Thorrtimer-Systems war vor wenigen Minuten gelandet und hatte die Besatzung der ALVAREZ umgehend kontaktiert. „Es ist gerade so, als sei sie spurlos aus DaGlausch verschwunden."
    Das konnte nicht sein, und Hornung wußte das.
    „Kannst du mir die Daten über alle Beben der letzten drei Wochen besorgen?" erkundigte er sich.
    „Natürlich. Navajo und de Moleon kennen sie bereits und haben sie prüfen lassen. Im Bereich der Flugroute und des Zielsystems fanden keine Beben statt."
    „Ich danke dir für die Informationen. Viel Erfolg auf Kristan."
    Der Thorrimer verabschiedete sich, und Hornung in der Hologrammtarnung eines dunkelhäutigen Humanoiden mit etlichen Knochenwülsten kehrte in das Innere der ALVAREZ zurück. Der 280-Meter-Kugelraumer war genau wie die beiden anderen Schiffe vor der Versetzung Alashans zur Verschrottung vorgesehen gewesen.
    In den Monaten auf Thorrim hatten sie ihn flottgemacht, indem sie großmaßstäblich Anlagen der SHUMAN einbauten und dem Schiff ausreichende Flugtüchtigkeit verliehen. Die ALVAREZ besaß sogar zwei Desintegratorgeschütze an den beiden Polen. Nur Beiboote fehlten, weil es in Alashan zu wenige davon gab.
    Hinter dem Rücken des Kommandanten schloß sich die Schleuse, und er schaltete die Holoprojektion ab.
    „Ihr habt mitgehört", funkte er die Zentrale an. „Was haltet ihr davon?"
    „Nichts, rein gar nichts", klang die Antwort auf. Sie kam von Jon-Pedro Kreiloz, dem Chefwissenschaftler. „Bestimmt ist Fee Kellind inzwischen zurückgekehrt."
    „Wir sehen nach", entschied Hornung und schwebte im Antigrav nach oben. „Bis nach Kre’Pain sind es lediglich ein paar hundert Lichtjahre."
    „Wenn du meinst." Begeistert hörte es sich nicht an. „Wir machen mit."
    „Ich habe nichts anderes von euch erwartet."
    Jacho Hornung erreichte die Zentrale. Der Tower erteilte soeben die Starterlaubnis. Pira Zakanata schaltete die Systeme hech und gab den Countdown für den Syntron frei. Sechs Minuten dauerte es, bis die ALVAREZ abhob und in den Himmel von Kristan hinaufstampfte.
    Das Schiff hatte Waren an die KOMPANIE geliefert und neben einigen seltenen Rohstoffen auch zehn miniaturisierte Triebwerksblöcke an Bord genommen. Sie waren für die unterlichtschnellen Polizei-Space-Jets des TLD-Towers gedacht.
    Der Kugelraumer verließ den Planeten und entfernte sich in Richtung des galaktischen Zentrums.
    Diesmal legte er eine Strecke von vierzehn Lichtjahren zurück. Im Normalraum angelangt, änderte er die Flugrichtung und hielt auf die Westside von DaGlausch zu.
    Dreißig Lichtjahre und mehrere Flugstunden inklusive Wartepausen später war Hornung endgültig davon überzeugt, daß sich kein Verfolger auf ihre Fersen geheftet hatte. Dennoch blieb der Kommandant vorsichtig.
    „Wir legen eine zusätzliche Etappe ein, ehe wir in Richtung Kre’Pain fliegen", sagte er und nannte dem Syntron die Koordinaten.
    Sie opferten vier Stunden Zeit und lagen dann weitere hundert Minuten im Ortungsschutz eines planetenlosen Sterns auf der Lauer. Danach erst beschlossen sie, das Wagnis einzugehen und sich auf die Suche nach der GOOD HOPE III zu machen.
    Kurz vor dem Sturz durch das Mini-Black-Hole empfing der Hyperorter einen verstümmelten Funkspruch. Hornung reagierte sofort. Er ließ den Countdown abbrechen. Das künstliche Schwarze Loch in Flugrichtung fiel in sich zusammen.
    Als die ALVAREZ Sekunden später die Stelle durchflog, zeigte sich keinerlei Wirkung mehr. Selbst wenn es draußen noch Restenergien gab, hielt die Schirmstaffel sie mühelos vom Schiff ab.
    Dreimal drang unzusammenhängendes Rauschen aus den Akustikfeldern, mehrfach von stakkatoartigen Lauten unterbrochen. Der Syntron benötigte ziemlich lange mit der Analyse und der Auswertung.
    „Es ist die GOOD HOPE III", bestätigte Foo Monitor, die Syntronspezialistin. „Fee Kellind persönlich."
    „Ich brauche die Koordinaten." Jacho Hornung klang ausgesprochen
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