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193 - Im Schatten der Tower Bridge

193 - Im Schatten der Tower Bridge

Titel: 193 - Im Schatten der Tower Bridge
Autoren: A.F.Morland
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noch von der Waffe übrig war, zu Boden fallen. Er konnte den Schaft nicht mehr halten. Blut färbte die Dielen rot.
    Das war das Letzte, was Steve Bedford mitbekam, dann senkte sich eine bleierne Schwärze auf ihn, und er brach tot zusammen.
    ***
    Sampson raste wie der Teufel vor mir her - links, rechts, um Gebäudeblocks herum, Auffahrten hoch, durch Unterführungen… Er kannte einige Tricks, doch damit kam er bei mir nicht an, denn ich kannte sie auch. In den meisten Fällen wußte ich schon vorher, wie seine Manöver, mit denen er mich überraschen wollte, ausgehen würden, und stellte mich rechtzeitig darauf ein.
    Jetzt hatten wir eine breite Straße mit Schienen unter den Rädern. Sie verlief parallel zur Themse. Sampsons Wagen drehte sich auf einmal um 180 Grad.
    Ich muß zugeben, daß er mich diesmal überrascht hatte.
    Plötzlich war mir die Schnauze des Fluchtwagens zugewandt, und Sampson gab ungestüm Gas. Die Reifen drehten sich durch, und blauer Rauch stieg hoch, während mir Sampson mit rasch zunehmender Geschwindigkeit entgegenkam.
    Er setzte anscheinend alles auf eine Karte.
    Hatte er tatsächlich die Absicht, mich frontal zu rammen? Wenn nicht - nach welcher Seite würde er im allerletzten Augenblick ausweichen?
    Vielleicht lenkte ich meinen Wagen in dieselbe Richtung, dann krachten wir erst recht zusammen!
    Er blieb verbissen auf Kollisionskurs.
    Der weicht nicht aus! dachte ich nervös.
    Ich sah sein hartes, verkniffenes Gesicht deutlich. Er machte auf mich den Eindruck, als wüßte er, daß er den Frontalzusammenstoß ohne einen Kratzer überleben würde. Wie sollte ich die Gefahr abwenden? Bremsen nützte wenig. Selbst wenn ich meinen Rover stoppte, würde mich Sampson rammen.
    Ich schoß auf ihn, streckte die Hand aus dem Fenster und gab mehrere Schüsse ab. Die geweihten Silbergeschosse stanzten Löcher in das Sicherheitsglas der Windschutzscheibe.
    Eines in Schulterhöhe!
    Die Kugel zwang Sampson, seinen Wagen nach rechts zu ziehen. Sekunden später fegte er haarscharf an der Roverschnauze vorbei. Ich wagte schon nicht mehr zu hoffen, daß es so ausging. Es konnte sich nur um Millimeter gehandelt haben.
    Ich riß meinen Wagen im Powerslide herum, wie es vorhin Sampson getan hatte, und sah das andere Fahrzeug mehr und mehr von der Straßenmitte abdriften.
    An einem breiten Betonsockel war dann Endstation für Sampson. Er prallte mit ungebremster Wucht dagegen, der Wagen wurde um ein Drittel zusammengepreßt, Benzin klatschte auf den Asphalt, und schon brannte das Auto.
    Ich griff mir den Handfeuerlöscher und versuchte den Brand zu bekämpfen. Sampson lebte und war bei Bewußtsein. Ich brauchte ihn lebend!
    Er wollte raus aus dem Wagen, war aber eingeklemmt, und als die Flammen sich auf ihn stürzten, schrie er wie von Sinnen. Ich wurde dem Feuer nicht Herr.
    Sampson schlug um sich. Er hatte sich nicht mehr unter Kontrolle, das sah ich, als diese violette Schlange aus seinem Mund stieß.
    Und sie schaffte, was ihm nicht gelang.
    Ihr Schädel schien granithart zu sein. Sie durchschlug das Seitenfenster und schnellte mir entgegen. Wenn ich nicht zurückgesprungen wäre, hätte mich das Reptil gebissen.
    Die Schlange trennte sich von Sampson, um mich angreifen zu können, Armdick und etwas mehr als einen Meter lang war sie. Während das Feuer sein Vernichtungswerk an Sampson und dem Wagen fortsetzte, mußte ich Schritt um Schritt vor dem zischenden Ungeheuer zurückweichen.
    Jetzt richtete sich das Biest wie eine Kobra auf.
    Gespannt wie eine Stahlfeder wirkte die Schlange. Ich warf den Handfeuerlöscher weg und richtete den Colt Diamondback mit beiden Händen auf den geschuppten Feind.
    Ich zielte auf den Schädel mit den kleinen, bösen Augen - und drückte in dem Moment ab, als das Höllenreptil wie das Ende einer Peitsche auf mich zuschnellen wollte.
    Die Kugel saß und zerfetzte den häßlichen Schlangenkopf, und schon im nächsten Augenblick verging der Körper des violetten Reptils.
    Sampson!
    Ich wollte mich wieder um ihn bemühen, aber er war nicht mehr da. Es sah so aus, als hätte das Feuer ihn aufgefressen, aber ich wußte, daß er sich nach dem Ende der Schlange aufgelöst hatte.
    Zwei von drei Sampson-Brüdern existierten nicht mehr. Mir blieb nur, zu hoffen, daß Mr. Silver mit seinem Gegner mehr Glück hatte. Wie sollten wir sonst Noel Bannister wiederfinden?
    ***
    Als April Wills Steve Bedford sterben sah, dachte sie: Nun ist alles aus. Trotz des Schocks bereute sie, Steve in
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