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193 - Im Schatten der Tower Bridge

193 - Im Schatten der Tower Bridge

Titel: 193 - Im Schatten der Tower Bridge
Autoren: A.F.Morland
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zu spüren kriegt. Es wird nicht einfach sein, die schwarze Kraft, die ihn nicht mehr freigeben will, zu überlisten.«
    Wieder grinste Tucker Peckinpah schadenfroh. »Hoffentlich schaffen Sie es, Noel Bannister zu helfen. Er ist so ein sympathischer Mann und ein großartiger Kämpfer, der sich stets ohne Rücksicht auf Verluste für die gute Sache einsetzt.«
    Es klang beinahe wie ein Nachruf.
    Sie vereinbarten, daß Mr. Silver noch einmal kurz anrufen würde, bevor er das Haus in Knightsbridge verließ, damit Peckinpah fertig war, wenn der Ex-Dümon hier eintraf.
    »Ich werde auf der Straße warten, damit es keinen Aufenthalt gibt«, sagte der Industrielle, denn in seinem Haus wollte er Mr. Silver lieber nicht haben.
    Er legte auf und rieb sich gemein grinsend die Hände.
    »Der arme Noel Bannister«, höhnte Cruv. »Eingeschlossen in einen unbequem harten Stein, im Begriff, selbst zu Stein zu werden.«
    »Es wird für ihn noch sehr qualvoll sein«, sagte Morron Kull. »Frank Esslin hat hervorragende Arbeit geleistet, an die wir anknüpfen werden.«
    »In welcher Weise?« erkundigte sich Tucker Peckinpah.
    »Tony Ballard und seine Freunde dürfen keine Möglichkeit mehr haben, Bannister zu helfen«, sagte Morron Kull.
    »Ist es nicht ohnedies unmöglich?« fragte der Industrielle.
    »Im Augenblick sieht es so aus, aber Mr. Silver - oder sonst jemand - könnte einen rettenden Einfall haben. Dazu werden wir es gar nicht erst kommen lassen.«
    »Was tun wir?«
    »Wir lassen die Säule verschwinden. Du bringst sie an einen geheimen Ort…«
    »Und dann?«
    »Lassen wir den Dingen einfach ihren Lauf«, sagte Morron Kull.
    »Mit anderen Worten: Wir sorgen dafür, daß Noel Bannister ungestört zu Stein werden kann«, meinte der Industrielle.
    »Richtig«, bestätigte Kull, »denn diese Erfahrung wollen wir Bannister doch nicht vorenthalten.«
    ***
    »Soll ich dich begleiten?« fragte Roxane, die Hexe aus dem Jenseits, ihren hünenhaften Freund.
    Der Ex-Dämon strich ihr eine Strähne ihres langen schwarzen Haares aus dem schönen, ebenmäßigen Gesicht und blickte ihr in die meergrünen Augen. »Nicht nötig. Aber wenn wir uns mit der Säule beschäftigen, möchte ich, daß du dabei bist. Vielleicht hast du eine Idee, wie wir Noel helfen können.«
    Er holte Shavenaar, das Höllenschwert, das in einer Lederscheide steckte. Auf seinen mentalen Befehl hin machte sich die lebende Waffe unsichtbar.
    Auch die Scheide verschwand.
    Mr. Silver hängte sie sich auf den Rücken und verließ Tony Ballards Haus am Trevor Place. Er fuhr mit Tonys schwarzem Rover zu Peckinpah.
    Der Industrielle wartete tatsächlich an der Straßenecke.
    »Das wäre nicht nötig gewesen«, sagte Mr. Silver. »Ich hätte kurz reinkommen können.«
    »Ich nützte die Gelegenheit gleich, um mir ein wenig die Beine zu vertreten«, gab der Industrielle lächelnd zurück.
    »Wo haben Sie denn heute. Ihren abgezwickten Schatten?« erkundigte sich Mr. Silver. Er meinte den Gnom. »Cruv fühlt sich nicht wohl.«
    »Hoffentlich nichts Ernstes.«
    »Eine kleine Verstimmung. Ich riet ihm, sie auszukurieren. Wenn Sie mich begleiten, muß mein Leibwächter nicht unbedingt dabei sein.«
    Mr. Silver grinste. »Sah der Knirps das ein? Das wundert mich. Der traut mir doch nicht zu, daß ich genausogut auf Sie aufpassen kann wie er.«
    Der Ex-Dämon fuhr weiter. Sie gerieten in einen Stau. Zorn und Hektik brachen unter den Autofahrern aus. Mr. Silver blieb ruhig, während ringsherum ein wütendes Hupkonzert anhob.
    Mr. Silver hatte keinen Grund, sich daran zu beteiligen. Er war rechtzeitig von zu Hause weggefahren. Selbst wenn sie hier eine halbe Stunde standen, würden sie den Heathrow Airport noch rechtzeitig erreichen.
    Allmählich begann die Blechschlange wieder zu kriechen, und schließlich rollte der Verkehr wieder.
    Während der Fahrt erzählte Tucker Peckinpah von den Briefen eines offenbar geistesgestörten Mannes, der eine Million Pfund von ihm haben wollte.
    »Wofür?« fragte Mr. Silver. »Ich meine, ich kann doch nicht irgend jemandem einen Brief schicken und ihn auffordern, mir Geld zu geben.«
    »Dieser Mann tut es«, sagte Tucker Peckinpah. »Natürlich handelt es sich um kein Bittschreiben, sondern um einen Drohbrief.«
    »Und womit droht er, für den Fall, daß Sie nicht zahlen?«
    »Daß ich es bereuen werde.«
    »Wurde er nicht konkreter?«
    »Bisher nicht«, sagte Tucker Peckinpah und zuckte gleichgültig die Schultern. »Ich habe mich
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