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191 - London - Stadt der Vampire

191 - London - Stadt der Vampire

Titel: 191 - London - Stadt der Vampire
Autoren: A.F.Morland
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langsam auf. Nichts geschah. Harry Rafferty war als erster enttäuscht. »Es funktioniert nicht!«
    »Halt’s Maul und warte ab!« erwiderte Crespo. »Der Spuk geht gleich los.«
    Im Zentrum des Pentagramms bildete sich mit einemmal ein Glutpunkt - wie wenn Sonnenlicht von einer Lupe gebündelt wird. Aber es gab kein Brennglas, und es schien keine Sonne, sondern der Mond stand am nachtschwarzen Himmel.
    Die Hitze kam von unten, aus dem Boden. Graue Rauchkringel stiegen auf.
    »Uh, wie das stinkt!« beschwerte sich Flora Nugent.
    »Nach Schwefel«, erklärte Vincent Crespo. »Und jetzt paßt mal auf, gleich ist es soweit.«
    Harry Rafferty grub seine Hasenzähne in die Unterlippe und hielt den Atem an. Bevor er ein ›Wegbereiter‹ wurde, war das Leben für ihn langweilig und sinnlos gewesen. Wofür bin ich nütze? hatte er sich immer wieder gefragt. Heute wußte er es. Er hatte eine Daseinsberechtigung.
    Ein aggressives Zischen ließ die Umstehenden zusammenzucken. Etwas, das wie eine Feuerfaust aussah, durchstieß den Boden, zerstörte den Drudenfuß und verpuffte.
    »Habt ihr’s alle gesehen?« Vincent Crespo blickte begeistert in die Runde. »Das war ein Gruß aus der Hölle. In meinem Buch steht, daß man danach von der schwarzen Macht zu Großem herangezogen werden kann. Freunde, wir werden schon bald eine Menge zu tun haben.«
    ***
    Die Höhle befand sich hinter einem Wasserfall, der aus großer Höhe tosend in ein großes Felsenbecken stürzte. Seelen schwammen ächzend und kraftlos darin.
    Es war ihnen nicht möglich, das steile Ufer zu erklimmen. Sie rutschten immer wieder ins Wasser zurück, wo Fische mit scharfen Zähnen auf sie warteten.
    Was die Fische nicht fraßen, holten sich Greifvögel, die immer wieder auf die Wasseroberfläche hinabstießen und mit einer verzweifelt heulenden Seele davonflogen.
    In der Hölle gibt es viele Qualen. Dies war eine davon.
    Und es stürzten immer neue Seelen in das große Becken.
    Loxagon saß auf einem Stein, Croon hockte vor ihm auf dem Boden. »Wenn Asmodis zu schwach zum Herrschen ist, werde ich ihn vertreten«, erklärte der Teufelssohn.
    Croon schüttelte den Kopf. »Er wird sich nicht erholen. Deine Vertretung kommt einer Machtübernahme gleich.«
    »Das wird dem Rat der Ersten Teufel nicht gefallen«, sagte Loxagon.
    »Vor allem Torath, ihr Sprecher, wird seine Machtgier kaum bezähmen können. Er wird nichts unversucht lassen, um dich auszuschalten und sich selbst auf den Höllenthron zu setzen. Yora, Mago, Atax, Phorkys - der gesamte Höllenadel könnte von Torath überrumpelt werden. Wenn der Sprecher des Rates der Ersten Teufel den Thron einmal erobert hat, wird es so gut wie unmöglich sein, ihn von dort zu verjagen. Er wird die nötigen Vorkehrungen zu seinem Schutz treffen.« Loxagons dichte Augenbrauen zogen sich zusammen, über seiner Nasenwurzel entstand eine tiefe Falte. »Man sollte ihn rechtzeitig außer Gefecht setzen.«
    »Laß mich das tun«, bat Croon. »Ich möchte dir meine Loyalität beweisen.«
    »Indem du Torath vernichtest?«
    Der Gedrungene bleckte die eisernen Zähne. »Traust du mir das nicht zu?«
    »Dir eilt der Ruf voraus, daß man dir alles Zutrauen muß!«
    »Ich werde dieses Problem für dich lösen!«
    Was hätte Loxagon dagegen haben sollen? Er erklärte sich damit einverstanden. Es gab kaum Kämpfe, denen er aus dem Weg ging, und er hätte sich auch nicht gescheut, gegen Torath anzutreten. Aber er sollte sich jetzt besser in Asmodis’ Nähe aufhalten, um zur Stelle zu sein, wenn die Kräfte den Höllenherrscher im Stich ließen.
    Croon erhob sich. »Dich wird schon bald die Kunde erreichen, daß Torath nicht mehr lebt, und nur du wirst wissen, daß ich ihn für dich getötet habe.«
    ***
    Der mächtige Felsblock hätte uns erschlagen, jedenfalls mich. Vielleicht wäre Mr. Silver durch die Silberstarre davor bewahrt worden, aber mich hätte der Felsen zerquetscht, wenn er bis zum Schluchtboden hätte durchsausen können, aber er wurde von den Wänden, die ein steiles V bildeten, aufgefangen.
    Hart hieb er in die Kerbe und klemmte fest.
    Verhinderte er nun, daß die Wände immer mehr zusammenrückten? Ich hoffte es.
    Rasch wischte ich mir den Schweiß von der Stirn, und dann versuchte ich erneut, Mr. Silvers Fuß mit dem Höllenschwert freizubekommen, aber es wollte mir nicht gelingen. Verdammt.
    Über uns knirschte der Felsen. Ich schaute nervös nach oben und bemerkte, daß der harte Stein Risse bekam. Er war dem Druck der
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