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1907 - Paradoxzeit

Titel: 1907 - Paradoxzeit
Autoren: Unbekannt
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hielt.
    In diesem Moment bekam er einen Treffer ab. Feuer loderte an seinem Schirm hoch, doch die Belastung war zu gering, der Schutzschirm hielt stand.
    Und dann war Tifflor aus dem Gefahrenbereich und sah vor sich den Monolithen auftauchen. Er aktivierte im Flug das Funkgerät, versuchte hektisch, den alten Freund auf der vereinbarten Frequenz zu erreichen. Er bekam keine Antwort. Statt dessen blitzte es in einer Ruine nahe dem Monolithen auf. Der Strahlenschuß verfehlte ihn nur knapp. Tifflor begriff das nicht. Die einzige mögliche Erklärung war die, daß es gar nicht Mike war, der sich nahe dem Monolithen verschanzt hatte. In diesem Fall wäre er vom Regen in die Traufe gekommen, er stünde zwischen zwei Feuern.
    Tifflor flog tiefer, um einem möglichen Gegner kein so leichtes Ziel zu bieten.
    Gleichzeitig wechselte er die Funkfrequenz und ließ seine Worte vom Translator ins Kunios übersetzen. „Ich bin ein gestrandeter Chronaut und werde von Zeitlosen ..."
    Tifflor verstummte unwillkürlich, als er plötzlich hinter einem Trümmerwall ein seltsames Gefährt auftauchen sah. Es sah entfernt einem antiken terranischen Shift mit Kettenantrieb ähnlich, nur war es doppelt so groß und hatte recht zahlreiche eigenwillige Aufbauten. Auf diesen rotierten drei gitterartige Konstruktionen, die Ortungsantennen hätten sein können. Doch es handelte sich um exotische Strahlenwerfer, wie Tifflor gleich darauf erfuhr.
    Die Zeitlosen, die seine Verfolgung zu Fuß aufgenommen hatten, sahen sich plötzlich dem unverhofft auftauchenden Panzer gegenüber. Sie waren ohne jede Chance, denn aus den im Zentrum aufglühenden Gitterkonstruktionen lösten sich bläuliche Strahlenbündel und fegten sie der Reihe nach hinweg.
    Tifflor wartete ihr endgültiges Ende nicht mehr ab. Er deaktivierte seinen Schutzschirm und ging hinter den Ruinen in Deckung. In deren Schutz lief er geduckt weiter, um aus der Fahrtrichtung des Panzermonstrums zu gelangen.
    Da sah er sich auf einmal einem Shuuken gegenüber, der an einer Mauer kauerte und einen klobigen, veraltet wirkenden Strahler auf ihn gerichtet hatte. Seine Kombination war verschmutzt, versengt und zerschlissen.
    An Stelle des rechten Arms klaffte eine Wunde, die mit einem transparenten Gelee verschlossen war. Die beiden Beine waren wie leblos auf dem Boden ausgestreckt, als seien sie Fremdkörper, die nicht zum Körper gehörten.Der Rüssel mit den Infrarot-Noppen war wie im Krampf steif und steil aufgerichtet. Der Triple-Chronograph an seinem Halswulst war zertrümmert, die Sprechmaske hing schief über seiner Mundöffnung. Doch funktionierte sie noch und war in der Lage, Ultraschall in für menschliches Gehör verständliche Laute zu übertragen. -' „Du kannst nur jener sein, der von den Zeitlosen verfolgt wird", sagte der Shuuke. „Ich habe noch nie ein Wesen wie dich gesehen."
    „Ich bin auch fast einzigartig in Puydor", antwortete Tifflor. „Hättest du mich getroffen, dann wäre mein Partner als einziger unserer Art übriggeblieben. Warum hast du auf mich geschossen?"
    „Ich muß jeden als Feind betrachten. Ich bin seit vielen Tagen völlig auf mich allein gestellt. Eine mächtige Bande von Zeitlosen ist hinter mir her. Sie jagen mich gnadenlos ... Jetzt haben sie mich in die Enge getrieben. Es ist aus."
    „Vertraust du wenigstens mir?" fragte Tifflor mit einem Blick auf die Waffe, die immer noch auf ihn gerichtet war. „Was habe ich denn für eine Wahl? Ich bin am Ende." Die Waffe entglitt der vierfingrigen Hand mit den biegsamen Fingern. „Wer bist du?"
    „Wein Name ist Julian Tifflor. Ich bin aus einer viele Lichtjahre entfernten Galaxis nach Puydor gekommen ... Ich habe jedoch keine Ahnung, wie weit meine Heimat wirklich entfernt ist."
    „So weit ist die Kunde von den uner meßlichen Tronium-Azint-Vorkommen auf Curayo also schon gedrungen?" fragte der Shuuke.
    Es klang traurig. Tifflor hätte sagen können, daß er gar nicht wegen des Howalgoniums nach Curayo gekommen war, doch verkniff er es sich im letzten Moment.
    Der Shuuke hatte offenbar auch gar keine Antwort erwartet, denn er fuhr fast ohne Pause fort: „Mein Name ist Raggo Sovv.
    Auch ich war einst dem Tronium-Azint verfallen. Doch dann passierte mit mir eine Wandlung. Ich erkannte, daß Curayo viel mehr zu bieten hat als bloß dieses schnöde Schwingquarz. Ich zog aus, um die wahren Geheimnisse von Curayo zu ergründen, die seit undenklichen Zeiten in Vergessenheit geraten sind. Doch nun gebe ich mein
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