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1907 - Paradoxzeit

Titel: 1907 - Paradoxzeit
Autoren: Unbekannt
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Belastung nicht standhalten könnte.
    Punktbeschuß macht alles durchlässig, durchzuckte es ihn, doch dann versank er in einem Nebel, den er im Augenblick nicht einordnen konnte. Die Flammen erloschen.
    Obwohl er noch nie mit einer solchen Situation konfrontiert worden war, war ihm sofort klar, daß er von einem der beiden extremen Zeitfelder verschluckt worden sein mußte. Hart schlug Tifflor auf dem Boden auf.
    Langsam richtete er sich auf. Natürlich hatte der Anzug verhindert, daß ihm etwas passierte; dafür war er zu stabil. Alle Knochen waren heil. Dennoch konnte ein SERUN eigentlich nicht einfach „abstürzen".
    Das war ein untrügliches Zeichen dafür, daß sowohl der Antigrav wie auch weitere Sicherheitssysteme des SERUNS ausgefallen sein mußten. Sogar der Schutzschirm war völlig zusammengebrochen, so daß er allen Einflüssen von außen schutzlos ausgeliefert war. „Piko, wie ist es um dich bestellt?" erkundigte sich Tifflor beim Computer seines SERUNS.
    Keine Antwort. Das Gerät blieb stumm. „Piko, Piko! Melde dich!"
    Wieder keine Antwort. Tifflor sagte sich beruhigend, daß das vorübergehende Schweigen des Pikosyns nicht unbedingt für einen Totalausfall stehen mußte. Vielleicht hatte nur seine Peripherie etwas abbekommen, und er war mit dem System-Check beschäftigt.
    Zu Tifflors Erleichterung meldete sich der Pikosyn nach einiger Zeit wieder. „Einige Systeme sind beschädigt. Der Schaden ist nicht irreparabel. Ich kann dir jedoch vorübergehend keinen absoluten Schutz bieten."
    „Dann sieh zu, daß du den Schaden so rasch wie möglich behebst, Piko!"
    Es war eine überflüssige Aufforderung, denn der Pikosyn war sowieso auf schnellstmögliche Schadensbehebung programmiert.
     
    *
     
    Tifflor fand sich zwischen hoch aufragenden Ruinen wieder, die relativ gut erhalten waren. Im Hintergrund sah er einen unzerstörten Gebäudekomplex; das letzte Licht der Sonne spiegelte sich in Metall und schickte seine Glitzereffekte über die karge Umgebung.
    Man hatte Tifflor in der Station der Chronauten über das Sonnenlicht informiert.
    So richtig verstanden es die Chronauten selbst nicht, wie es gelang, daß die Sonne in den betreffenden Zeitfeldern immer „richtig" auf- und unterging.
    Auf Trokan gab es nur Dämmerlicht, überlegte er sich, da haben hyperdimensionale Effekte durch das Zeitrafferfeld dafür gesorgt, daß das Sonnenlicht nur als grauer Schimmer auf dem Planeten ankam.
    Dafür hatte es auf dem Planeten der Herreach aber auch keine Nacht gegeben.
    Auf Curayo war alles anders: Die verschiedenen Zeitfelder, sosehr sie auch voneinander abwichen, waren nicht, so extrem getrennt wie die millionenfachen Unterschiede, die es zwischen Trokan und dem normalen Universum gegeben hatte.
    Die Wissenschaftler der Chronauten hatten nach Jahrtausenden der Erkundung die Theorie aufgestellt, daß sich die verschiedenen Zeitfelder gegenseitig in der Summe „aufhoben"; die Energiebilanz blieb so dieselbe, und es kam stets genügend Sonnenlicht zur Erde.
    Richtig überzeugt hatte Tifflor diese Theorie nicht - aber er sah, daß sie von einer großen Wahrscheinlichkeit sein mußte.
    Da der Aktivatorträger seinen Antl grav im Moment nicht benutzen konnte, machte er sich zu Fuß auf den Weg. Er erklomm eine Schutthalde. Von hier oben hatte er einen guten Überblick. Er stand nun inmitten eines weiten Ruinenfeldes, das vielleicht einmal eine Stadt gewesen war.
    Doch das mochte viele Jahrtausende hersein.
    Nichts war mehr heil, nur Trümmer lagen oder standen in der Ebene. Der nebelige Horizont lag in ungewisser Ferne; bis an den Rand seines Gesichtsfeldes zogen sich die Ruinen.
    Das Zeitfeld, dessen Ausdehnung Tifflor unbekannt war, mußte sehr rasch weitergewandert sein oder sich entsprechend ausgedehnt haben, denn Tifflor war inzwischen weit von seiner Grenze entfernt.
    Wie weit?
    Der Pikosyn war außerstande, ihm diese Frage zu beantworten. Natürlich war sogar der Hypertaster ausgefallen, so daß Tifflor nicht die Möglichkeit hatte, nach eventuellen Howalgonium Vorkommen zu suchen, von denen es auf Curayo ungewöhnlich viele zu geben schien. Zu seinem großen Erstaunen hatte er auf der Station festgestellt, daß das geheimnisvolle Element Tronium-Azint, das alle zu finden erhofften, identisch war mit dem Schwingquarz Howalgonium, das in der heimatlichen Milchstraße in speziellen Geräten und Maschinen eingesetzt wurde. „Wozu bist du denn überhaupt noch nütze, Piko?" schimpfte Tifflor. „Ich bin
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