Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1903 - Bebenalarm

Titel: 1903 - Bebenalarm
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
ansonsten können wir ja ohnehin nicht überleben. Die Nahrungsmittelfabriken werden natürlich als letzte Einrichtung abgeschaltet. Alle für Quarantimo bestimmten Vorräte. werden im Zentrum der Stadt unterirdisch gelagert und von dort aus verteilt. Ebenso werden wir den unterirdischen Wasserspeicher soweit wie möglich auffüllen, denn wir wissen nicht, was mit den Quellen im Land draußen geschieht."
    „Das Wasser ist unsere geringste Sorge", meinte Lokk. „Aber ich bin überzeugt, daß für diejenigen, die zurückbleiben, bis zum Bebentag alles getan ist. Und was ist mit den Schiffen?"
    „Wir haben alle im System erfaßt, sie werden bis spätestens morgen mittag fertig ausgerüstet und disponiert sein. Übermorgen früh beginnt die Evakuierung, bis dahin ist auch die Auswahl beendet, wer reisen darf."
    Tebb richtete ihr Schultertuch. Für einen kurzen Moment schloß sich die Nickhaut wie ein milchiger Schleier über ihre großen, violett glänzenden Augen.
    Reginald Bull bemerkte daraufhin ein unruhiges Scharren der übrigen Anwesenden. Es bedeutete also eine tiefe innere Regung - und keine optimistische. Wie denn auch?
    Sein Herz pochte plötzlich heftig, bis der Aktivator in seiner Schulter regulierend eingriff.
    Was für eine lächerliche Gemütsregung! dachte er. Es war ihm doch bewußt, daß es für ihn und seine Gefährten keine Plätze geben würde. Er sah zu seinem ältesten Freund, und ihre Blicke begegneten sich. Seit ihrer Rückkehr aus Tebbs Büro hatten Rhodan und Bull nicht mehr miteinander gesprochen.
    Bull richtete seine Aufmerksamkeit erneut auf Tebb Celestain. Die Nickhaut über ihren Augen zog sich wieder zurück.
    „Ich habe jetzt die traurige Aufgabe, euch zu sagen, wer hierbleiben muß", sagte sie langsam.
     
    OPFER
     
    Die lastende Anspannung in dem Raum bereitete Reginald Bull fast körperliche Schmerzen. Er konnte sehen, wie seine Gefährten ein wenig die Beherrschung verloren.
    Langsam musterte er sie.
    Tautmo Aagenfelt richtete seinen Blick stur auf den Boden, konnte aber nicht das Zittern seiner Hände unterdrücken; sie hingen an seiner Seite herunter, als gehörten sie nicht zu seinem Körper. Der terranische Physiker zählte ohnehin nicht zu den stabilsten Naturen.
    Bull wunderte sich ohnehin, daß Tautmo die Lage bisher erstaunlich ruhig meisterte.
    Bei Mondra Diamond, in die der Physiker rettungslos verliebt war, zeigte sich die Unruhe daran, wie ihre Hände durch das Gesicht wanderten. Mal zupfte die 33jährige am rechten Ohr, mal strich sie mit dem Zeigefinger über die Nase, dann wieder fuhr sie gedankenverloren mit dem Daumennagel über die schön geschwungenen Lippen, bevor sie mit den Händen ihre dunklen Haare zurechtmachte.
    Norman, der kleine Elefant, schrumpfte sichtlich in sich zusammen und sah mit großen Kinderaugen zu seiner Herrin auf, die auf diese Weise völlig mit sich selbst beschäftigt war. Der Kleine gab keinen Laut von sich, strich aber immer wieder mit seinem grauen Rücken an ihren Beinen entlang.
    Zu Bulls Erstaunen hatte sich Poulton Kreyn ebenfalls gut in der Gewalt: Der riesige Ertruser wollte offenbar nicht, daß man sah, wie er mit seinen Händen unruhige Gesten ausführte; er hatte sie zwischen den muskulösen Oberschenkeln verschränkt.
    Die Swoons blieben nach außen hin zurückhaltend, Ska Kijathe strahlte die übliche Ruhe aus, und Perry Rhodan strich einmal über die kleine Narbe am Nasenflügel. Das war das einzige Zeichen von Unruhe, daß Bulls ältester Freund von sich gab.
    Und ich, wie sehe ich aus? fragte er sich selbst. Die beiden Aktivatorträger mußten ihrer zusammengewürfelten Mannschaft ein gutes Vorbild sein.
    Es bestand überhaupt kein Grund für die Galaktiker, nervös zu werden - sie wurden ja in keinem Fall auserwählt, nachdem Tebb nicht einmal ihrem gesamten Haus den Flug gestattete. Trotzdem verursachte das Warten Herzklopfen; ein kleines Fünkchen Hoffnung hielt sich energisch, solange das Todesurteil nicht verkündet war...
    „Alle meine Brutschwestern im Quar-System werden sich mit ihren Kindern ersten Ranges auf den Schiffen einfinden", begann Tebb. „Das gleiche gilt für alle meine Nachkommen ersten Ranges, wo immer sie sich aufhalten. Ein entsprechender Aufruf an diejenigen, die nicht auf Quarantimo leben, ist schon abgeschickt. Meine Flotte ist nahezu fertig umgerüstet, und der Großteil der Schiffe verteilt sich auf die entsprechenden Planeten. Die Kinder zweiten Ranges von mir und meinen Schwestern
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher