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190 - Der Sohn des Vampirs

190 - Der Sohn des Vampirs

Titel: 190 - Der Sohn des Vampirs
Autoren: A.F.Morland
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Häßliche Feuerfratzen bildeten sich, mit brennenden Augen und großen spitzen Zähnen. Sie fielen über die Leichen her und fraßen sie innerhalb weniger Sekunden auf.
    Das Feuer erlosch.
    Nur das Blut der Opfer zeugte noch von den grauenvollen Dingen, die sich hier ereignet hatten.
    »Du hast sehr viel für mich getan«, sagte Calumorg, und etwas, das es in den Dimensionen des Schreckens eigentlich nicht gab und nicht geben durfte, schwang in seiner Stimme mit: Dankbarkeit.
    Es waren eben doch nicht alle Schwarzblütler gleich.
    Ragon beschloß, die Nacht in der Hölle bei seinem Vater zu verbringen. In absehbarer Zeit mußte die Verbindung zerreißen. Ragon wollte dabeisein, wenn es soweit war.
    Er setzte sich vor seinem Vater auf den Boden und wartete.
    ***
    Ich kehrte zu Karen Gray und Mr. Silver zurück. Als das Mädchen hörte, daß der Truckfahrer nicht mehr da war, leuchtete Triumph in ihren Augen.
    »Der Meister hat ihn sich geholt!« rief sie begeistert aus.
    Ich mußte mich beherrschen. Am liebsten hätte ich ihr eine Ohrfeige gegeben, aber ich sagte mir, daß sie verblendet war, daß nicht jene Karen aus ihr sprach, die sie gewesen war, bevor sie Ragon begegnete.
    Noch war sie nicht verloren.
    Wir konnten ihr helfen, allerdings würden wir ihr unsere Hilfe aufzwingen müssen, weil sie innerlich sehr stark mit Ragon verbunden war.
    »Wir werden etwas für sie tun, Tony«, sagte Mr. Silver. »Aber nicht hier. In einer Umgebung, die nicht vom Hauch des Bösen gestreift wurde, können wir ihr wirksamer helfen. Bringen wir sie zu uns nach Hause.«
    »Helfen?« fragte Karen Gray nervös. »Was wollt ihr tun? Ich brauche keine Hilfe!«
    »Sie werden uns später dankbar sein«, versicherte ich ihr.
    »Ich… komme nicht mit euch!« stieß Karen trotzig hervor.
    »Wir haben nicht die Absicht zu fragen, ob Sie wollen«, erwiderte der Hüne gleichmütig. Er schnappte sich das vom Bösen verdorbene Mädchen. Karen schrie ihre Wut heraus. Sie wollte dem Ex-Dämon ihre spitzen Fingernägel durchs Gesicht ziehen, doch das wußte er zu verhindern.
    »Gehen wir!« sagte er.
    Ich öffnete die Tür und warf einen aufmerksamen Blick hinaus. Niemand war zu sehen, auch Ragon nicht.
    Wir schafften das Mädchen, das sich wie wild gebärdete, zu meinem Rover. Der Ex-Dämon drückte sie in den Fond und setzte sich neben sie. Ich übernahm das Steuer und fuhr sofort los.
    ***
    Sie beschimpfte uns auf das unflätigste. Haß und Verachtung verzerrten ihr hübsches Gesicht zu einer unansehnlichen Fratze. Vicky Bonney war erschüttert. Karen wollte, daß sie ihr half. Als sie dazu nicht bereit war, beschimpfte sie auch meine Freundin.
    »Ihr seid Dreck! Widerlicher, scheinheiliger Abschaum! Ihr habt kein Recht, mich von Ragon fernzuhalten. Wir gehören zusammen. Es besteht ein Bündnis zwischen uns…«
    »Wir werden es beenden!« sagte Mr. Silver hart.
    »Das dürft ihr nicht! Dazu habt ihr kein Recht! Ich bin frei in meinen Entscheidungen!«
    »Nicht mehr«, widersprach Vicky. »Karen, du bist nicht mehr in der Lage, Gut von Böse zu trennen. Der Biß des Vampirs hat dich blind gemacht.«
    Mr. Silver stieß das Mädchen in einen Sessel. Karen wollte gleich wieder aufspringen, doch das ließ der Ex-Dämon nicht zu.
    Seine Hände begannen zu glänzen, sie verwandelten sich in Silber, und er legte sie dem laut protestierenden und fluchenden Mädchen blitzschnell um den Hals.
    Karen Gray riß entsetzt die Augen auf. Glaubte sie, der Ex-Dämon würde sie nun erwürgen?
    Vicky und ich sahen gespannt zu. Wir wußten, daß Mr. Silver nicht die Absicht hatte, das Mädchen zu töten. Er bekämpfte den schwarzen Einfluß lediglich mit einem starken Silberschock, damit Karen wieder normal wurde.
    Silbermagie schoß aus Mr. Silvers Händen in ihren Hals, durchraste ihren Körper, explodierte in ihrem Kopf und löschte alles, was schwarzen Ursprungs war, aus.
    Sie kreischte entsetzlich schrill, und die Haare standen ihr zu Berge. Sie bäumte sich auf und zuckte konvulsivisch. Das alles dauerte aber nur wenige Sekunden, dann sackte sie in sich zusammen, verlor das Bewußtsein und erschlaffte.
    Mr. Silver ließ sie los und trat zurück. »Das wäre erledigt.«
    Vicky und ich sahen, daß die Bißwunde an Karens Hals verschwunden war.
    »Es wird eine Weile dauern, bis sie zu sich kommt«, erklärte der Ex-Dämon.
    »Legen wir sie aufs Sofa«, schlug ich vor.
    Gemeinsam mit dem Hünen trug ich Karen durch den Salon. Vicky folgte uns. Sie betrachtete
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