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1898 - Das Daschka

Titel: 1898 - Das Daschka
Autoren: Unbekannt
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sehen.
    Als sie gekommen waren, zurück von Siga, um endlich ihrer wahren Bestimmung folgen zu können, da hatte es jeder Dscherro im Transmitterraum sehen und wahrnehmen können.
    Die Footen waren für das Daschka bereit gewesen. Es war nicht zu übersehen gewesen. Die Körper der Footen hatten geglänzt, im Licht der indirekten Beleuchtung sanft geschimmert, jenes feuchte Gleißen sehen lassen, das die Footen nur kurz vor und während des Daschka zeigten. Ihre nackten Körper waren bereits überzogen gewesen von jenem wunderbaren Stoff, den sie nur während des Daschka produzierten.
    Er umgab sie, hüllte sie ein, ließ sie erglänzen und im Licht erstrahlen, teilte jedem Dscherro mit, daß das Daschka unmittelbar bevorstand.
    Seassor blickte zu Taka Fellokk auf und wußte, daß es sinnlos geworden war, mit dem Taka reden zu wollen. Es war einfach zu spät dafür geworden.
    Taka Fellokk kannte in diesem Augenblick nur noch zwei Gedanken, die sein Denken und Fühlen vollständig erfüllten und für nichts anderes mehr Platz ließen, nicht einmal für einen Schimmer von Logik.
    Der erste dieser Gedanken war der Wunsch nach Rache, nach einer gnadenlosen und brutalen Bestrafung der Siganesen. Sie hatten ihn, den Taka, erpreßt, sie hatten dafür gesorgt, daß er sich schwach und besiegbar vorgekommen war, daß er den widerlichen Geschmack der Niederlage hatte kosten müssen.
    Niemals konnte ein Taka, schon gar nicht einer wie Fellokk, es hinnehmen, von einem Wesen wie einem Siganesen bezwungen worden zu sein. Zu den zahlreichen Sorten von Terranern, die es nach dem Wissen der Dscherro gab, gehörten auch Typen wie Epsaler, Ertruser und Oxtorner. Gegen so einen zu verlieren, das ließ sich noch ertragen. Aber gegen ein Wesen zu verlieren, das noch kleiner als ein Foote war, sich dem Willen dieser grünhäutigen Zwerge beugen zu müssen, das war mehr, als einem Dscherro billigerweise zugemutet werden konnte.
    Diese Niederlage mußte ausgemerzt werden, sofort, restlos und vollständig; es durften keine Spuren davon bleiben, nicht jene Fabrik, in der die Footen gefangen gesessen hatten, nicht die Siganesen, die diese Falle aufgebaut hatten. Sie alle mußten aus dem Kosmos verschwinden, und dazu waren die Bomben sehr gut geeignet.
    Und Bomben waren auch eine angemessene Reaktion auf die unerträglichen seelischen Schmerzen, die Taka Fellokk hatte durchstehen müssen. Vage konnte sich Seassor erinnern, wie unerhört qualvoll es für einen Dscherro und auch für einen Footen war, auf das Daschka zu warten, zwangsweise warten zu müssen. Nur der jeweilige Taka konnte das Signal zum Daschka geben, aber sein Entscheidungsspielraum dabei war klein. Wie klein genau, das wußte niemand.
    Es gab gewisse Legenden, die in schaurig klingenden Geschichten von Dscherro-Sippen erzählten, bei denen der Taka aus dem einen oder anderen Grund nicht in der Lage gewesen war, das Daschka einzuleiten.
    Diese Geschichten endeten entweder damit, daß der Taka letztlich doch seine heilige Pflicht unter größten Beschwerden heldenhaft erfüllte - oder sie endeten damit, daß der Taka getötet und durch einen Nachfolger ersetzt wurde, der augenblicklich seiner Pflicht nachkam.
    Was aus einer Dscherro-Sippe wurde, bei der das fällige Daschka einfach komplett ausgelassen wurde, wußte keine einzige der überlieferten Legenden zu berichten - wahrscheinlich ein still warnender Hinweis auf das Grauen, das dieser Katastrophe unweigerlich folgen mußte.
    Mit ihrer Erpressung hatten die Siganesen den Taka Fellokk nahe daran gebracht, die Zeit für das Daschka zu versäumen und ein nicht näher zu beschreibendes Unheil über die Dscherro seiner fliegenden Burg GOUSHARAN zu bringen. Die Angst, die er dabei mit’ Sicherheit empfunden hatte, die ließ er jetzt die Siganesen auf dem Planeten spüren.
    Und außer dieser Rache gab es für Taka Fellokk nur eines: das Daschka.
    Längst hatte er, wie alle anderen auch, den Transmitterraum verlassen. Unruhig, in seinem Inneren zitternd und bebend vor Erregung, stromerte der Anführer der Dscherro durch die Gänge und Korridore der GOUSHARAN, darauf wartend, daß das Daschka ihn endgültig erfaßte, seine Aufgabe begann und das Ritual einleitete.
    Selbst für den greisen Seassor war es zu spüren.
    Was die Technologie anbetraf, -war Siga offensichtlich nicht der richtige Ort gewesen. Aber für dasDaschka war das System von Gladors Stern einfach ideal. Die sehr eigentümliche Hyperstrahlung dieser Sonne, die von den
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