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1897 - Schach den Dscherro

Titel: 1897 - Schach den Dscherro
Autoren: Unbekannt
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für soziale Ordnung war Nachfolger von Achysch in diesem Amt.
    „Ehrwürdiger Taka!" rief er ihm von weitem zu. „Die Lage in der GOUSHARAN ist bis zum Zerreißen gespannt. Aus mehreren Teilen der Burg treffen Meldungen über blutige Zwischenfälle ein."
    „Dann kümmere dich darum!" brüllte Fellokk ihn an. „Du bist der zuständige Serofe."
    Er warf sich dem Artgenossen entgegen und trieb ihn mit Tritten und Faustschlägen ins Gesicht dorthin zurück, wo er hergekommen war. Okkar nahm schließlich Reißaus und flüchtete in einen der Schächte, die zum Schnellderbindungssystem innerhalb der Burg gehörten.
    Der Taka warf ihm ein Möbelstück hinterher, aber es fiel der Überwachungsautomatik zum Opfer, die bedrohliche Gegenstände sofort erkannte, abbremste und dorthin zurücktransportierte, wo sie hergekommen waren.
    Der Dscherro verlor die Beherrschung. Er schlug die Kommode kurz und klein. Anschließend schrie er alle Serofen zusammen.
     
    3.
     
    Zu zehnt machten sie es sich in der Steuerzentrale hoch über dem „Ozean" gemütlich. Auf einem Panoramaschirm verfolgten sie den Weg der Tiefseekameras durch das Wasser bis hinab an den Schirm.
    „Mist", beschwerte sich Salmon Seith. „Wer soll da die Hand vor Augen erkennen?"
    Dort, wo das Wasser mit dem Schutzschirm Kontakt hielt, siedete es. Rund um die Energiekuppel bildete sich eine Glocke aus Wasserdampf. Der enorme Druck von oben, unterstützt durch Prallschirme, hielt sie zusammen und ließ keine einzige Gasblase aufsteigen. Das Gefängnis mit den Footen war derzeit sicher, irgendwann aber würde die entstehende Wärme’ auch den Innenraum erreichen. Bis dahin hatten die Siganesen noch einige Zeit. .
    „Wir hätten sie unter den Schirm bringen sollen, solange der Trakt nicht geflutet war", fuhr der Psychologe fort.
    „Das können wir auch jetzt noch, wie du siehst", preßte Jyrgen Pettkerey zwischen den Zähnen hervor.
    Seith warf ihm einen raschen Seitenblick zu.
    Hellgrün wie die Wand saß der Medienkoordinator des camelotischen Siga-Kanals in seinem Sessel und hielt sich den Bauch.
    „Was ist los mit dir? Fühlst du dich nicht wohl?"
    Pettkerey seufzte.
    „Ich bin seekrank. Das Starren auf die wogenden Wassermassen bekommt mir nicht."
    „Dann schau eben weg!"
    „Geht nicht. Ich muß wissen, was ich mit meinen Geräten aufzeichne. Dazu bin ich schließlich hier."
    „Komisch." Salmon Seith kratzte sich am Kopf. „Hast du auf Camelot nie Probleme damit gehabt?"
    „Doch. Aber ich bin den Gewässern immer ausgewichen oder habe entsprechende Aufträge delegiert."
    „Und da meldest du dich zu einem solchen Einsatz?"
    „Wie sollte ich ahnen, daß ich in eine Testabteilung für Tiefsee-Fahrzeuge gerate? Um eine Versetzung zu beantragen, ist es zu spät."
    „Wenn du willst, lasse ich dich ablösen."
    Der Medienkoordinator schüttelte schwach den Kopf.
    „Für die Steuerung der paar Kameras geht es."
    Seith blickte in die Runde und sah überall gelangweilte Gesichter. Das war Gift für eine Truppe.
    „Laßt die Konzentration nicht absacken!" mahnte er. „Es kann sich nur noch um ein paar Augenblicke handeln. Sobald wir freie Sicht auf die Gefangenen haben, beginnt der nächste Teil des Plans."
    Geheimdienstler hätten in dem Fall von Zermürbungstaktik gesprochen. Männer von Siga befleißigten sich einer etwas gewählteren Ausdrucksweise. Sie nannten es psychologische Betreuung zum Zweck der Wahrheitsfindung.
    Die Kameras benötigten knapp zehn Minuten bis ans Ziel. Der hohe Druck machte ihnen nichts aus. Sie waren für die Untersuchung von Maschinen und Fahrzeugen unter derartigen Bedingungen konstruiert.
    Mühelos durchdrangen sie die Blase aus. inzwischen über siebenhundert Grad heißem Wasserdampf.
    Die Optik lieferte einwandfreie Bilder von hoher Auflösung und Tiefenschärfe, sozusagen in True Color für den Homo sapiens. Wobei die Siganesen ohnehin als „Ultraseher" galten und viel besser sehen konnten als die Terraner selbst. Die Augen anderer Lebewesen wie etwa der Blues oder der Topsider besaßen ein stärker abweichendes Auflösungsvermögen.
    Dicht vor dem Schutzschirm machten die Kameras halt.
    „Ich synchronisiere ihren Abstand zum Schirm", verkündete Pettkerey. „Die Strukturlücken entstehen gleichzeitig und jeweils für eine halbe Sekunde. Um die Kameras herum bildet sich kurz zuvor ein Prallfeld. Es verhindert, daß Wasser durch die Lücken in das Gefängnis eindringt, und katapultiert sie gleichzeitig ins
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