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1870 - Operation Wunderkerze

Titel: 1870 - Operation Wunderkerze
Autoren: Unbekannt
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keinen heilsamen Einfluß, sondern die Sendungen des Funkenregens waren in hohem Maße DESTRUKTIV Unruhe befiel Goedda. Je länger sie sich mit dem Phänomen des Funkenregens auseinandersetzte, desto verwirrter wurden ihre Gedanken. Ihr Denken glitt immer weiter in Bereiche ab, die sie nicht mehr kontrollieren konnte.
    Die Unruhe wurde schließlich zur Panik, als Goedda die Wahrheit erkannte.
    DIES SIND NICHT DIE KASKADIERENDEN FEUER VON Umam-Urra Goedda erfaßte voller Grauen und Entsetzen, daß dies ein fremder Ort war, mit einer durch und durch unheimlichen, zerstörerischen Ausstrahlung. Und obwohl sie die Wahrheit erkannte, konnte sie sich doch nicht aus dem Bann lösen, mit dem der falsche Funkenregen sie belegt hatte. Seine Faszination war ebenso stark wie seine zersetzende Kraft.
    Goedda merkte, wie sie unkontrolliert zu wuchern begann. Sie konnte den Prozeß des Wachstums nicht mehr steuern. Ihr herrlicher Organismus entartete allmählich zu einem unförmigen Geschwür.
    Goedda schrie ihre Not und Verzweiflung hinaus. Sie war sich dessen bewußt, daß irgendwo da draußen ihre vielen Kinder zugegen waren. Und sie klagte ihr Leid in der Hoffnung, daß ihre Chaeroder, Physander, Eloundar und all die anderen ihr zu Hilfe kommen würden.
    Immer lauter wurden ihre Schreie. Immer gequälter ihre Hilferufe.
    Und je weiter die unheimliche Verwandlung der Goedda voranschritt, desto eindringlicher und herzzerreißender wurden ihre Schmerzensschreie.
    IHRE KINDER MUSSTEN SIE HOREN UND IHR ZU HILFE KOMMEN!
     
    *
     
    Die Hyperimpulse, die Goedda von sich gab, waren bereits so stark, daß die Instrumente der GILGAMESCH und der anderen Raumschiffe davon gestört wurden. Cistolo Khan befahl den Rückzug um einige Lichtminuten, aber auch in größerer Entfernung wurden die Raumschiffe von den Störsignalen der Goedda eingeholt.
    Der Tender und die GILGAMESCH harrten vorerst noch auf ihren Positionen aus, aber als die Mannschaften über Kopfschmerzen zu klagen begannen, mußten sich auch diese Raumschiffe zurückziehen. .
    Für die Herreach spielte die größere Entfernung keine Rolle. Sie konnten die Illusion der Kaskadierenden Feuer von Dengejaa Uveso auch über diese Distanz aufrechterhalten. Aber viele von ihnen waren bereits vor Erschöpfung zusammengebrochen.
    Bré brach bei ihrem Anblick fast das Herz. Sie organisierte alle verfügbaren Medo-Roboter, um sie laben zu lassen. Und kaum waren die geschundenen Herreach wieder einigermaßen bei Kräften, gliederten sie sich erneut in die Gebetsrunde ein.
    Bré suchte Caljono Yai auf und sprach auf sie ein.
    „Niemand verlangt von euch, daß ihr euch bis zur Selbstaufgabe opfert. Wenn du dich zu schwach fühlst, dann brich einfach ab."
    „Ich weiß, daß die Terraner sehr wohl ein Opfer von uns erwarten", sagte Caljono Yai mit entrückter Stimme, ohne ihre Funktion als Gebetsleiterin zu unterbrechen. „Aber das ist es gewiß nicht, was uns zum Weitermachen veranlaßt. Es ist so, daß wir gar nicht anders können. Etwas Ähnliches wie jetzt ist uns noch nie widerfahren. Es ist das Schönste und Aufregendste, was einem Herreach passieren kann."
    Bré war längst klargeworden, daß die Kombination von Dengejaa Uveso und der Hypersphäre der Großen Mutter eine Mischung ergab, die die Herreach fesselte. Es schien geradezu ein gegenseitiges Abhängigkeitsverhältnis zu sein. Die Herreach waren ebenso gebannt von dieser hyperphysikalischen Mixtur wie die Große Mutter von ihrer Projektion des Funkenregens und der sphärischen Symphonie. Es war ein Teufelskreis, in dem sich die Beteiligten gegenseitig aufzureiben schienen.
    Das heißt, Bré befürchtete, daß Goedda wie ein Phönix aus der Asche aus diesem Höllenritt aufsteigen würde, während die Herreach auf der Strecke blieben.
    Inzwischen hatten sich alle Einheiten um einige weitere Lichtminuten von Dengejaa Uveso und Goedda zurückgezogen. Und noch immer spürten die Mannschaften ein beständiges Alpdrücken. Nur die Herreach waren nicht davon betroffen.
    Atlan bekam kurz darauf einen Anruf von Bré Tsinga.
    „Du mußt etwas unternehmen, um die Herreach zu retten", verlangte sie von dem Arkoniden.
    „Meinetwegen zwinge sie gewaltsam, die Gebetsrunde aufzulösen. Nur unternimm etwas, bevor sie sich selbst aufreiben."
    „Das kann ich nicht, Bre", widersetzte sich Atlan. „Die von den Herreach erschaffene Wunderkerze ist das einzige, was Goedda an diesen Ort fesselt."
    „Wozu soll das denn jetzt noch gut sein?"
    „Uns
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