Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
187 - Die Wolfshexe

187 - Die Wolfshexe

Titel: 187 - Die Wolfshexe
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
bin keinerlei Verpflichtung eingegangen, als unser Verhältnis begann. Es fing an - und geht nun zu Ende, das ist alles.«
    »Aber ich will nicht, daß es zu Ende geht. Verdammt, du weißt es nicht, Jane, aber ich habe eine Menge für dich angeleiert. Wir stehen kurz davor, die Früchte zu ernten.«
    Sie wußte, daß es nicht stimmte, deshalb sagte sie leichten Herzens: »Ich bin nicht mehr interessiert.«
    »Da kenne sich einer mit euch Weibern aus! Zuerst liegst du mir fast täglich mit der Bitte in den Ohren, mich für dich zu verwenden, und dann tönst du großspurig, daß du nicht mehr daran interessiert bist. Ich weiß wirklich nicht, was ich davon halten soll, Jane.«
    Sie sagte, es wäre ihr recht, wenn er seine Sachen, die sich im vergangenen halben Jahr in ihrer Wohnung angesammelt hatten, mitnehmen würde.
    »Ich soll Platz machen für den nächsten, wie?« fragte Jack Kirkland bissig. »Bist du dir eigentlich der Tatsache bewußt, daß du dich verkaufst? Findest du das nicht schäbig?«
    »Ich finde es schäbiger, wenn ein Mann ein Mädchen ausnützt«, gab sie kühl zurück. Sie holte aus dem Schrank, was ihm gehörte, stopfte es in eine Reisetasche, die auch sein Eigentum war, räumte im Bad den Spiegelschrank aus, warf Rasierzeug, Aftershave, Nagelfeile und Kamm dazu und schloß den Reißverschluß.
    »Du bist reisefertig«, ließ sie ihn wissen.
    Er trat vor sie hin und funkelte sie böse an. »Was bildest du dir eigentlich ein? Was glaubst du, wer du bist, daß du mich so behandeln darfst?«
    »Good bye, Jack.«
    Einen Moment sah es so aus, als wollte Jack Kirkland sie ohrfeigen. Er rang mit sich, beherrschte sich, schnappte sich die Tasche und stürmte aus der Wohnung.
    Laut knallte er mit der Tür, und Jane fiel ein Stein vom Herzen. Sie atmete erleichtert auf. Was sie schon seit einigen Wochen tun wollte, war endlich erledigt.
    Sie war wieder frei. Ein herrliches Gefühl. Eigentlich hatte sie es sich schlimmer vorgestellt. Sie hatte befürchtet, Jack würde ihr eine häßliche Szene machen.
    Wenn sie gewußt hätte, daß es so glatt gehen würde, hätte sie sich schon früher dazu aufgerafft.
    Sie wollte ihren Sieg mit einem Glas Sekt feiern, begab sich in die Küche und holte die Flasche aus dem Kühlschrank, doch sie kam nicht dazu, sie zu öffnen, denn plötzlich läutete jemand an ihrer Tür Sturm.
    Sie dachte, es wäre Jack.
    Vielleicht war ihm noch etwas eingefallen, das er ihr unbedingt sagen wollte, oder er hatte irgend etwas, das ihm gehörte, in ihrer Wohnung vergessen.
    Jane öffnete die Tür - und riß verblüfft die Augen auf, denn vor ihr stand ein splitterfasernacktes Mädchen!
    ***
    Sie war blond und sah aus wie ein reiner Engel. Ihre Nacktheit verblüffte Jane Lawford so sehr, daß sie - ohne sich zu fürchten - einen Schritt zurückwich.
    Das fremde Mädchen zitterte, als hätte sie etwas Schreckliches erlebt. Tränen glitzerten in ihren dunklen Augen. »Bitte helfen Sie mir!« schluchzte sie und trat ein.
    Mechanisch schloß Jane Lawford die Tür und ließ damit ihre Bereitschaft erkennen, der Unbekannten beizustehen.
    »Was ist passiert?« fragte sie. »Woher kommen Sie? Wieso sind Sie völlig nackt?«
    »Ich bin… ich… er hat mich…« Sie schluchzte wieder, brachte keinen vernünftigen Satz heraus.
    »Beruhigen Sie sich«, sagte Jane beschwichtigend. »Bei mir sind Sie sicher. Ich gebe Ihnen etwas zum Anziehen, und anschließend reden wir in Ruhe über alles.«
    Sie führte die Fremde ins Schlafzimmer, öffnete die Lamellentüren des großen weißen Einbauschranks und präsentierte dem nackten Mädchen ihre gesamte Garderobe, die sehr reichhaltig und nicht billig war.
    Jane investierte viel Geld in ihre Kleidung, das war sehr wichtig, denn oft hing ein Auftrag davon ab, ob sie das Richtige anzuziehen hatte oder nicht.
    Die Agentur rief an und sagte, wie gekleidet sie wo erscheinen solle. Wenn sie erwidert hätte, es täte ihr leid, aber so ein Kleid besäße sie nicht, hätte den Auftrag eben ein anderes Model bekommen. Das Geschäft war hart, die Agentur rücksichtslos. Es gab zu viele hübsche Mädchen, die zum Zug kommen wollten.
    Jane glaubte plötzlich, hinter sich das Knurren eines Hundes zu hören. Verwundert drehte sie sich um - und starrte entsetzt in die grausamen Lichter einer Wölfin.
    ***
    Fassungslosigkeit ließ sie taumeln. Das nackte Mädchen hatte sich in ein Tier verwandelt! Wie war so etwas Ungeheuerliches möglich? Jane hatte keine Erklärung
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher