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187 - Die Wolfshexe

187 - Die Wolfshexe

Titel: 187 - Die Wolfshexe
Autoren: A.F.Morland
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kräftige, brave Tier an kurzer Leine vor sich herlaiafen.
    Der Schäferhund schnüffelte sich durch den Wald auf die einsame Jagdhütte zu.
    »Braves Tier«, lobte der Polizist. »Wir werden das Mädchen finden. Das gibt eine Belobigung vor versammelter Mannschaft. Lauf nur, lauf! Such!«
    Vor der Jagdhütte blieb der Hund stehen. Er bellte, tänzelte, sah zu seinem Herrn hoch und stieß winselnde Laute aus. Der Hundeführer hatte das Tier noch nie so aufgeregt gesehen.
    Er ließ den Hund nicht von der Leine, denn wenn sich das Mädchen, das alle suchten, im Haus befand, sollte sie keinen Schreck bekommen.
    Er rief sie. »Hey, Miß! Hier ist die Polizei! Sie brauchen keine Angst zu haben, es wird Ihnen nichts geschehen. Kommen Sie heraus!«
    Der Schäferhund wurde immer unruhiger, er jaulte und winselte immer lauter, wich zurück und klemmte den Schwanz ein. Irgend etwas schien dem Tier schrecklich Angst zu machen.
    Der Polizist wiederholte seine Aufforderung, das Mädchen möge herauskommen. Da sie weder antwortete noch sich zeigte, nahm er an, daß sie das gleiche Schicksal ereilt hatte wie Cindy Wood.
    Er machte sich darauf gefaßt, daß ihn in der Jagdhütte kein erfreulicher Anblick erwartete. Sein Magen wurde jetzt schon zu einem Klumpen.
    Er tastete mit dem Lichtkegel der Stablampe die Fassade der Jagdhütte ab, leuchtete durch die beiden Fenster, holte tief Luft und setzte sich entschlossen in Bewegung. Es muß sein, sagte er sich. Es gehört - leider - zu deinem Job.
    Der Schäferhund blieb so abrupt stehen, als hätte ihn sein Herr mit einem harten Ruck zurückgerissen. In der Tür erschien… ein Wolf!
    Der Polizist traute seinen Augen nicht. Ein Wolf! Aber es gab in dieser Gegend keine Wölfe!
    Das Tier mußte die Tollwut haben! Jetzt fletschte es die Zähne und knurrte den Schäferhund aggressiv an. Der Polizist ließ die Leine los und griff zur Waffe.
    Er mußte diese unberechenbare Bestie erschießen.
    Doch ehe er die Dienstwaffe ziehen konnte, griff das Raubtier den Hund an. Die beiden Tiere verbissen sich ineinander, rissen sich gegenseitig nieder.
    Jeder wollte siegen.
    Aber nur der Wolf konnte es schaffen. Moma war dem Schäferhund in jeder Phase des erbitterten Kampfes überlegen. Dem Hund gelang es nicht, sie zu verletzen, während sie ihm eine tiefe Bißwunde nach der anderen zufügte.
    Der Hundeführer bangte um seinen Schäferhund, aber er konnte nicht schießen, denn die Tiere waren ständig in Bewegung. Moma »bestrafte« den vierbeinigen Gegner grausam.
    Fassungslos sah der Polizist, was geschehen war. Das Ende des Schäferhundes war für ihn ein schmerzlicher Schock. In fünf Jahren hatte er sich nicht nur an das Tier gewöhnt, es war sein bester Freund geworden.
    Die Wölfin verschwamm vor seinen Augen.
    Er richtete die Dienstwaffe auf Moma und drückte immer und immer wieder ab. Laut peitschten die Schüsse, doch nicht alle Kugeln trafen, obwohl die Distanz nicht groß war, aber die Hand des Mannes zitterte zu sehr.
    Von sechs Schüssen verfehlten zwei ihr Ziel, vier trafen, und Moma zuckte jedesmal wie unter einem kräftigen Peitschenhieb zusammen, doch als der Dienstrevolver leergeschossen war, stand die Wölfin immer noch mit blutiger Schnauze vor dem Polizisten.
    Das war ihm unbegreiflich.
    Er ließ die Waffe sinken und rechnete damit, daß das grausame Raubtier nun ihn anfallen würde.
    Im nächsten Augenblick passierte es. Der Mann hatte keine Chance.
    Die Schüsse lockten seine Kollegen an. Eine Lichterkette näherte sich der Jagdhütte. Moma zog sich ins Haus zurück und verwandelte sich. Sie hörte draußen aufgeregte, entsetzte Stimmen. Ein böses Lächeln umspielte ihre vollen Lippen.
    »O mein Gott!« stöhnte einer der Polizisten voller Grauen.
    »Mir wird schlecht«, sagte ein anderer.
    Sie meldeten dem Einsatzleiter über Funk, welch grausige Entdeckung sie gemacht hatten, und Moma sank zu Boden und fing an, herzzerreißend zu weinen - so laut, daß man sie draußen hören mußte.
    »Da ist jemand in der Hütte!« stellte einer der Männer fest.
    Ungemein klug, dachte Moma höhnisch.
    »Vorsichtig!« warnte ein anderer Polizist.
    Sie kamen herein, und Moma schleppte sich ihnen auf den Knien entgegen.
    »Das arme Mädchen… Es muß alles mit angesehen haben…«
    Moma lachte in sich hinein. Ihr verdammten Narren, keine Ahnung habt ihr, was hier geschieht. Wenn ich wollte, könnte ich euch alle umbringen. Aber ihr habt Mitleid mit mir.
    Helfende Hände nahmen sich ihrer
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